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Otava Yo: Christmas (Review)
Artist: | Otava Yo |
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Album: | Christmas |
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Medium: | CD | |
Stil: | Russische Weihnachtslieder im Folk-Weihnachtsmantel |
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Label: | CPL-Music | |
Spieldauer: | 40:08 | |
Erschienen: | 25.11.2016 | |
Website: | [Link] |
Es war wirklich allerhöchste Zeit, dass die russische Ausnahmeband OTAVA YO, die in ihrer Musik russische Traditionals mit modernem Folk-Rock, Pop und Punk verbindet, nach dem man wilden Pogo genauso wie einen Reigen tanzen kann, sich endlich auch mal kurz vor Weihnachten die russische Weihnachtstradition vornimmt und auf ihre einzigartige, außergewöhnliche Weise interpretiert. Und so viel kann man schon mal unumwunden feststellen: Dadurch ist eins der schönsten Weihnachtsalben nicht nur dieses Jahres, sondern der gesamten Weihnachtsära herausgekommen – egal, ob man nun einen Putin mag oder nicht, diese Musik jedenfalls verbindet russische Weihnachtslieder mit professioneller, leidenschaftlicher Folk-Musik, die Americana-Moderne genauso wie Russian-Traditionals zur höchsten Weihnachts-Weihe verhilft.
Natürlich geht es diesmal nicht in erster Linie nur um wilde Tanzbarkeit, sondern das Besinnliche des Weihnachtsfests steht eher im Mittelpunkt, ohne natürlich auf mitreißende Rhythmen zu verzichten – die sind, waren und werden bei OTAVA YO wohl immer unverzichtbar bleiben.
Grundlage für „Christmas“ sind die schönsten Weihnachtslieder Russlands – wahre Perlen, die oftmals schöner und besinnlicher als viele deutsche und erst recht englischsprachige Weihnachtslieder klingen. Das einzige Manko daran ist, dass wir guten Deutschen eben mehr den anglo-amerikanischen Scheuklappenblick besitzen, der viel zu selten einen Blick über den russischen Tellerrand zulässt, so als würde man sich dabei schon verdächtig machen. Fragt einfach Edward Snowden – ach, geht ja gar nicht, der „genießt“ ja gerade sein russisches Asyl, weil für das demokratische Europa die ausgesprochene Überwachungs-Wahrheit ein Verrat ist und Russland keine Demokratie, auch wenn die ihren, unseren Medien und Politikern so verhassten, Putin regelmäßig immer wieder wählen. Wahrscheinlich sind auch ihre Weihnachtslieder nur ein Haufen ideologisch verpeilte Scheiße – und darum hören wir den Dreck einfach nicht. Ja, manchmal sollten wir wirklich unbedingt unsere so seltsam vorgefertigten und vorurteilsschwangeren Ansichten und Blickwinkel überdenken! Dieses Weihnachtsalbum von OTAVA YO mit wundervollen russisch-orthodoxen, völlig unpolitischen Weihnachtssongs wäre dafür schon mal ein guter Anfang!
Jedenfalls hat sich das russische Septett die aus ihrer Sicht schönsten zehn russischen Lieder, die man in ihrem Heimat-Land wie bei uns „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ singt, ausgewählt und in ihrer typisch modernen, folkloristischen Art vertont. Und damit wir auch wissen, worum es in den original in russischer Sprache gesungenen Stücken geht, liegt dem schönen Digipak gleich noch ein sechsseitiges Faltblatt bei, auf dem alle Texte in die englische Sprache übersetzt wurden. Liest man sich diese Texte in einer ruhigen Minute durch, wird man schnell erkennen, dass hier beinahe die komplette Weihnachtsgeschichte (manchmal sogar mit ziemlich radikaler Wortwahl) vertont wird.
FAZIT: Weihnachten mal anders! Russische Weihnachten! Na, wer traut sich, ohne Angst dabei zu haben, gleich als „Putin-Versteher bzw. Sympathisant“ gebrandmarkt zu werden? OTAVA YO geben uns dafür die musikalische Folk-Vorlage und bescheren uns eins der schönsten und zugleich ungewöhnlichsten Weihnachtsalben, das neben der schleimigen Muschel Helene Fischer wie die lang gesuchte Perle leuchtet. Musik, die man nicht nur unmittelbar vor Weihnachten, sondern jederzeit hören und Freude daran haben kann. Von welchem Weihnachtsalbum kann man das sonst eigentlich behaupten? Auch wenn wir solche Alben nicht bewerten, habe ich beim Hören immer wieder am nächtlich-funkelnden Himmelszelt 15 Sterne ganz besonders hell leuchten sehen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- n Jerusalem The Bells Began Ringing
- Christ Is Born Today
- Christ The Saviour
- Dawn‘s Clear Light‘s A-rising
- An Angel Descends For Christmas
- Heaven And Earth
- We Have A New Carol To Sing
- Oh Sing Ye Christians
- This Holy Night
- Exult And Rejoice!
- Bass - Pavel Karpenkov, Timur Sigidin
- Gesang - Alexey Belkin, Alexey Skosyrev, Dmitry Shikhardin, Yulia Usova
- Gitarre - Alexey Belkin, Alexey Skosyrev
- Schlagzeug - Petr Sergeev
- Sonstige - Dmitry Shikhardin (Fiedel), Yulia Usova (Geige)
- What Are Those For Songs! (2015) - 13/15 Punkten
- Once Upon A Time (2015) - 13/15 Punkten
- Christmas (2016)
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