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Sunchild: Messages From Afar: The Division And Illusion Of Time (Review)

Artist:

Sunchild

Sunchild: Messages From Afar: The Division And Illusion Of Time
Album:

Messages From Afar: The Division And Illusion Of Time

Medium: CD/Download
Stil:

Symphonic Progressive Rock

Label: Caerllysi Music
Spieldauer: 64:26
Erschienen: 02.07.2018
Website: [Link]

Antony Kalugin ist kein Kleingeist, er denkt und arbeitet in größeren Dimensionen. So erschienen die ersten Nachrichten von weit weg Anfang dieses Jahres unter dem Flaggschiff KARFAGEN (die Musikreviews-Kritik findet sich HIER), der zweite Teil, bei dem nichts weniger als die Dimension Zeit in Frage gestellt wird, veröffentlicht der Ukrainer auf seinem zweiten Standbein namens SUNCHILD. Nachvollziehbar, da beide Produktionen unterschiedlichen Konzepten folgen. Während Part Eins, abgesehen von einigen Choreinsätzen, ein Instrumentalalbum ist, wird bei der Fortsetzung meist munter geträllert.

Musikalisch sind die Unterschiede nicht gar so groß. Kalugin frönt seiner Vorliebe für weit ausholende Melodiebögen, zwischen Art Rock PINK FLOYDscher-Prägung (der Bass!) und einer melodisch etwas schlichteren Prog-Variante, die unverhohlen Richtung AoR schielt. „Für Fans von PINK FLOYD, GENESIS, YES & CAMEL“ steht im Presse-Info und lässt damit kein Klischee aus, vergisst aber, dass SUNCHILD gerne und munter fette Reminiszenzen an SUPERTRAMP verlauten lassen („Searching Diamonds“). Eine Spielart, die interessanter- und seltsamerweise tatsächlich Seltenheitswert besitzt und fast schon ein Alleinstellungsmerkmal ist. Wozu auch die fluffige Schmuseorgel aus der Plüschbar gehört („60 Degrees To The 70s“.)

Kalugin und seine Mit-Kombattanten schöpfen derart aus dem Vollen, dass eine Alkoholvergiftung unausweichlich wäre, würde es sich um einen gepflegten Whisky handeln. Hier gehen Kitsch und Kunst wieder eine unverbrüchliche Verbindung ein, die man ob ihrer Antiquiertheit und überladenen Großmannssucht fürchterlich finden kann. Oder genussvoll aufsaugt wie einen überteuerten aber ohne Rücksicht auf Kalorien und Geschmacksverstärker zusammengemixten Cocktail. Der ordentlich reinhaut. Kalugin schert sich einen Dreck um Geschmacksempfinden, macht im instrumentalen „Father“-Finale nicht einmal Halt vor dem Horror aller Fußgängerzonen und serviert uns (synthetische!) Panflötentöne. Diese Chuzpe muss man haben. Respekt, Herr Kalugin. Der damit auch darauf hinweist, dass er sich im New Age-Sektor ebenso wohlfühlt wie bei RPWL in Bayern („The Division And Illsuion Of Time“).

FAZIT: Wäre „Hello Kitty“ Prog und würde auf der dunklen Seite des Mondes eine Party mit SUPERTRAMP als Hausband feiern, käme so was wie „Messages From Afar: The Division And Illusion Of Time“ dabei heraus. Das mag stellenweise lächerlich und oft altbacken sein, aber mindestens der Titeltrack und das zwanzigminütige „Victory Voyager“ sind meisterliche Stücke symphonischen Retroprogs. Die Welt ist eine Auster, vergesst ästhetische Bedenken, hemmungsloses Schwelgen ist angesagt.

Jochen König (Info) (Review 3011x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Searching Diamonds
  • Grail And Time
  • 60 Degrees To The 70s
  • Mystery Train
  • Dreams From A Lonely Town
  • The Division And Illusion Of Time
  • Victory Voyager
  • Father

Besetzung:

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