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Rauhnåcht: Urzeitgeist (Review)
Artist: | Rauhnåcht |
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Album: | Urzeitgeist |
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Medium: | CD/LP+CD/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Hammerheart Records | |
Spieldauer: | 56:20 | |
Erschienen: | 17.03.2014 | |
Website: | [Link] |
Stephan Traunmüller ist kein Neuling. Der Österreicher gründete bereits 1992 GOLDEN DAWN, seit 2010 hat er ein weiteres Projekt namens RAUHNÅCHT am Start. In beiden Bands ist er das einzige Mitglied – im Black Metal keine Seltenheit. Das Genre wird von Misanthropen für Misanthropen gemacht, da verwundert es nicht, dass viele dieser Menschenhasser sich entschließen, auf die Unannehmlichkeiten einer mehrköpfigen Band zu verzichten. Mitgliederrekrutierung, gemeinsame Proben und Streit um die kreative Ausrichtung – boah, wie anstrengend. Lieber alle Instrumente selbst lernen und alles alleine machen.
Manchmal funktioniert das. Dann entstehen kleine Meisterwerke wie das Debüt von NATTEFROST oder – sorry, ist aber so – die eine oder andere BURZUM-Veröffentlichung, Alben, die von ihrer Kompromisslosigkeit leben. Öfter geht es aber in die Hose. Ohne äußere Einflüsse steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Multi-Instrumentalist seine Fähigkeiten überschätzt, seine Fehler übersieht oder außer Acht lässt, dass nicht jeder so denkt und fühlt wie er. Womit wir bei "Urzeitgeist" wären, dem zweiten RAUHNÅCHT-Album. Kein grausam schlechtes Werk, aber eines, dem zwei oder drei zusätzliche Musiker nicht geschadet hätten.
Dabei geht es ordentlich los: "Einsam ist’s, durch’s Moor zu gehen" und der Titeltrack verfügen über eine klar erkennbare Struktur und einen Schwung, den man von VREID oder WINDIR kennt. Wenn die Geschwindigkeit rausgenommen wird, entsteht hier Atmosphäre und nicht – wie im weiteren Verlauf – Langeweile. Allerdings stören die Keyboard-Arrangements im ersten Song, die arg nach Videospielsoundtrack klingen. Auch mit der Entscheidung, auf Deutsch zu krächzen, ist es so eine Sache. Bei RAUHNÅCHT lässt sich mindestens die Hälfte der Texte verstehen, die Billig-Poesie der Texte trübt das Vergnügen an der Musik.
Die genannten Schwachpunkte werden im weiteren Verlauf des Albums deutlicher. Das Keyboard findet wenig Einsatz, zum Glück. Dafür streckt Traunmüller seine Songs auf bis zu 10 Minuten, womit er sein eigenes Können und die Geduld des Hörers arg strapaziert. Die letzten fünf Nummern, zusammen 43 Minuten lang, sind eine Mid-Tempo-Ödnis ohne Höhepunkte, ausgeschmückt mit der immer gleichen Jammerlyrik: Herbst, Geister, Depression, ja doch, wir haben’s verstanden. Das klingt nicht wie das Nebenprojekt eines Musikers, der in etlichen Bands und an noch mehr Alben mitgewirkt hat, sondern...
FAZIT: ...es wirkt wie das Hobby eines 15jährigen in der Weltschmerzphase, der im Keller seines Elternhauses einsam vor sich hin musiziert – und dem man raten möchte, mal unter Menschen zu gehen, sich in die Sonne zu setzen, Mädels anzusprechen. Hilft bestimmt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Einsam ist’s, durch’s Moor zu Geh’n
- Urzeitgeist
- Rauhnachtskind
- Der Weg zurück
- Geisterreiter
- Zeitentor
- Ewigkeit
- Bass - Stefan Traunmüller
- Gesang - Stefan Traunmüller
- Gitarre - Stefan Traunmüller
- Keys - Stefan Traunmüller
- Schlagzeug - Stefan Traunmüller
- Urzeitgeist (2014) - 6/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Andreas
gepostet am: 14.03.2014 |
hast du irgendwas persönlich gegen den Bandleader von Rauhnacht? Liest sich so. Ein journalistisch adäquat verfasstes Review liest sich jedenfalls anders... |
Philipp [musikreviews.de]
gepostet am: 14.03.2014 |
Nee, persönlich ist das nicht gemeint, bloß polemisch. |
Andreas
gepostet am: 14.03.2014 |
ach so... ein unsachliches, polemisches Review also... nix für ungut, ich kenn diese Scheibe nicht, ich frag mich nur, was jemanden wie dich motiviert, Reviews zu schreiben... ein latenter Minderwertigkeitskomplex im "Keller deines Elternhauses" vielleicht, weil du selber zu keinerlei kreativen Leistungen fähig bist? |
Philipp [musikreviews.de]
gepostet am: 14.03.2014 |
Das ist natürlich eine naheliegende Schlussfolgerung. Vollkommen unsachlich finde ich die Rezension allerdings nicht, und etwas Polemik schadet auch nicht, weil sich daraus Diskussionen ergeben. Ich habe auch nicht geschrieben, dass der Künstler im Keller lebt, sondern dass das Album danach klingt. Traunmüller ist ja auch nicht 15.
Was mich motiviert, Reviews zu schreiben? Dass ich mich kreativ betätigen, meinen Senf dazugeben und ein bisschen provozieren kann. Ähnliche Motivation wie bei Musikern, nehme ich mal an. |
Andreas
gepostet am: 14.03.2014 |
Gut, ich denke, dass ein Künstler eine höhere Motivation hat, als nur "seinen Senf dazuzugeben" - zumindest im Ideal. Was die Frage aufwirft, ob auch Review-Schreiben Kunst sein kann, aber das führt wohl zu weit :-) |
Philipp [musikreviews.de]
gepostet am: 14.03.2014 |
Review-Schreiben ist in der Regel eher Handwerk als Kunst, das gilt aber auch oft für Musik. Kreativ ist jedenfalls beides. |
Andreas [musikreviews]
gepostet am: 14.03.2014 |
nur zur Info: das bin nicht ich! |
Philipp [musikreviews.de]
gepostet am: 14.03.2014 |
:) hab ich mir schon gedacht. Teilst ja selbst gerne aus. |
Thomas
gepostet am: 28.04.2014 User-Wertung: 12 Punkte |
Mit der Polemik bist du bei den Hörern eher falsch, oder denkst du nicht auch? Wenn dir das verschwendete Potential soviel Polemik wert ist, warum kontaktierst du deinen "best best friend" Traunmüller dann nicht mal selbst und teilst ihm deine Meinung mit? Das Review sagt kaum etwas über die Platte aus, sondern ist nur Werkzeug, um deinem Unmut kundtun zu können. 6 von 15 Punkten ist wirklich ungerechtfertigt und über lyrische Gewandheit lässt sich in dem Genre sowieso immer streiten... |
Robert
gepostet am: 03.05.2014 |
Ich glaube das dieser Philipp Walter kein Instrument beherrschen kann, und stattdessen partiell mit Frauen flirtet. Ist ja nicht persönlich, sondern bloß polemisch gemeint... |
Julian
gepostet am: 21.07.2014 User-Wertung: 12 Punkte |
Hier wurde meiner Einsicht nach der völlig falsche Rezensent zu Rate gezogen. Wer musikalisch nichts mit alpinem Black Metal anfangen kann, sollte auch nicht darüber schreiben und wenn doch, dann wie in diesem Fall bitte nicht so unsachlich bewerten, denn das zeugt von Unprofessionalität. |