Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Svavar Knutur: My Goodbye Lovelies (Review)

Artist:

Svavar Knutur

Svavar Knutur: My Goodbye Lovelies
Album:

My Goodbye Lovelies

Medium: CD
Stil:

Singer/Songwriter, der seine Helden covert und Eigenes zu bieten hat

Label: Nordic Notes
Spieldauer: 46:19
Erschienen: 28.04.2017
Website: [Link]

Na, wenn das kein außerordentlich gewagtes Cover ist!
Der Musiker splitterfasernackt mit Gitarre in einer Blechbadewanne mitten auf einer grünen Wiese. Außerdem ist er gut zu Vögeln, denn Hahn und Henne suchen direkt neben ihm nach dem schmackhaften Wurm. Hoffentlich setzen sie ihre Suche nicht in der Wanne fort, das könnte zu überraschenden Misstönen führen. Und Misstöne ist man bei dem isländischen Musiker SVAVAR KNÚTUR schließlich nicht gewöhnt, der ja unter unserer Seite schon längst kein Unbekannter mehr ist und im Innenteil des aufklappbaren Digipaks sogar – diesmal komplett behost – einer großen Gruppe von Rindviechern ein Ständchen spielt.

Allerdings steht dieses Cover in einem ganz krassen Widerspruch zu der Musik, die uns dahinter erwartet. Denn hier spielt nicht etwa ein isländischer Badewannen-Spaß-Barde lustige Rindvieh-Liedchen, die zum Schunkeln und deppigen Karnevalsveranstaltungen mit Nudisten-Thema einladen, sondern ein nachdenklich anmutender isländischer Liedermacher die Lieblingssongs seiner musikalischen Inspirationsquellen von COLE PORTER über TOM WAITS und BRIAN WILSON bis hin zu PRINCE, die er in seinen Konzerten oft ganz am Ende als die letzte Zugabe vorträgt. Dabei begleitet er sich fast ausschließlich an der Gitarre und lässt so viel Gefühl in diese Songs einfließen, dass beispielsweise ein „Nothing Compares 2 You“, das PRINCE für SINEAD O‘CONNOR geschrieben hatte und welches sie weltberühmt machte, in seiner Art der Interpretation eine ganz ähnliche Faszination ausübt.

Die Auftritte von SVAVAR KNUTUR sind dafür bekannt, dass sie wie das Bild von den zwei Masken – der lachenden und der weinenden – wirken und man mit schwer emotionaler Schlagseite mal in Richtung Lachen, dann wieder in Richtung Weinen schwenkt. Hört man allerdings seine „Zugaben“-CD „My Goodbye Lovelies“, dann sind es deutlich stärker die melancholischen Lieder, für die er sich bei der Wahl seiner Cover-Versionen oder Eigenkompositionen entscheidet, mit denen er seine Konzerte beendet.

Bei „Goodbye My Lovely“ begleitet ihn sogar die Oscar-Preisträgerin und THE SWELL SEASON-Sängerin MARKETA IRGLOVA. Bei den anderen akustisch instrumentierten Titeln begleitet sich Knutur an Gitarre, Ukulele und Orgel selbst.

Ansonsten wird einem die typische Knutur-Musik-Kost geboten, die seit den vorherigen Alben des Isländers für viele bereits zum „ohralen“ Hochgenuss geworden ist, die sich lieber für den Minimalismus als den Bombast entscheiden.

Neu ist nur, dass SVAVAR KNUTUR diesmal für uns dabei sogar die Hosen runterlässt!

FAZIT: Auf „My Goodbye Lovelies“ präsentiert uns der isländische Kult-Liedermacher SVAVAR KNUTUR ausschließlich Cover- und Eigenversionen von Songs, die er am Ende seiner Konzerte als Zugabe oder „Rauswerfer“ spielt, wobei ein wenig überrascht, dass sie von der Stimmung her größtenteils im ruhigeren, melancholischen Bereich liegen und nur selten die ironische Knutur-Musik-Ader fließen lassen.

PS: Und wo das Album von Freunden guter Abschiedsmelodien der isländischen Art gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3321x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Everytime We Say Goodbye
  • True Love Will Find You In The End
  • Goodbye My Lovely
  • The Scarecrow
  • Indian Love Call
  • Nothing Compares 2 You
  • Maybe
  • Drinking The Dregs
  • Johnsburg Illinois
  • The Best
  • You Do Something To Me
  • God Only Knows
  • Vid Og Vig

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welche Farbe hat eine Erdbeere?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!