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Xul Zolar: Fear Talk (Review)

Artist:

Xul Zolar

Xul Zolar: Fear Talk
Album:

Fear Talk

Medium: CD
Stil:

Melancholischer Indie Pop/Electro

Label: Asmara Records/Rough Trade
Spieldauer: 43:40
Erschienen: 19.01.2018
Website: [Link]

Die Kölner XUL ZOLAR haben dem argentinischen Künstler Oscar Agustín Alexander Schulz Solari, der sich selbst „Xul Solar“ nannte, mit ihrem Namen eine freundliche Referenz erwiesen. Solar war bekannt für seine oft kleinformatigen Gemälde, in denen Farbe und geometrische Figuren sich zu einem surrealistischen Reigen vereinten. Er träumte von einem Utopia, in dem sich alle Menschen mittels einer universellen Sprache verständigen sollten. Heutzutage scheint solch ein Traum in weite Ferne gerückt zu sein.

Die Musik von XUL ZOLAR passt ziemlich gut zu den Aquarellen, deren Kennzeichen eine Art aufgeräumter Fülle ist. Die Band schafft ebenfalls kleine Miniaturen freundlichen und gleichzeitig wehmütigen Indie-Pops, in denen viel passiert, Gitarren feine Linien zeichnen, die Synthesizer pluckern und für flächige Untermalung sorgen. Rhythmisch geht es filigran zu, weitgefächerte Percussion, dezent eingesetzte Samples und elektronische Drums finden sich neben fast schon softfunkigen Bassfiguren. Das gesamte Klanggerüst fußt tief in den 80ern, bei Gruppen wie TEARS FOR FEARS, NEW MUSIK, BLACK, NEW ORDER in Downtempo, oder wenn es etwas gitarrenlastiger sein soll, sind auch THE BLUE NILE nicht fern.

Eine besondere Prägung haben TALK TALK hinterlassen. Das Zerbrechliche, die existentielle Traurigkeit finden sich in vielen Momenten wieder. Ronald Röttel übt sich an Mark Hollis‘ fast im Äther verwehenden Gesangsstil und macht dies gar nicht übel, bleibt aber gefestigter als sein enigmatischer Kollege. Die knuffigste Reminiszenz findet sich bei „Combat“, dass es tatsächlich schafft die flehentlichen TALK TALK mit PURPLE SCHULZES „Sehnsucht“ zu vermählen.

Aktualität gewinnen XUL ZOLAR durch die klare Soundästhetik und manche Passage, die auch von DAFT PUNK stammen könnte, wenn man deren hyperaktive Zackigkeit subtrahiert.

FAZIT: „Fear Talk“ ist ein feinnerviges Gespinst, das gekonnt, elegant und mit viel Gefühl einen Bogen vom wehmütig romantischen Pop der 80er bis ins Heute zieht. Es gibt wohl Ecken und Kanten, doch die sind derart elastisch gepolstert, dass man nirgendwo böse anstoßen kann.

Jochen König (Info) (Review 3672x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Two Months
  • Vacuum
  • Fear Talk
  • Meridian
  • Pursuit
  • Cloth
  • Soft Drones
  • (-)
  • Combat
  • Japanese Money
  • NYE
  • W.a.r.n.i.n.g.s.

Besetzung:

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