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Volker Engelberth: Kaleidoskop (Review)
Artist: | Volker Engelberth |
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Album: | Kaleidoskop |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Unit Records/Harmonia Mundi | |
Spieldauer: | 53:35 | |
Erschienen: | 16.01.2015 | |
Website: | [Link] |
Obwohl die Besetzung gleich geblieben ist, wird der Nachfolger des feinen “Perpetuum” nur noch unter dem Namen VOLKER ENGELBERTH ohne das ergänzende TRIO auf dem Cover veröffentlicht. Vielleicht weil alle Kompositionen von ENGELBERTH selbst stammen. Das ändert aber nichts daran, dass jeder Musiker der kleinen Besetzung eine eigene Macht ist und wie auf dem Vorgänger Raum und Präsenz besitzt.
Eigentlich könnte man viele Passagen der vorigen Rezension guten Gewissens kopieren und hier erneut einsetzen. Die meist ruhigen Stücke, gelegentliche Tempo-Ausbrüche aus- und gerne genommen („Song For M“), besitzen eine starke rhythmische Struktur, sodass die Musik zwar meist besinnlich und nachdenklich klingt, aber hoch dynamisch ist. Kompakte Songs, die zielloses Mäandern gar nicht erlauben, Improvisationen und Ausflüge hingegen schon.
Phrasen werden produziert, wieder aufgegriffen, verändert, wechseln vom Piano zum Bass und wieder zurück, während Silvio Morger als höchst gefühlvoller Drummer – oder besser Perkussionist – das Rückgrat bildet. Ihm reichen ein Streicheln seiner Becken und kurze, sachte Trommelschläge, um für antreibende Akzentuierung zu sorgen, wie auf „Pick Your Battles“ und der stimmungsvollen Ballade „Introducing E.J.“, ein kleines Meisterwerk in angewandter Zurückhaltung, die zu bewegender Intensität führt. Hier brilliert der stilsichere Arne Huber als zärtlicher Bassist. Eindeutig sind hier erstklassige Musiker am Werk, die ihre Instrumente lieben und diese Zuneigung nicht durch übertriebenes Hofieren, sondern bedachtsame Behandlung zelebrieren.
Manchmal – insbesondere wenn ENGELBERTH alleine agiert – mischen sich (neo)-klassische Töne ins jazzige Konzept („Hometown“), was den Gesamtklang um eine reizvolle Note erweitert. Wobei klar sein sollte, dass nicht stupide nacherzählt, sondern interpretiert wird. Von Wohlklang bis Stakkato wird variabel musiziert, nie das reichlich vorhandene handwerkliche Können um seiner selbst willen vorgeführt. So ergibt sich wieder ein Album für die Nacht, das man am besten hellwach goutiert.
Besonderes Lob gibt es noch für die gesamte Produktion („Recorded, Mixed and Mastered by Christian Heck“, produziert von ENGELBERTH himself), die für einen klaren und warmen Klang ohne überflüssige Komprimierung sorgt. Hochspannend dürfte es ein, das Album auf Vinyl zu hören, aber auch die CD klingt exzellent.
FAZIT: Angesichts der zahlreichen Projekte, in die VOLKER ENGELBERTH und seine Kollegen involviert sind, bei „Kaleidoskop“ von einem Zweitwerk zu sprechen, ist fast vermessen. Aber ENGELBERTH bezeichnet die kleine Combo als sein Hauptaugenmerk und das merkt man. Scheinbar mühelos hält das eingespielte, unverkennbar sensitiv harmonierende Trio den hohen Standard des Debüts. Kaleidoskopartig gut.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ascending
- Pick Your Battles
- Introducing E.J.
- Hometown
- Kaleidoskop
- Incognito
- Song For M
- Neverending
- Bass - Arne Huber
- Keys - Volker Engelberth
- Schlagzeug - Silvio Morger
- Kaleidoskop (2015) - 12/15 Punkten
- Jigsaw Puzzles (2016) - 12/15 Punkten
- Prismatic Colours (2018) - 12/15 Punkten
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