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Dave Kerzner: Static (Review)
Artist: | Dave Kerzner |
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Album: | Static |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Eigenproduktion/Glass Onyon | |
Spieldauer: | 74:33 | |
Erschienen: | 20.10.2017 | |
Website: | [Link] |
Er ist mit dem Sohnemann von PHIL COLLINS, Simon, der Gründer und Kopf von SOUND OF CONTACT, der nunmehr auch auf seinem bereits dritten Solo-Album „Static“ mit der tatkräftigen Unterstützung namhafter Prog-Musiker seine retro-progressive Ader auslebt, deren Vorbilder zwischen PINK FLOYD und GENESIS sowie neuerdings auch ein wenig KING CRIMSON der „Red“-Phase unüberhörbar sind.
Kollege König nannte Kerzners Musik “Prog der gemütvollen Art“ und applaudierte ihm in diesem Falle für die geschickten Erinnerungsversatzstücke, welche in die Musik von DAVE KERZNER einfließen. Diesbezüglich bleibt sich der singende Keyboarder aus dem United Kingdom, der bereits mit den ganz großen Namen von STEVE HACKETT bis KEVIN GILBERT und STEVEN WILSON bis JON ANDERSON musizierte, wiederum treu. Nur dass ihn auf „Static“ nunmehr Musiker unterstützen, die bei BIG BIG TRAIN, PORCUPINE TREE und PINK FLOYD aktiv sind, während STEVE HACKETT auf „Dirty Soap Box“, ein Stück das von seiner ganzen Art auch locker auf eine der letzten Hackett-Solo-Scheiben gepasst hätte, noch das Gitarren-Sahnehäubchen aufsetzt.
„Static“ ist ein bitterböses, schwarzhumoriges und stellenweise zynisches Konzept-Album geworden – was man bereits an dem von Ed Unitsky gestalteten Cover vermuten kann – das uns in eine nicht all zu ferne Zukunft mitnimmt, in der nicht wir die technischen Geräte steuern, sondern durch die technischen Geräte ferngesteuert werden und uns in – welch passendes Wortspiel – das FACEBOOT-Camp begeben, in dem uns angeblich „Fun For All“ erwartet, obwohl hinter jeder Ecke der pure Horror lauert, welcher sich einer Kettenreaktion gleich („Chain Reaction“) entfaltet, um sich am Ende in dem fünfteiligen Longtrack „The Carnival Of Modern Life“ zu entladen.
Oftmals kommt bei diesem Thema zusätzlich eine gehörige Prise Melancholie hinzu, die wie auf „State Of Innocence“ ein typisches ROGER WATERS-Feeling verbreitet und durch den Einsatz eines Cellos noch verstärkt wird oder in dem Stück „Reckless“ werden völlig überraschend ganz offensichtliche KING CRIMSON-Referenzen in den bunten Prog-Konzept-Teppich geflochten, während uns der Text vom süchtig machenden Wahn nach dem totalen Überfluss berichtet: „Be my honey / Bring the money“, obwohl der vorangegangene Ttiteltrack „Static“ die letzte Warnung vor dem enthält, wozu dieser größenwahnsinnige, verblödende Irrsinn führt: „Can‘t rise above the Static / The waves of reason crash / You had the throne of kings / And burned it all to ash“.
Rätselhaft ist allerdings die Tatsache, warum einige Songs immer wieder ausgeblendet werden, was dem Konzept nicht gut tut, selbst wenn dabei vielleicht auf die mitunter sehr starken Stimmungswechsel zwischen den einzelnen Stücken reagiert wird, die neben der starken „Floydianisierung“ auch gut und gerne nach den BEATLES oder dem poppigen ALAN PARSONS PROJECT klingen dürfen und bei „Quiet Storm“ gar wie eine Kombination aus PETER GABRIELs „The Barry Williams Show“ und „Red“-KING CRIMSON erscheinen.
Das ist schon eine echte Meisterleistung kerznerscher Kompositionskunst! Und selbst SPOCK‘S BEARD oder der Blumenkönig ROINE STOLT werden sich verdammt anstrengen müssen, um „Static“ zu übertreffen.
FAZIT: Was lange währt, wird gut. Auf seinem zweiten Studio-Album übertrifft sich der SOUND OF CONTACT-Mitbegründer DAVE KERZNER im Vergleich zu seinem ersten, viel zu sehr an PINK FLOYD orientierten Album um Längen. Ein spannendes Schwarzseh-Zukunft-Konzept voller ROGER WATERS-Atmosphäre trifft bei „Static“ auf abwechslungsreichen Progressive Rock, der vieles ist, aber ganz bestimmt nicht statisch!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Prelude
- Hypocrites
- Static
- Reckless
- Chain Reaction
- Trust
- Quiet Storm
- Dirty Soap Box
- The Truth Behind
- Right Back To The Start
- Statistic
- Millenium Man
- State Of Innocence
- The Carnival Of Modern Life
- *Welcome To The Carnival
- **Freak Show
- ***High Noon
- ****Leave It All Behind
- *****The Grand Finale (Look At Yourself)
- Bass - Fernando Perdomo, Colin Edwin, Stuart Fletscher
- Gesang - Dave Kerzner, Durga McBroom, Lorelei McBroom, Matt Dorsey, Ewa Karolina Lewowska, Randy McStine
- Gitarre - Fernando Perdomo, Randy McStine, Steve Hackett, Dave Kerzner, Chris Johnson
- Keys - Dave Kerzner
- Schlagzeug - Derek Cintron, Fernando Perdomo, Nick D‘Virgilio, Alex Cromarty
- Sonstige - Ruti Celli (Cello)
- New World (2015) - 7/15 Punkten
- New World Live (2016)
- Static (2017) - 12/15 Punkten
- Static Live (2019) - 11/15 Punkten
- The Traveler (2022) - 10/15 Punkten
- Heart Land Mines Vol 1 (2023) - 12/15 Punkten
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