Der junge Arjan Hoekstra beweist auch mit seinem Singer/Songwriter-Projekt Mirnas Fling gehöriges Potenzial, aber zumindest Szenegängern in Sachen Retro-Rock dürften THE GOOD HAND bereits mit ihrem selbstbetitelten Debüt in bester Erinnerung stehen.

Abgesehen vom improvisatorisch auf 20 Minuten ausgedehnten Titelstück am Ende ist auch „Atman“ ein herausragendes Stück Musik geworden, bei dem Begriffe wie Stoner oder Psych nur schwach greifen. Die plumpen Hits schreiben andere, doch dafür hat man hieran umso länger Freude. Die Gruppe flicht aus mehrstimmigen Chöre einer- und der charakteristisch näselnden Stimme des Frontmanns andererseits sowie dank allerlei unverhoffter Einsprengsel mitreißende Songs, die sich Genre-Bezeichnungen weitgehend entziehen. Mitunter meint man gar, Szenen aus einem Western- oder Surf-Streifen vorbeiziehen zu sehen, und selbst ein Blues wie 'The Opposite' mutet in einem solchen Kontext nicht abgedroschen an.

Das zarte 'Truth' und der flotte Indie-Feger 'Enough Is Enough' stehen der traumhaften Ballade 'Toll' und dem umso heftigeren, Bläser-Funk von 'Nature's Will' als Glanzpunkte der Scheibe gegenüber.

FAZIT: „Atman“ gibt's auch in toll aufgemachter Vinylauflage und vermittelt eine Tiefe, die seit den Finnen Kingston Wall nur wenige in diesem Genre gezeigt haben.