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Siinai: Sykli (Review)
Artist: | Siinai |
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Album: | Sykli |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Experimental |
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Label: | Svart / Cargo | |
Spieldauer: | 45:30 | |
Erschienen: | 27.10.2017 | |
Website: | [Link] |
Svart ziehen mal wieder den Schrullen-Joker: steht gerade kein kommerziell einträglicher Release an, veröffentlichen die Finnen skandinavische Kuriositäten, die überregional kaum etwas reißen werden, was aber nicht heißt, sie seien ohne Reiz. Auch SIINAI, immerhin Träger des Nordic Music Prize (für „Olympic Games“, 2011), die mit letzten Album „Supermarket“ Konsumkritik übten und regelmäßige Kollaborateure von Wolf Parades Spencer Krug alias Moonface sind, erzeugen spannende Sounds, was man wortwörtlich nehmen sollte.
„Sykli“ wirkt nämlich wie eine Klanginstallation im Geiste der Berliner Schule bzw. von Tangerine Dream, Ash Ra Tempel, Klaus Schulze und dem ganzen Rattenschwanz an Nachahmern, die diese Künstler bis heute heraufbeschwören, wobei sich das Projekt diesmal mit der zyklischen Wiederholung natürlicher Abläufe beschäftigt. Aufgrund dessen lullen die überlangen Stücke des Albums mittels Monotonie ein und lassen in ihrem Verlauf nur minimale Modulationen zu. Zwischendurch (höre das Titelstück) wird die Chose belebter, auch weil eine Rhythmussektion hinzustößt, was dann wieder an Post oder Hawkwind‘schen Space Rock denken lässt.
Sollte man nichts dagegen einzuwenden haben, dass der eigenen Hausmusik die Gitarren abgehen – hier erklingen sie allenthalben hintergründig –, darf man sich diesen schwindlig machenden Stoff in die Bude holen. Reines Geplätscher, wie es in der sogenannten Kosmischen Musik leider allzu häufig Usus ist, bildet in Hinblick auf das Material auf "Sykli" zum Glück eine verschwinden kleine Ausnahme.
FAZIT: Synthesizer, deren Klänge helles Strahlen suggerieren, stehen auf "Sykli" tiefen Akkord-Teppichen gegenüber, auf denen allenthalben unterschwellige Melodien dahingleiten, womit sich SIINAI als Klangmaler im besten Sinn empfehlen. Ihre aktuelle auf Kreisläufe ausgelegte Musik lässt sich konzeptionell sehr gut nachvollziehen und mäandert anders als das Gros der Kompositionen im Bereich Programmmusik nicht komplett am Ohr des Hörers vorbei. Stoff für eine sehr überschaubare Minderheit ist die Scheibe dennoch, und darum einmal mehr Hut ab vor der Plattenfirma, die sich in einer Zeit, da die Zukunft des Musikgeschäfts unsicherer denn je ist, für experimentierfreudige Kunst ohne Kalkül starkmacht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Temppeli
- Mestari
- Sykli
- Ananda
- Europa
- Sykli (2017) - 10/15 Punkten
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