Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Within Temptation: Hydra (Review)

Artist:

Within Temptation

Within Temptation: Hydra
Album:

Hydra

Medium: CD/LP+CD/Download
Stil:

Moderner Hardrock / Bombastrock

Label: BMG
Spieldauer: 49:37
Erschienen: 31.01.2014
Website: [Link]

Wie das üblicherweise im Hardrock- und Metal-Bereich so ist: Mit steigendem Erfolg einer Band mehren sich auch die kritischen Stimmen, die – was auch immer eigentlich genau – an der Musik etwas auszusetzen haben. Das ist bei WITHIN TEMPTATION natürlich nicht anders: Die Niederländer, die seit ihrem Zweitwerk „Mother Earth“ (2000) international von Erfolg zu Erfolg eilen, haben ihren Stil seitdem immer wieder mal überarbeitet – nicht immer zur Freude des alteingesessenen Anhangs.

Auf der anderen Seite: Würde man auch heute noch den Typus Gothic/Symphonic Metal spielen, den man auf „Mother Earth“ zum Besten gab, die Zahl der Kritiker wäre sicherlich nicht kleiner. Mit dem Sound, mit dem die Band aus dem damals vorherrschenden Boomsegment qualitativ deutlich hervorstach, hat das sechste Album namens „Hydra“ nur noch sehr bedingt etwas zu tun. Statt opulentem und bombastischem Düstermetal gibt es über weite Strecken leichtverdaulichen (Hard-)Rock mit wenigen Ecken und Kanten – dafür aber mit einem nahezu unglaublichen Hitpotenzial.

Klar, die Gitarre spielt auf „Hydra“ nur eine untergeordnete Rolle, die Drums klingen sehr modern, das ganze Erscheinungsbild von „Hydra“ hat was von stromlinienförmigen Rock, der niemandem weh tut, und insgesamt sprechen WITHIN TEMPTATION sicherlich eher denjenigen an, der im Jahr 2000 die Band noch gar nicht kannte als den Fan der ersten Stunde, doch den zehn Songs kann man eines nicht absprechen: Sie sind perfekt konstruierte Rocksongs für erstklassige Unterhaltung – quasi das Gegenstück zum Popcorn-Kino im Filmbereich.

Highlights gibt es entsprechend eine ganze Menge, und erstaunlicherweise zählen dazu alle vier Songs, auf denen WITHIN TEMPTATION stimmliche Unterstützung für Sängerin Sharon den Adel ins Studio gebeten haben – nicht, dass die technisch perfekt in höchsten Tonlagen agierende Sängerin die „Hydra“ nicht auch im Alleingang bezwungen hätte, doch die Gastauftritte machen den entscheidenden, kleinen Unterschied aus. In „Dangerous“, dem härtesten Track des Albums, sorgt Ex-KILLSWITCH-ENGAGE-Sänger Howard Jones für einen verstärkt aggressiven Unterton; „Whole World Is Watching“ produziert mit SOUL-ASYLUM-Sänger Dave Pirner Gänsehaut in zentimeterdicker Stärke, mit Ex-NIGHTWISH-Frontfrau Tarja Turunen hat man die perfekte Besetzung für den Symphonic-Metal-Hit „Paradise (What About Us?)“ gefunden, und selbst die Kooperation mit dem Hip-Hopper Xzibit (muss man den kennen?) passt ins Gesamterscheinungsbild der Band und ist weit weniger dramatisch als von einigen Banduntergangsvisionären im Vorfeld geunkt: „And We Run“ kombiniert aktuellen, modern klingenden WITHIN-TEMPTATION-Rock mit – nein, weniger Hip Hop, sondern eher Klängen á la BLOODHOUND GANG.

Doch auch das restliche Material auf „Hydra“ überzeugt, zieht vom balladesken „Edge Of The World“ bis hin zum harten „Silver Moonlight“ (mit Grunts!) alle Register des modernen Rock mit Breitwandsound. Lediglich das schlappe „Dog Days“ weiß nicht so recht zu überzeugen, fällt aus dem ansonsten hervorragenden Songmaterial deutlich ab.

FAZIT: Nein, eine Rückkehr zum „Mother Earth“-Stil der frühen Jahre ist nicht zu konstatieren, und sicherlich auch nicht gewollt von einer Band, die stets im Hier und Jetzt lebt und den Blick zurück weit mehr scheut als den Blick nach vorne. Solange die Songs eine solche herausragende Qualität besitzen wie auf „Hydra“ dürfen WITHIN TEMPTATION weiter machen, was sie wollen.

Lothar Hausfeld (Info) (Review 12262x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Let Us Burn
  • Dangerous (feat. Howard Jones)
  • And We Run (feat. Xzibit)
  • Paradise (What About Us?) (feat. Tarja Turunen)
  • Edge Of The World
  • Silver Moonlight
  • Covered By Roses
  • Dog Days
  • Tell Me Why
  • Whole World Is Watching (feat. Dave Pirner)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!