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Ghost Community: Cycle Of Life (Review)
Artist: | Ghost Community |
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Album: | Cycle Of Life |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | AOR/Progressive Rock |
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Label: | ROK Music | |
Spieldauer: | 51:37 | |
Erschienen: | 26.08.2016 | |
Website: | [Link] |
Was kann ich wissen?
Die Musiker, die sich unter dem Banner GHOST COMMUNITY zusammengefunden haben, sind allesamt keine Anfänger mehr und haben Erfahrung und Ideen in anderen Bands gesammelt.
Was darf ich hoffen?
Dass sie deswegen besser dagegen gefeit sind, mit ihrem Debüt ein weiteres irrelevantes Prog-Album auf den mehr als gesättigten Markt dieses Genres zu werfen.
Was sich allgemein sagen lässt, ist, dass erstens die Produktion keinerlei Grund zum Mäkeln gibt, alles klingt sehr klar und doch organisch, und zweitens, dass Sänger John Paul Vaughan einen mehr als beeindruckenden Job hinter dem Mikro verrichtet. Ob einem die recht hohe Stimmlage gefällt oder nicht, ein derart kraftvoller, sicherer und virtuoser Sänger ist in jedem Fall eine Bereicherung und Stütze für eine Band.
Nun aber zum Inhalt: Was auf den ersten Blick wie die retro-verliebte Summe von Nachahmungen der großen Prog-Legenden wie PINK FLOYD, YES, STYX oder ALAN PARSONS PROJECT aussieht, ist doch mehr als das: GHOST COMMUNITY schaffen es, innerhalb des Rahmens aus leicht zugänglichem und mal mehr mal weniger die 70er wiederbelebenden Prog-Rock, einige spannende Songs zu kreieren. Dabei begehen sie selten den Fehler, eine mittelmäßige Idee in größenwahnsinnige Dimensionen aufzublasen, einzig der finale Longtrack „Cycle Of Life“ tut sich schwer, auf 17 Minuten interessant zu bleiben, man vermisst einen Spannungsbogen, der das Lied zusammenhält, es zu einem Ganzen werden lässt, wie beispielsweise PINK FLOYDs „Shine On You Crazy Diamond“ oder (das Stück) „A Saucerful Of Secrets“.
Das übrige Liedmaterial des Albums ist auf ca. sieben Minuten genormt, eine angenehme Länge und passend für Songs, die innerhalb dieses Zeitrahmens oft ein breites Potpourri an Ideen ausschöpfen (z.B. „Blue December Morning“ oder GHOST COMMUNITY“), mit Soli der beiden melodiegebenden Instrumente, Gitarre und Keyboard, mit Crescendi und wechselnden Stimmungen, eher rhythmischen und balladesken Passagen. All diese Stilelemente sind für sich genommen nichts Neues oder Indikatoren für besonderen Einfallsreichtum. Aber im Kontext der Songs erscheinen sie nicht als bloße Zitate oder Hülsen, sondern werden genau dann verwendet, wenn sie dem Song dienlich sind, wenn sie das Ganze besser machen: So bewahrt z.B. in der Mitte von „Ghost Community“ ein plötzlicher Bruch und anschließender Wiederaufbau den Song davor, sich zu lang auf recht faden Strophen dahinzuschleppen.
Einen wirklichen Tiefpunkt gibt es nicht, alle Songs halten sich an einen Qualitätsstandard und wer mit dem Stil der Band etwas anfangen kann, wird sicher glücklich mit „Cycle Of Life“ werden.
Das überzeugendste Stück ist „Mirror Lakes“: Beginnend mit Akustikgitarre und Gesang entwickelt sich eine düstere Atmosphäre, die die anderen Instrumente aufnehmen, und die sich über weite Teile des Stücks hält, aber immer wieder von fast euphorischen Ausbrüchen aufgehoben wird.
Leider bleiben „Ghost Community“ stets auf dem sicheren Pfad von zwar einfallsreichen und sehr unterhaltsamen Songs, wer aber Verschrobenes, Außergewöhnliches oder Eruptives sucht, wird hier enttäuscht werden, man könnte auch sagen, es fehlt ein Quäntchen Genialität, um dieses Album wirklich aus der Masse herausragen zu lassen, oder, um wieder PINK FLOYD als Vergleichsgröße zu bemühen: Die Vielfalt und Verspieltheit, die beispielsweise „Meddle“ mit „One Of These Days“, „San Tropez“ und „Echoes“ zu bieten hat, erreichen GHOST COMMUNITY bei weitem nicht.
FAZIT: „Cycle Of Life“ ist ein mehr als solides Prog-Album, mit dem sich die Briten keine Blöße geben. Wer sich von Herrn Åkerfeldts neuesten musikalischen Ergüssen etwas überfordert fühlt und wer im Allgemeinen eingängigen und nicht allzu anspruchsvollen Prog-Rock a la STYX schätzt, dem sei ein Blick hierauf wärmstens empfohlen.
Kurz: Ordentlich, ein angenehmes Hörerlebnis, aber nicht besonders aufregend oder innovativ.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Rise Up
- Mirror Lakes
- Anything & Everything
- Blue December Morning
- Ghost Community
- Cycle of Life
- Bass - Matthew Cohen
- Gesang - John Paul Vaughan
- Gitarre - Simon Rogers
- Keys - Moray Macdonald
- Schlagzeug - Jake Bradford-Sharp
- Cycle Of Life (2016) - 9/15 Punkten
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