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Mohawk: A.La.Li (Review)

Artist:

Mohawk

Mohawk: A.La.Li
Album:

A.La.Li

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Indie-Folk mit extrem nahe gehenden Texten

Label: Third Our Drive Records
Spieldauer: 31:02
Erschienen: 06.11.2015
Website: [Link]

Eigentlich sind die MOHAWK ein nordamerikanischer Indianerstamm der Irokesen, die früher das Territorium des heutigen New York bevölkerten und nun dank der so sehr auf ihre Freiheit, die Demokratie und ihre Waffen pochenden Ami-Cowboys in winzigen Reservaten leben.

Andererseits aber sind die MOHAWK auch eine Band aus Frankreich, die ihren musikalischen Stil von Indie-Folk bis Punk deutlich zwischen den LEVELLERS und THE ALARM oder THE CALL bzw. MUMFORD & SONS sowie FLEET FOXES erden.

Was auf „A.La.Li“ musikalisch und textlich abgeht, ist jedenfalls ganz großes Kino voll Leidenschaft und musikalischem Können sowie einem Sänger, der die ruhigen und lauten Töne nicht nur beherrscht, sondern mal wie aus einer Pumpgun abfeuert oder wie in einem Gospel-Chor zelebriert und am Ende sogar wie eine todtraurige Ode intoniert.

Während die MUMFORD & SONS mit ihrem letzten Album doch ziemlich daneben lagen, beleben MOHAWK genau die Stärken wieder, welche wir auf „Wilder Mind“ schmerzlich vermissten. Sich steigernde, ausbrechende Songs, Melodien zum Niederknien, wild-akustische Banjo-Ritte und elektrifizierte Klangeruption und Lyrics mit Tiefgang, die stellenweise wie regelrechte Protest-Songs klingen. „I Have Hurt“ singt über die lächelnden Masken, die wir täglich tragen und dahinter unsere schrecklichen Eigenschaften verstecken: „I‘ll wear a mask with a smile / The one that looks pretty / But it‘s all dirt / Inside worms are eating my flesh.“ Das sitzt und klingt natürlich knallhart mit etwas Punk-Attitüde und anfangs fast weinerlicher Stimme, die sich über eine wundervolle Melodie hin zu einem knallharten Rock-Song mit fast geschrieenen Vokals entwickelt. „Birth Error“ wiederum richtet sich gegen die Tierquälerei aufgrund unserer menschlichen Gefräßigkeit oder die traurige Ballade „Life In Vain“ greift ein ganz ähnliches Thema auf: „Millions of faces waiting to die / In suffering and pain / Only the strongest survive.“ Jeder Text trägt eine Botschaft in sich, aber präsentiert diese nie mit dem erhobenen Zeigefinger. Und dann ist da auch noch dieser „Song For Owen“, in dem ein Vater seinem kleinen Sohn ein Lied singt, das er für so wichtig hält wie kaum eine andere Lehre, die der Junge in seinem späteren Leben noch erfahren wird. Es ist kein lustiges Lied („So this is no message, or no joking song for you.“), aber es trägt die wohl wichtigste Weisheit in sich, die so viele von uns Menschen längst dem eigenen Wohlstand oder Profit geopfert haben, nämlich dass wir nie auf Kosten anderer unseren eigenen Weg gehen sollen: „So go look by yourself to find your own path too / And don‘t let someone else live his own life through you.“ Was soll man zu so viel moralischer Größe noch sagen oder schreiben außer: „Mich hat ‚A.La.Li‘ wirklich tief bewegt!“

Mit einem Gospel, der zu einer richtig geilen Rock-Nummer wird, endet dann das Album und lässt zugleich einen begeisterten (und während der so extrem in die Tiefe gehenden Texte) sowie bestürzten Hörer zurück.

FAZIT: Mit „A.La.Li“ ist dem französischen Quartett MOHAWK ein leidenschaftliches Indie-Folk-Album gelungen, das momentan in diesem Bereich seinesgleichen sucht! Ein Blick auf diese Bandcamp-Seite wird sicher auch die kritischen Zeitgenossen von der überraschenden Größe dieser neun viel zu kurz geratenen Songs überzeugen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3024x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Refuge (Live Cute, Die Alone)
  • I Have Hurt
  • Nothing More Than A Punk Rocker
  • Life In Vain
  • Song For Owen
  • Voodoo Prayer
  • Lost
  • Overnight Lament
  • Birth Error

Besetzung:

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