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Plenty: It could be home (Review)
Artist: | Plenty |
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Album: | It could be home |
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Medium: | CD | |
Stil: | Art Pop |
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Label: | Karisma | |
Spieldauer: | 47:10 | |
Erschienen: | 28.04.2018 | |
Website: | [Link] |
TIM BOWNESS heftet trotz seiner beinahe dreißigjährigen Gesangskarriere noch immer das Etikett an, lange Jahre der Sidekick des inzwischen zum Säulenheiligen überhöhten STEVEN WILSON gewesen zu sein. Obwohl (oder weil?) deren gemeinsames Projekt NO-MAN schon lange eingeschlafen ist, gräbt Bowness ganz tief in der eigenen Historie und kramt mit PLENTY seine eigenen Anfänge wieder hervor: Das Material auf „It could be home“ ist (hörbar) Mitte/Ende der Achtziger entstanden und bekommt anno 2018 einen Soundanstrich, den man damals „futuristisch“ und heute „retro“ nennen würde. So ist der Klang von „It could be home“ authentisch und ohne Fehl und Tadel auf alt gemacht, ohne je verstaubt zu klingen – so klar hat man den oft gescholtenen Synthie-Sound des vorvorletzten Jahrzehnts selten zu hören bekommen.
Dass PLENTY mit „As tears go by“ tatsächlich eine Cover-Version als Einstieg wählen, ist nicht nur mutig, sondern ein Stück weit den damaligen (und hier dokumentierten) Anfangstagen der Band geschuldet. Das gibt ordentlich Punkte auf der Ehrlichkeits-Skala und macht im selben Atemzug klar, was die restliche Dreiviertelstunde noch bereit hält: synthiegetränkter Artpop trifft auf die schon immer polarisierenden Vocals von Bowness, der sich mehr denn je von jeglichem emotionalen Ausdruck distanziert und dem Hörer - um immer gleiche Zartheit bemüht - sehnsüchtige Lyrik entgegen haucht. Das Gesamtkonstrukt ist hypnotisch und bisweilen fast einlullend und erfordert – zumindest von nach 1985 geborenen Ohren - ein gewisses Durchhaltevermögen.
Das PLENTY-eigene Material wechselt zwischen Midtempo- (Hide, Climb) und extrem verlangsamten Nummern (Never needing, Foolish waking, The good man), die wie ein entschleunigter Herzschlag gewollte Monotonie auf den Hörer übertragen. Auf die so entstehende Atmosphäre muss man sich einzulassen wissen, wobei die verwendeten Soundscapes immer wieder Glanzpunkte setzen. Ein spätes Highlight ist ganz sicher „Every stranger’s voice“, das mit unerwartet kraftvollem Aufbau alles bis dahin Gehörte konterkariert und sehr willkommen aus dem Rahmen fällt.
FAZIT: Der Nostalgiefaktor spielt eine nicht unwesentliche Rolle beim Gesamteindruck von „It could be home“. Das Material reicht von der songschreiberischen Klasse insbesondere nicht an die gewohnte NO-MAN-Qualität heran, was der Sound in Maßen gut zu kaschieren weiß. So richtig will das Album dennoch nicht zünden – dafür sind die gleichförmigen Elemente zu zahlreich und unkonventionelle Ideen zu selten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- As tears go by
- Hide
- Never needing
- Broken nights
- Foolish waking
- Strange Gods
- Every stranger’s voice
- Climb
- The good man
- It could be home
- It could be home (2018) - 10/15 Punkten
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