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10 Years: (How To Live) As Ghosts (Review)
Artist: | 10 Years |
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Album: | (How To Live) As Ghosts |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Alternative |
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Label: | Mascot / Rough Trade | |
Spieldauer: | 40:43 | |
Erschienen: | 27.10.2017 | |
Website: | [Link] |
Für 10 YEARS ist ihr neues Album, dessen Erscheinen lange Zeit ganz und gar nicht gewiss war, so etwas wie ein Neubeginn. Die Mitglieder überwarfen sich zwischenzeitlich miteinander, fanden aber letztendlich wieder zusammen und knüpften beim Schreiben für "(How To Live) As Ghosts" zwar an "From Birth To Burial" von 2015 an, klingen aber tatsächlich so frisch, als ob sie gerade aus dem Ei geschlüpft seien.
Somit stellt sich ein Idealfall für eine Band ein, die schon länger am Start ist. 10 YEARS können sich einerseits auf ihre Erfahrung als Songwriter und Instrumentalisten berufen, kehren aber andererseits zu jener Form von kindlicher Entdeckerfreude zurück, die naive Ideen gebährt, und ebendiese lassen sich mittels über die Jahr hin gewonnener Souveränität in stimmige, aber unverbraucht anmutende Songs gießen.
Diese spielen sich wie gewohnt im gängigen Radioformat ab und sind teilweise auch wie geschaffen für den Äther. Frontmann Jesse Hasek steht mit nachdenklichen Texten und seiner immer leicht zittrigen Stimme wieder im Mittelpunkt, ohne dass der Rest reine Makulatur wäre. Die Band spielt zweckmäßig auf, geht aber wie oben angedeutet nicht immer den offensichtlichen Weg, um ihre Hooks an den Mann und die Frau zu bringen.
Die vielschichtigen Arrangements kommen durch eine besonders dynamische Produktion hervorragend zur Geltung (Nick Raskulinecz verpflichtet als Knöpfedreher von Rush und natürlich Foo Fighters), was man insbesondere während 'Novacaine' hört. Die sparsam nur mit Bass und Drums arrangierten Strophen gipfeln in einem umso fetteren Hymnen-Refrain, und weder das eine noch das andere wäre ohne Sound gelungen, der das Ensemble im übertragenden Sinn "atmen" lässt.
Moderner Alternative Rock ist das Ganze natürlich immer noch … bloß eben "with a twist", wie der Brite sagt. In Tennessee herrscht unterdessen hohe Abwechslung, sei es in Gestalt des an A Perfect Circle erinnernden 'Ghosts', des zwischen breitbeinig und verletzlich schlingernden 'Phantoms' oder der schmerzlichen Power-Ballade 'Lucky You'. So niveauvoll und "unprollig" hat junge amerikanische Gitarrenmusik ohne Blues-Bezüge schon lange nicht mehr geklungen.
FAZIT: Abseits von Indie-Dilettantismus, Pop-Eingeständnissen in die Jahre gekommener Rocker, Emo-Stumpfsinn und Dicke-Hose-Gehabe spielen sich 10 YEARS aus der Krise zurück ins obere Drittel der US-Alternative-Szene. "(How To Live) As Ghosts" stimmt in wunderbarer Weise auf die hoffentlich 2018 veröffentlichten Alben von Tool und A Perfect Circle ein, wobei die Schöpfer definitiv kein schaler Ersatz, sondern vielmehr eine Ergänzung für die Kollegen um Maynard James Keenan sind.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Messenger
- Novacaine
- Burnout
- Catacombs
- Ghosts
- Blood Red Sky
- Phantoms
- Vampires
- Halos
- Lucky You
- Insomnia
- (How To Live) As Ghosts (2017) - 11/15 Punkten
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