Wenn die Kraft der weiblichen Stimme auf die Kraft akustischer Musik trifft, dann sollten wir unser Gesicht und die Ohren gen Osten wenden und schon entdecken wir dort mit orientalisch-weltmusikalischem Jazz-Klang der Extraklasse das MODUS QUARTET mit „Facing East“!

„Als Armenierin war es mir schon immer wichtig, die Wurzeln meines Volkes in der Tasche, dessen Geschichten in meinem Herzen und seine Musik in meinem Mund zu tragen, um ihm, wo immer ich auch unterwegs bin, eine Stimme zu verleihen!“
Es sind nicht nur die wundervollen, vom Stolz auf ihre Heimat geprägten Worte der Sängerin Houry Dora Apartian, die ihre lautmalerische, voluminöse Stimme besonders als ein zusätzliches Instrument einsetzt, mit der sie maßgeblich die sehr beschwingte, farbenfrohe und zugleich an Traditionen orientierende Jazz-Musik, welche mit viel Percussion, Kontrabass und einem Akkordeon sowie einer Hang (zwei miteinander verbundene Klang-Halbschalen) neben Apartians Stimme das breit gefächerte Klangspektrum des MODUS QUARTET ausmacht.

Besonders bildhaft und zugleich sehr zutreffend beschreibt der israelische, heute in der Schweiz lebende Perkussionist Omri Hason unter seiner Website dieses musikalische Gefühl zwischen Frohsinn und Trauer, Weltoffenheit und Tradition, welches sich hinter der Musik des MODUS QUARTET entfaltet: „Unsere Musik ist ein Geflecht aus verschiedensten weltmusikalischen Fäden. Sie verknotet mediterranen Geist und unterschiedlichste Folklore-Klänge mit Jazz zu einem farbenfrohen, beschwingten musikalischen Teppich. Eine mitreißende Musik, die von der Melancholie bis zur Freude alles ausdrückt.“

Und die Neue Züricher Zeitung resümiert: „Das MODUS QUARTET spielt einen frischen Oriental-Jazz, wie man ihn leider nur selten hört.“

Genau diese Stimmung macht sich sofort beim Hörer breit, wenn er die ausgezeichnet produzierte CD in seinen Player einfahren lässt und der beschwingte, mit ausgiebigen Schlagrhythmen angefeuerte armenische Folk-Song „Shalakho“ erklingt, dem später mit „Glorig Ay Lorig“ ein weiteres Stück mit armenischer Tradition folgt.
Doch zuvor ist es mit „Shavim“ erst einmal Zeit für besinnliche Traurigkeit und melancholische Harmonie auf dem Akkordeon.

Genau in diesem Sinne spielt das MODUS QUARTET mit den Gefühlen des Zuhörers und versetzt ihn in die unterschiedlichsten Stimmungen, in denen man sich tanzend durch den Raum bewegen oder traurig in Besinnlichkeit versinken kann. Dabei erzählt Houry Dora Apartian singend ihr Geschichten aus aller Welt ganz ohne Worte.

FAZIT: Lautmalerischer, orientalischer, weltmusikalischer Jazz zwischen Euphorie und Melancholie, perkussiver Dynamik, fröhlichem Akkordeon und brummelndem Kontrabass. „Facing East“ vom MODUS QUARTET nimmt uns mit auf eine Reise in den Osten, die besser klingt, als vieles, was wir aus dem Westen so gewöhnt sind.

PS: Und wo das Album von Freunden guten orientalischen Jazz‘ gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...