„QCNH“ ist das vierte Studioalbum der QUAKER CITY NIGHT HAWKS aus dem texanischen Fort Worth. Die Band um David Matsler und Sam Anderson hat zwar einige Besetzungswechsel hinter sich, tönt auf ihrem neusten Werk aber dennoch so, als hätte sie zu ihrer ureigenen Balance gefunden. Jedenfalls musizieren die Texaner deutlich abwechslungsreicher als noch vor acht Jahren auf ihrem Bluesrock-Debüt „¡Torquila Torquila!“.

Vielfalt im Angebot führt allerdings unweigerlich auch zu unterschiedlicher Hörweise, respektive geschmacklich bedingten Unterschieden in der Beurteilung des Gehörten… So wäre es nicht weiter verwunderlich, wenn QCNH-Fans der ersten Stunde den Opener „Better In The Morning“ eher der Kategorie „Wenn Ohren gähnen könnten“ zuordnen. Aber bereits die nachfolgenden Songs „Suit In The Back“ (verhalten funkig) und „Colorado“ (eine hübsche Portion Heartland-Rock) eröffnen dann gewohntere Perspektiven.

Vollends heimisch fühlen werden sich QCNH-Freunde mit „Fox In The Henhouse“, einem Rocker mit ordentlich viel Gitarre, Boogie-Piano im Hintergrund sowie einem überraschenden Tempowechsel – auch wenn es sich bei diesem Song um eine aufgemöbelte Version des Openers von „Honcho“ handelt, dem zweiten Album der Band aus dem Jahr 2013.

Einen veritablen Bluesrocker mit famoser Arbeit des Drummers Aaron Hayes gibt’s mit „Hunter’s Moon“, und einen Glanzpunkt setzen die Texaner mit dem psychedelischen „Crackle King“, einem Song, der mit halligem Chorgesang, wabbernden Gitarrenakkorden und einer eingeflochtenen kurzen Jam-Passage überzeugt.

Für einen tempomäßig fulminanten und textlich pointierten Abschluss („We all see that the compass is spinnin, We're picking up speed and we're heading for high seas“) des Albums sorgen die QUAKER CITY NIGHT HAWKS schließlich mit „Freedom“.

FAZIT: Freude am neusten Werk der QUAKER CITY NIGHT HAWKS wird haben, wer sich im Bereich Texas-, Southern- oder Blues-Rock wohlfühlt und überdies solides Handwerk und ansprechendes Songwriting schätzt.