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The Mercury Tree: Spidermilk (Review)
Artist: | The Mercury Tree |
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Album: | Spidermilk |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Experimenteller Art Rock |
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Label: | Mercury Tree/Just For Kicks Music | |
Spieldauer: | 49:24 | |
Erschienen: | 10.05.2019 | |
Website: | [Link] |
Seit ihrem Debüt „Pterodactyls“ (2011) sind THE MERCURY TREE als experimentierfreudige Klangreisende unterwegs. Mit „Spidermilk“ setzt es einen neuen, extravaganten Höhepunkt, steht das Album doch ganz im Zeichen der mikrotonalen Musik. Sprich, eine Oktave besteht aus bis zu 17 Noten. Dies klingt gewöhnungsbedürftig verschachtelt, immer ein wenig wie aus der Spur geraten. Dabei ergibt sich keine Mischung aus Chaos und Kakophonie, sondern attraktiv in Szene gesetzte Schräglagen.
Fein ziseliert und abwechslungsreich in Melodie und Rhythmus, filigran in den ausgefeilten, sanften Passagen, gefühlvoll melancholisch, ohne jeden zuckrigen Moment. Wenn es heftig wird, rocken THE MERCURY TREE satt drauflos, der vielgestaltige Zierrat im Hintergrund und an den Rändern lenkt nie von der Kraft der Stücke ab. Ergibt in diesen Phasen eine erstaunlich melodische, höchst ungewöhnlich klingende Spielart von Progressivem Metal, die erfreulich unverbraucht wirkt.
Dass im Verweisspektrum KING CRIMSON und GENTLE GIANT (insbesondere bei „Disrembered“) auftauchen, ist nicht verwunderlich und durchaus passend, doch verbindet eher die offene Herangehensweise und die komplexe Umsetzung musikalischer Ideen die drei Bands als musikalische Ähnlichkeiten. Manche Fragmente könnten auch als Hommagen an GOBLIN durchgehen („Vestments“). THE MERCURY TREE bleiben indes jederzeit eigenständig und herausfordernd. Zusätzliche Höhepunkte setzt Tony Mowe als Gast, wenn er sein Saxophon schmettern lässt.
FAZIT: THE MERCURY TREEs sechster Longplayer erfordert ein wenig Eingewöhnungszeit, entfaltet dann seine verstiegene Schönheit aber umso mehr. Die mikrotonalen Kompositionen sind vertrackt, bergen haufenweise Entdeckungen und Überraschungen. Musik wie ein Strudel, von sanftem Sog bis zu mitreißenden Wirbeln. Progressive Musik im besten Sinne, mit Alleinstellungsmerkmal. So eigen- wie einzigartig.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- I Am a Husk
- Vestments
- Arc of an Ilk
- I'll Pay
- Interglacial
- Superposition of Silhouettes
- Kept Man
- (Throw Up My) Hands
- Disremembered
- Brake for Genius
- Tides of the Spine
- Bass - Oliver Campbell
- Gesang - Ben Spees
- Gitarre - Igliashon Jones, Ben Spees
- Keys - Ben Spees
- Schlagzeug - Connor Reilly
- Sonstige - Tony Mowe (alto & baritone saxophone)
- Countenance (2014) - 12/15 Punkten
- Permutations (2016) - 13/15 Punkten
- Spidermilk (2019) - 12/15 Punkten
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