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Suska LaSuska: Debut Devotional (Review)
Artist: | Suska LaSuska |
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Album: | Debut Devotional |
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Medium: | EP-CD | |
Stil: | Deutschsprachiger Elektro-Pop |
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Label: | Plattenbau Records/recordJet | |
Spieldauer: | 14:49 | |
Erschienen: | 02.02.2018 | |
Website: | [Link] |
Es ist ein echter Schabernack, wenn man seine Debüt-EP mit einem Zitat von E.E. Schmitt einleitet, in dem über die „Variationen einer Melodie“ philosophiert wird, um zu dem Ergebnis zu gelangen, dass die Melodie „ein unbegreifliches Enigma (Rätsel)“ ist.
Vielleicht sollte man nicht gleich zum Anfang seiner Musik-Karriere so dick auftragen wie SUSKA LASUSKA, um ihr „Debut Devotional“ zu präsentieren. Oder – man ist sich dabei so sicher, dass man tatsächlich ein außergewöhnliches „Stückchen Musik“ im Angebot hat!
Man hat es – zumindest in gewisser, nicht unbedingt nur musikalischer, Weise! Was auch daran liegt, dass der Grund dafür ein sehr tragischer ist und sich auf den Tod von Suskas Vater (einem Slowaken) bezieht, den sie im Alter von 17 Jahren miterleben muss und zu verarbeiten versucht:
„Der Tod meines Vaters hat mich mächtig aus der Bahn geschmissen. Ich habe mit aller Kraft versucht, den Normalzustand in meinem Alltag festzuhalten, um meinen inneren Ausnahmezustand nicht spüren zu müssen. Erst Jahre später habe ich gemerkt, dass ich mich vor meinen Emotionen nicht mehr verstecken kann. Zur gleichen Zeit habe ich Musik zum Zentrum meines Lebens gemacht."
Ihre musikalische Bestimmung fand SUSKA LASUSKA so in dem Umfeld von JAMES BLAKE und ART OF NOISE, wobei eine spezielle Besonderheit natürlich in ihren deutschen Texten liegt, die sie gekonnt und treffsicher auf jeden einzelnen Beat ihrer Sounds zimmert. Ihre Stimme hat allerdings noch einige Reserven, besonders in den tiefen Bereichen, die sie gänzlich ignoriert. Manchmal wirkt ihr Gesang so etwas zu hell und dünn, während die Electro-Sounds und das Drumming kraftvoll und voluminös den (Klang-)Raum füllen.
Daher wird ein Titel wie „In meinem Schatten“ tatsächlich zu ihrem eigenen Programm, denn SUSKA LASUSKA steht mit hoher, etwas zu eintöniger Stimme und guten Texten im Schatten der fetten Electro-Sounds.
Die aus Rostock stammende und in Berlin lebende Musikerin blickt in ihren kritischen Texten auf Problematiken zwischen menschlicher Entfremdung in „Plattenbau“(ten) – eine typisch ostdeutsche Erscheinung – oder das „Gigantische Gedankengewühl“ in einer technokratisch vernetzten Welt. Es sind die Überforderungen des Einzelnen, der mehr das Scheitern als das Gelingen im Blick hat, das sie in ihren Texten thematisiert: „Ich fühl mich wie ein Gast, in meiner Kindheitszeremonie. Wo haben wir uns nur verloren?“ („Plattenbau“)
Manchmal kommen bei „Debut Devotional“ Erinnerungen an die „guten Seiten der Neuen Deutschen Welle“ auf, als eine ANNETTE HUMPE Anfang der 80er-Jahre mit IDEAL über „Blaue Augen“, „Monotonie“, die „Eiszeit“ oder immer wieder ihre Heimatstadt „Berlin“ sang.
„In meinem Schatten“ beendet die EP voller Trennungs-Melancholie und einer ungeheuer interessanten Synthie-Sequenz, die sich unter Kopfhörern regelrecht in die Ohren bohrt, während der Text sein Übriges dazu beiträgt: „Ich leb‘ in meinem kleinen Schatten, seit 26 Tagen schon, taucht er meine Welt in dunkles Licht, seitdem er gegangen ist“.
Vielleicht sollte SUSKA LASUSKA in ihrem hoffentlich bald folgendem Longplayer doch etwas mehr aus ihrem Electro-Pop-Schatten treten und den einen oder anderen Blick auch auf die Sonnenseiten dieses Lebens werfen.
FAZIT: Ein spannendes, nicht rundum überzeugendes Debüt, das die junge Rostockerin mit Wohnsitz in Berlin auf ihrer EP „Debut Devotional“ vorlegt, auf der sie ansprechende, recht traurige deutsche Texte mit Elektro-Pop und hypnotischen Beats vereint. Mit SUSKA LASUSKA ist auf jeden Fall zu rechnen, auch wenn sie manchmal den tiefen Tönen in ihrem Gesang eine umfänglichere Breite einräumen sollte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Gigantisches Gedankengewühl
- Walzer für Niemand
- Plattenbau
- In meinem Schatten
- Gesang - Suska LaSuska
- Schlagzeug - Chikara Aoshima
- Debut Devotional (2018) - 10/15 Punkten
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