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In Flames: I, The Mask (Review)
Artist: | In Flames |
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Album: | I, The Mask |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Modern Metal |
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Label: | Nuclear Blast / Warner | |
Spieldauer: | 44:29 | |
Erschienen: | 01.02.2019 | |
Website: | [Link] |
Es bleibt dabei: Alte IN-FLAMES-Fans werden in diesem Leben nicht mehr zu vorbehaltlosen Freunden der Schweden. Zu tief ist die Kluft, die Anders Fridén mit seinen zwischenzeitlichen Emo- und Pop-Ausflügen im Fahrwasser von Korns Jonathan Davis aufriss, zu halbherzig erscheint die zeitweilige "Rückbesinnung" der Band auf alte Tugenden, und zu tief angelegt kommt einem auch 2019 die Messlatte vor, an der sich die einstige Skandinavien-Death-Metal-Institution orientiert.
Das 13. Album der Schweden zeigt weder Veränderungen noch einen qualitativen Fortschritt, wenn man es mit seinem Vorgänger vergleicht. Schon anhand der wieder sehr moderne Interpretation des Bandmaskottchens Jesterhead durch Blake Armstrong, die auf dem Cover prangt, lassen sich Rückschlüsse auf die Ausrichtung der Scheibe ziehen, zumal sie wie "Battles" von Motörhead- und My-Chemical-Romance-Knöpfedreher Howard Benson produziert wurde, ehe Altmeister Chris Lord-Alge (Cheap Trick) die Abmischung übernahm und Pantera-Soundmann Ted Jensen das Mastering übernahm. Alte Schule? Abermals Fehlanzeige.
Das Ergebnis klingt einmal mehr (naturgemäß) sehr amerikanisch - ein Eindruck, den die vorhersehbar strukturierten Songs zusätlich verstärkt. Im Grunde machen IN FLAMES mal wieder Pop mit harten Gitarren, der sich prinzipiell auch im Radio spielen lässt. Fridén ist als melodischer Sänger mitterweile wenigstens insoweit gereift, als man seine immer noch bewusst pathetisch gehaltenen Refrains erträgt; der Frontmann jammert nicht mehr so arg, während sich die Gitarristen - bei einem unverbesserlichen Metalhead wie Björn Gelotte treibt es einem die Tränen in den Augen - zum Zweck des großen, massenverträglichen Ganzen zurückhalten.
Ganz ehrlich: IN FLAMES könnten so viel mehr, wenn sie den Stock aus dem Arsch und die Baseball-Mütze von ihrem kollektiven Dickschädel bekämen. "I, The Mask" taugt etwas für gelangweilte Jugendliche aus der weißen (US?)-Mittelschicht, die sich selbst für beinharte Metal-Fans halten und ihren schnöden emotionalen Alltag mithilfe von Fridéns Innenschau zu mehr aufbauschen möchten, als er eigentlich ist. Von einem relevanten Szene-Album möchte man aber auch diesmal nicht sprechen.
FAZIT: IN FLAMES spielen ihren Schuh herunter und stagnieren auf dem mittlerweile von ihnen gewohnten, knapp durchschnittlichen Niveau. "I, The Mask" bietet eine Reihe eingängiger Setzkasten-Songs nach von der Band gewohnten Mustern ohne jegliche Überraschungen, nicht mehr und nicht weniger. Tut keinem weh und ist schnell wieder vergessen. Ist das die Band, von der "The Jester Race" und "Clayman" stammen? Das fragt man sich mal wieder …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Voices
- I, The Mask
- Call My Name
- I Am Above
- Follow Me
- (This is Our) House
- We Will Remember
- In This Life
- Burn
- Deep Inside
- All The Pain
- Stay With Me
- Sounds Of A Playground Fading (2011) - 9/15 Punkten
- Siren Charms (2014) - 4/15 Punkten
- I, The Mask (2019) - 8/15 Punkten
- Foregone (2023) - 9/15 Punkten
Kommentare | |
MasterDave
gepostet am: 01.03.2019 User-Wertung: 12 Punkte |
Also ich kann die Öffnung Richtung Mainstream total nachvollziehen, zumal die Jungs ja nicht jünger werden. Da muss nun endlich auch mal das Geld für die Rente geschäffelt werden. Mir gefällt das Album sogar sehr gut, bis auf This is our House und stay with me, was mir zu konträr zum Rest des Albums erscheint. Gerade eine "Ballade" zum Schluss des Albums hätte ich nicht gewählt. Dies wird aber das 1. Album von In Flames sein, was auch meine Frau hören kann;-)
Aber welche Band spielt im Verlaufe Ihrer Karriere schon solche Hammerbretter wie zu Beginn? KEINE! Nicht Korn, nicht Slipknot, nicht Amon Amarth, es gibt auf allen Alben Schwächen. Nicht nur im Metal-Bereich, in allen Musibereichen verlieren Bands ihren Druck auf jüngeren Alben. Gerade In Flames hieraus einen Vorwurf zu machen ist billig, aber wohl der Kritikerschaft lieb und recht. Vergleicht doch mal BMTH's Amo mitdem 1. Album - hallo? Mein Fazit: ein sehr gutes Album von In Flames, mit kleinen Schwächen. |
eetsie
gepostet am: 01.03.2019 User-Wertung: 10 Punkte |
Wenn man ein Album nicht mag, dann sollte man es einfach nicht kaufen. In Zeiten von Spotify etc. ist das ziemlich einfach zu bewerkstelligen.
