Hört man das zweite Solo-Album von JEFF SCOTT SOTO, kann man kaum noch glauben, dass Soto einst singender Frontmann von YNGWIE MALMSTEEN und JOURNEY war, denn auf seinem aktuellen Solo-Album „Divak“ geht er deutlich härter zur Sache und metalt sowie hardrockt extrem wild drauflos.

Oftmals klingt „Divak“ in den (nicht allzu häufig gesäten) Hard- & Melodic-Rock-Momenten wie eine Reinkarnation aus RAINBOW und WHITESNAKE mit einem deutlichen Hang zum härteren Metal. Wird es aber richtig metal-krachig, dann klingen die Brachial-Gitarren von RAMMSTEIN genauso wie die knallharten Riffs von METALLICA durch. Das, was wir auf „Divak“ zu hören bekommen, ist nicht wirklich neu, sondern weidet auf den Wiesen, welche die besagten Bands angelegt, gehegt und gepflegt haben. SOTO versucht diese nun abzugrasen, wobei ihm sehr zugute kommt, dass er ein hervorragender Sänger ist, dessen Stimme im Hardrock wie im Metal fast wie maßgeschneidert klingt. Besonders angenehm klingen dabei natürlich auch die Balladen, die im Verhältnis zum Rest des Albums durchaus etwas länger hätten ausfallen können.

Leider erschöpft sich die Musik im großen und ganzen in so einigen Wiederholungen, wofür „Time“ das beste Beispiel ist. Treibendes Schlagzeug, High-Speed-E-Gitarren, feurige Vocals, wummernde Bässe. Eine Mixtur, die immer wieder im Metal Wirkung hinterlässt, aber eben auch immer wieder recht austauschbar klingt. Das gilt im Endeffekt auch für das zweite SOTO-Album, das zwar mit dem Intro fast atmosphärisch düster beginnt, dann aber ganz schnell in den Metal-Gang schaltet und wie mit einem Rennauto lossaust, ohne großartig abzubremsen.

FAZIT: Gut gemachter, gut gesungener, aber nicht sonderlich einfallsreich komponierter Hardrock und Metal für den nicht die letzte Album-Zeile aus „Awakened“ gilt: „Awakened is this modern world“, denn die Welt, in der sich SOTO musikalisch rumtreibt, ist altbekannt!