Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Paul Menel And The Essentials: Spare Parts For Broken Hearts (Review)

Artist:

Paul Menel And The Essentials

Paul Menel And The Essentials: Spare Parts For Broken Hearts
Album:

Spare Parts For Broken Hearts

Medium: CD/LP
Stil:

Rock, Pop, Funk und etwas Prog

Label: Eigenvertrieb / Just For Kicks
Spieldauer: 57:15
Erschienen: 31.03.2017
Website: [Link]

Da werden bei vielen sicher die Synapsen klickern, wenn sie den Namen PAUL MENEL hören.
Da war doch was?
Aber klar doch – und zwar in den Jahren 1986 bis 1989, als PAUL MENEL die Position hinter dem IQ-Mikro für PETER NICHOLLS einnahm und die beiden Alben „Nomzamo“ (1987) und „Are You Sitting Comfortably?“ (1989) einsang.
Und wie lebendig PAUL MENEL – allerdings abseits komplexer Prog-Pfade – noch ist, beweist sein bereits drittes Solo-Album, diesmal allerdings mit neuer Begleitband: THE ESSENTIALS.

Auf „Spare Parts For Broken Hearts“ wird einmal mehr klar, wie wichtig zugleich ein Produzent und Musik-Ingenieur für einen Musiker sein kann, denn GAVIN MONAGHAN zeichnete sich schon durch seine Zusammenarbeit mit ROBERT PLANT, PETER GABRIEL, THE EDITORS und OCEAN COLOUR SCENE aus, die alle auch ein paar Duftmarken auf diesem Album zu hinterlassen scheinen.
Oder – anders ausgedrückt - hätte sich MIKE RUTHERFORD entschieden, mit seinen MECHANICS ein neues (POP-)Album aufzunehmen, auf dem es auch ordentlich Funk-Einlagen und Bläser sowie Streicher und Sängerinnen gibt, PAUL MENEL wäre ihm in diesem Falle mit seinen ESSENTIALS und „Spare Parts For Broken Hearts“ zuvorgekommen.

Allerdings trägt Menels Album ein überdeutliches 80er-Jahre-Pop-Rock-Flair zur Schau, was dem Einen oder der Anderen, die gerade auf diese Zeit nicht mit den besten (Disco-)Erinnerungen zurückblicken, vielleicht erst ein wenig auf die Ohren und dann den Magen schlagen.
Hier gibt‘s im Grunde alles zu hören, von der pathetischen Hymne bis zu geilen Funk- oder Folk-Nummern, die uns zu einem „Let‘s Do It“ auffordern, poppigen Hooklines und natürlich straighte Rock-Rhythmen und wundervolle Balladen.
Einen Schmuse-Song wie „Walk In My Shoes“ hätten auch SPANDAU BALLET nach „True“ nicht mehr besser hinbekommen, während „Crash And Burn“ mit viel Streicher-Bombast und spanischer Gitarre eine ähnliche „Power Of Love“-Euphorie beschwören, wie es FRANKIE GOES TO HOLLYWOOD schon ausgiebig taten, als sie uns in ihrem „Pleasuredome“ auf beeindruckende Weise willkommen hießen. Manchmal blinzelt uns sogar ein wenig die progressive IQ-Vergangenheit zu oder Ideen, die sich, beispielsweise wie bei „They Call Her Leaf“, auch großartig auf einem PETER GABRIEL-Album niederschlagen würden, auch oder gerade weil Menel seine Stimmbänder mitunter GABRIELisiert.
„Kryptonite“ wiederum besticht mit Flöte und akustischer Gitarre, so als hätten wir einen schönen Akustik-Trip nach Spanien unternommen, während unser ganzer Körper sich völlig den südländischen Rhythmen hingibt. Und manchmal ist es sogar angenehm, wenn sich die Texte mal nicht ständig um die schwere Last drehen, die wir auf unseren weltuntergangsgestimmten Schultern Tag für Tag mit uns rumschleppen, sondern um „Broken Hearts“ und „Happy Face“, selbst wenn bei „Hey, Did You Hear About Paul?“ oder dem schwer beeindruckendem IQ-Song „Common Ground“, in dem das historische Thema der Schlacht um Somme vom 1. Juli 1916 aufgegriffen wird, auch die existenziellen Schattenseiten sehr emotional zur musikalischen Geltung kommen.

FAZIT: So lange eine Album so leidenschaftlich, herzlich, offen und freudvoll wie bei PAUL MENEL AND THE ESSENTIALS klingt, kann man über dessen Eingängigkeit oder darüber, dass hier nicht schwerer IQ-Bombast aufgefahren, sondern einfach nur eine richtig gute, trotzdem anspruchsvolle Stimmung verbreitet wird, nicht böse sein. „Spare Parts For Broken Hearts“ spricht genau die Zonen in unserem Körper an, die der Album-Titel so schön umschreibt. Funk, Pop, Rock und dazu die charismatische Stimme des ehemaligen IQ-Sängers PAUL MENEL. Was will man mehr? Nichts für progressive Trauerklöße, dafür aber optimistische Über-den-Prog-Tellerrand-Schauer!

11 Punkte

PS: Und wo das Album von Freunden guten Progrocks gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3668x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • ‘Til Dawn Rolls In
  • Spare Parts For Broken Hearts
  • Strife
  • Pedestal
  • They Call Her Leaf
  • Let‘s Do It
  • The Pleasures Of Vicarious Venegance
  • Hey, Did You Hear About Paul?
  • Common Ground
  • Walk In My Shoes
  • Crash And Burn
  • I Told My Last Lie Today
  • Kryptonite
  • Happy Face

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!