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Eric Legnini: Waxx Up (Review)

Artist:

Eric Legnini

Eric Legnini: Waxx Up
Album:

Waxx Up

Medium: LP+CD
Stil:

Fusion/Soul/Funk-Jazz

Label: Anteprima/Musicast Distribution
Spieldauer: 60:46
Erschienen: 17.03.2017
Website: [Link]

Der belgische Pianist ERIC LEGNINI war so eine Art vom Jazz infiziertes, pianistisches Wunderkind. Eine Platte von Erroll Garner sorgte für erstes, großes Interesse, als Teenager trat er mit dem Saxophonisten Jacques Pelzer auf, studierte Klavier bei Richie Beirach und unterrichtete im zarten Alter von 20 bereits selbst Jazz-Piano am Brüsseler Konservatorium.

Zudem spielte er im Trio, Quartett, kam über Bebop zu Afro-Jazz, spielte Fusion mit viel Funk- und Soul-Drive, unter anderem mit seiner Band AFRO JAZZ BEAT. Genau diese Elemente spielen auch die größte Rolle auf Legninis aktuellen Album „Waxx Up“. Das aber auch „Maxx Up“ heißen könnte, denn es ist prädestiniert dazu, laut gespielt zu werden.

Vier Stücke sind rein instrumental, die übrigen zehn teilen sich verschiedene Sänger und Sängerinnen, wobei Michelle Willis die meisten Credits bekommt. Starke Leistungen kann man allen Vokalisten bescheinigen. Die jeweiligen Interpretationen hingegen sind ganz unterschiedlich, individuell. Yael Naim macht aus „Despair“ eine dunkle, verhuschte Mitternachtsballade mit Trip-Hop-Elementen, Mathieu Bogaerts sorgt mit seinem frankophilen Englisch für eine tres charmante Note beim lässigen „Night Birds“. „Run With It“, featuring Charles X, flirtet rhythmisch unverhohlen mit Rap-Mustern, bleibt aber mit scharfen Bläsersätzen, perlendem Fender Rhodes und Wah-Wah-Gitarre sattem, zeitlosem Funkjazz-Soul verhaftet.

„The Sun Will Dance“ klingt wie eine Hommage an Stevie Wonder, auf „The Parkway“ wird schwülwarmer Jazz-Pop zelebriert, der Sade gut zu Gesicht stehen würde. „The Wire“ wandelt mit Ibrahim Maalouf an der Trompete gekonnt auf Miles Davis traurig verwehenden Spuren. Bandleader Legnini hält die unterschiedlichen Songs zusammen, dank einer eleganten Fusion-Grundlage, die stellenweise gar sachte sogar an STEELY DAN („Maybe“) erinnert, sorgt er mit Gefühl und technischem Finesse für eine ausgefeilte Basis, auf der Exkursionen Richtung Soul, Funk, Rap und Pop locker stattfinden können. Selbst ein bisschen Bossa Nova (oder war‘s doch Samba?) sitzt zwischendurch drin und „Black Samouraï“ könnte der Titeltrack zu einem gleichnamigen Blaxploitation-Action-Kracher sein. Shaft und Herbie Hancocks „The Prisoner“ lassen schön grüßen.

FAZIT: Das Cover von „Waxx Up“ sieht zwar aus wie der hingewischte Entwurf für ein mittelmäßiges DJ-Mixtape, doch dahinter steckt ein höchst abwechslungsreiches, mitreißendes Album, welches zeigt, dass der gute alte, weltoffene Jazz-Rock mit tiefsitzenden Wurzeln im Soul höchst lebendig ist. Und sich mitten in Europa äußerst wohlfühlt.

Jochen König (Info) (Review 4275x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • I Want You Back (Ft Michelle Willis)
  • Run With It (Ft Charles X)
  • Despair (Ft Yael Naim)
  • Riding The Wave (Ft Anaëlle Potdevin)
  • Black Samouraï
  • Night Birds (Ft Mathieu Boogaerts)
  • The Parkway (Ft Michelle Willis)
  • The Wire (Ft Ibrahim Maalouf)
  • Maybe (Ft Michelle Willis)
  • Sick & Tired (Ft Michelle Willis)
  • Here Comes the bEat Man
  • The Sun Will Dance (Ft Hugh Coltman)
  • Living For Tomorrow (Ft Natalie Williams)
  • Lagos '75

Besetzung:

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