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Draugurinn: Ísavetur (Review)

Artist:

Draugurinn

Draugurinn: Ísavetur
Album:

Ísavetur

Medium: CD
Stil:

Nordic Ambient

Label: Nordvis
Spieldauer: 50:18
Erschienen: 20.08.2015
Website: [Link]

Dísa DRAUGURINNs Zugang zu Musik ist ein so eigener wie selten intuitiver. Bereits mit ihrem Black Metal Projekt Turdus Merula hat die Schwedin in bester DIY-Manier und auf eindrucksvolle Weise Klangräume ausgelotet. Mit ihrem sich zwischen Ritual Ambient und Ethno Folk bewegenden Projekt DRAUGURINN kümmert sie sich ebenso wenig um das, was andere für möglich oder angemessen halten, sondern begibt sich mit eigenwilliger Phantasie auf eine (Traum-)Reise in isländische Landschaften von Asche und Eis.

Dass ihr da nicht jeder folgen mag (und auch nicht muss), liegt auf der Hand. So meinte Kollege Schiffmann neulich zu mir, Ritual Ambient bedeute für ihn "das Gleiche wie Geräusch". "Ísavetur" wird mit seinem Gebräu an monoton hallenden Trommeln, seinen dichten Verwebungen von mantra-ähnlichem "Gesang", sowie dem sich ungeniert über hellen wie düsteren Sphärenklängen ausbreitenden Glockengeleut, Scheppern und Tönen an dieser Wahrnehmung kaum etwas ändern. Während jedoch ähnlich ausgerichtete Projekte irgendwie doch noch in bestimmten Strukturen Halt suchen und finden, klingt DRAUGURINN häufig wie vom eiskalten Wind verweht: Bestenfalls geben klamme Nebelschleier kurzfristig den Blick auf die umliegenden Lande frei – liegt dort ein Weg, der sicher heimwärts führt? Nein, diese Hoffnung zerrinnt auf "Ísavetur" langsam, aber unerbittlich, während die Kälte durch jede Faser dringt und die Sinne betäubt. Dísas Stimme wird eins mit alledem, während die Trommeln in weiter Ferne – oder in Höhlenschlünden? - ein dumpfes Echo werfen, das hin- und herwabert. Ob sich in dieser scheinbaren Einöde Heimat finden lässt – gar Entspannung nach einem langen Tag?

Fazit: Ohne Sympathie für schräge Basteleien und monotone Vertiefungen ist auch der neugierige Hörer aufgeschmissen, wenn er sich "Ísavetur" widmet. Diese an der Oberfläche weithin einförmige Musik kann nur polarisieren. DRAUGURINN wirkt auf mich hypnotischer noch als Wardruna oder Tenhi, ähnlich verzaubernd wie einst Apoptose mit seinem "Nordland". Andere werden sich wohl zu Tode langweilen.

Thor Joakimsson (Info) (Review 4916x gelesen, veröffentlicht am )

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