Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Much The Same: Everything Is Fine (Review)

Artist:

Much The Same

Much The Same: Everything Is Fine
Album:

Everything Is Fine

Medium: CD/Download
Stil:

Skate Punk / Melodic Punk

Label: Lockjaw Records
Spieldauer: 29:02
Erschienen: 26.07.2019
Website: [Link]

13 Jahre nach ihrem letzten Album „Survive“ sind MUCH THE SAME zurück. Dass der Name dieses Albums, das nun auch auf Vinyl neu aufgelegt wird, Programm gewesen sein muss, kann man nach mehr als einer Dekade ohne musikalisches Lebenszeichen getrost behaupten.

Als ein Grund für die lange Abstinenz spielte der Scheidungskrieg des Gitarristen Dan O´Gorman eine Rolle. O´Gorman, der zu allem Übel auch noch an Krebs erkrankte, schrieb allen Unwägbarkeiten zum Trotz die Titel des Albums fast komplett allein und während er den Kampf gegen den Krebs mittlerweile gewonnen zu haben scheint, kann endlich die Karriere der Jungs aus Chicago wieder in den Vordergrund gerückt werden.

Das nun vorliegende Werk „Everything Is Fine“ entstand in verschiedenen Bundesstaaten der USA, da die Musiker mittlerweile nicht mehr allesamt in Chicago ansässig sind. Unterstützung fand die Band in Nick Diener, der das Album produzierte und auch für den Mix und das Mastering verantwortlich zeichnet. Scott Hallquist nahm das Schlagzeug in North Hollywood, im US-Bundesstaat Kalifornien, auf.

Dabei herausgekommen ist ein Album voll grandioser Melodien, das ab der ersten Sekunde positive Energie verströmt. Wie schon auf „Survive“ liefert „Everything Is Fine“ einen feinen Mix aus klassischem Melodic-Punk-Rock / Skate-Punk mit Einflüssen des Melodic Hardcore. Gestartet wird das Ganze standesgemäß mit „Burner“, der seinem Namen alle Ehre macht und die Marschrichtung des Albums vorgibt. Das typisch hämmernde Schlagzeug treibt die Harmonien vor sich her, ohne den Song zu zertrümmern.

„Snake In The Grass“ hämmert mit ein paar bpm weniger aus den Boxen und bringt durch einige Break etwas mehr Abwechslung, die Melodie ist wiederum aussagekräftig, mit Wiedererkennungswert. „You Used To Have A Garden“ im Anschluss ist eines der Highlights der Scheibe, das mit erneut starker Gesangslinie und etwas weniger Zappeln des Schlagzeugs punktet. Ein perfekter Melodic-Punk-Rocker.

Aber auch „Haunted“ schlägt in dieselbe Kerbe und fesselt mit starken Harmonien, die Melancholie und Nachdenklichkeit ausstrahlen, während „Man Of Science, Man Of Faith“ den Kampf zwischen Wissenschaft und Glaube thematisiert.
Ein besondere Stellung nimmt „In The Event Of...“ ein. Dieser Song schildert Eindrücke, die Dan O´Gorman während seiner Krebserkrankung machte. Neben dem Text, der für sich genommen schon bedrückend genug ist, sorgt die Instrumentierung, die sich allein auf eine Ukulele beschränkt, dafür, dass der Song komplett aus dem Rahmen fällt und nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Der Vers: „Tell my Mom and Dad I´m not dead yet“ liefert den Einstieg in eine bedrückende Ballade, die zwischen Verzweiflung und Hoffnung changiert und so den Zwiespalt abbildet, in denen sich der siechende Musiker befunden haben muss. Starker Tobak.

Aber es gibt Hoffnung. Mit „Passengers“ sind MUCH THE SAME zurück in der Spur und die Textzeile „I´m not lost“ steht für die Nehmerqualitäten, die sowohl O´Gorman als auch die Band an den Tag legte. Dieses positive Denken wischt alle Zweifel und negative Entwicklungen beiseite. Auch wenn das Schiff zu sinken scheint, ist es erst dann vorbei, wenn es endgültig keine Rettung mehr gibt: „I´ll take my chances on this sinking ship – I´m not lost“.

FAZIT: MUCH THE SAME liefern mit ihrem ersten Lebenszeichen nach 13 (!) Jahren das erwartet starke Album ab. „Everything Is Fine“, die Plattitüde, die Gitarrist O´Gorman während seiner Krebstherapie Familie und Freunden immer wieder auf Nachfrage entgegnete, verarbeitet Scheidungskrieg und Krankheit, zwei Faktoren, die für die stärksten und bedrückendsten Songs der Bandgeschichte gesorgt haben. Aufrüttelnd aber durchweg positiv.

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info) (Review 3469x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Burner
  • Snake In The Grass
  • You Used To Have A Garden
  • Haunted
  • Man Of Science, Man Of Faith
  • Homecoming
  • Strangers In Fiction
  • In The Event Of...
  • Passengers

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!