Ich bin ein Fan von In Flames der ersten Stunde und war anfänglich absolut nicht d'accord mit dem neuen Stil. Mittlerweile hat sich aber mein eigener Musikgeschmack weiterentwickelt, und zum arbeiten oder Buch lesen mach ich die neueren Lieder lieber rein als die alten. Die jetzige Installation finde ich bis auf die zwei Lieder, die mein Vorredner schon kritisiert hat, ziemlich gut! Lasst euch nicht abschrecken. Hört mal komplett rein. Wenns nicht passt dann einfach ignorieren und die alten Alben reinballern. mfg eetsie |
Soulslasher
gepostet am: 01.03.2019 |
Hab mir mal ein paar Songs auf youtube angehört. Einige Songs gehen in Ordnung wie z.B. der Titeltrack oder auch I am above. Es gibt aber auch Songs, die schon arg radiotauglich sind. Wie z.B. We will remember oder stay with me. Keine Platte, die man unbedingt bestitzen muss. Insgesamt gibt es spannendere Bands aus dem Genre, die stärkere Songs schreiben. Katatonia machen auch eher ruhige Sachen, aber das packt mich mehr als dieser Radiopop, den In Flames teilweise veröffentlichen. Und in Sachen Melodic Death bevorzuge ich ganz klar At the Gates. An die werden In Flames nicht mehr rankommen. |
Stendahl666
gepostet am: 02.03.2019 User-Wertung: 3 Punkte |
Naja, für Opis mit Heizdecke, beim Gang durch die Shopping Mall oder wenn man eigentlich Klaus Meine hören will und die Scheiß-Scorpions-CD wieder mal ganz hinten steht, wo sie hingehört, vllt. Das wars aber auch. Rudimentäres Riffing, Emo, alles gepitched, clean, ohne jede Dynamik, keine Akkorde, die man nicht genauso schon auf den letzten Alben gehört hätte, keinerlei Ideen, null Kreativität, dafür viel Baukasten, das kann einen nun nicht allzu fein stimmen. |
Ratte
gepostet am: 04.03.2019 User-Wertung: 15 Punkte |
Ich sehe es da wieder Metal Hammer.
Definitiver Top Ten-Kandidat 2019. Vor allem der Titeltrack und Stay with me haben es mir richtig angetan. |
Kubonater
gepostet am: 05.03.2019 |
Leider an Einfallslosigkeit nicht zu überbieten. Auf den Gesang hat man nach 2 Minuten schon keine Lust mehr. Nicht mal im Ansatz ist so etwas wie Kreativität zu erkennen, langweilig und vorhersehbar.
Ich würde behapten, dass man sich nahezu alle Songs mit Hilfe der letzten Alben zusammensamplen kann. |
Cavalera
gepostet am: 10.03.2019 User-Wertung: 1 Punkte |
Das Album ist durchweg großartig. In Flames begleiten mich von der ersten Stunde an und ich schätze ihre Wandlungsfähigkeit. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Alle Kritiker schießen meiner Meinung nach etwas über das Ziel hinaus, was die Abwertung und Bloßstellung der Künstler betrifft. Alles so ins negative zu ziehen ist mir persönlich viel einfach. An alle, die das Album noch nicht gehört haben, tut es einfach und verschafft euch selber ein Gehör. Ihr werdet nicht enttäuscht. Stay heavy |
Moribunda
gepostet am: 30.03.2019 User-Wertung: 15 Punkte |
Ich bin noch nicht lange Metalhörerin und relativ neu in der Metalszene und noch recht unerfahren, was die verschiedenen Stilrichtungen angeht. Insofern habe ich In Flames gestern zum ersten Mal in meinem Leben gehört, genauer gesagt, das Album I, The Mask. Ich finde es großartig, mein absoluter Lieblingstitel ist "Stay with me", obwohl ich sonst solche Beziehungstitel eher abschreckend finde. Ich kenne die alten Alben nicht, bin aber gespannt, wie die Band sich von den Anfängen her entwickelt hat. |