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Hanggai: Baifang (Review)
Artist: | Hanggai |
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Album: | Baifang |
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Medium: | CD | |
Stil: | Mongolische Rockmusik / Folklore |
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Label: | Harlem / Bertus | |
Spieldauer: | 73:11 | |
Erschienen: | 21.02.2014 | |
Website: | [Link] |
Nein so exotisch ist Rockmusik aus der Mongolei beziehungsweise auch Tuwa (YAT-KHA!) gar nicht, wenn es HURD gibt oder die Obertongesangs-Meister HUUN-HUUR-TU sich mit hart zupackenden Gitarristen kurzschließen. So wundert es nicht, dass das bereits vierte Album von HANGGAI aus diesem Umfeld nichts weniger als abgeklärt und gar nicht unvertraut klingt.
Pferdekopfgeige und andere traditionelle Instrumente aus der fernöstlichen Region hört man nicht zum ersten Mal, so man nicht gerade hinterm musikalischen Mond lebt. Jedenfalls muss man "Baifang" keinen Exotenbonus geben, um sich HANGGAI schönzuhören. Die Mischung aus akustischen Liedern ("Hershut Hero", "Miss Daughter") mit typisch melancholischer Note, die eindeutig in der Überzahl stehen, und etwas lebendigeren, gleichzeitig konventioneller anmutenden Tracks (das beinahe poppige Titelstück, "Hong Galou" - alles ausgemachte Ohrwürmer wegen ihrer ureigenen Melodik) ist wohl nicht alltäglich, funktioniert aber dank Anlehnung an westliche Kompositionsschemata (so "wir" die überhaupt für uns gepachtet haben; höre die Ballade "Golden Autumn") sehr gut, was aber noch nicht alles ist.
"Gold Buttons" beziehungsweise "Beautiful Mongolian Horse" klingt wie ein ins Asiatische überführter Western-Soundtrack, "Ulanbator Nights" nach Chanson für die Steppe, und "My Mother" neben "High Trees" wie Ska und Reggae mit Epikanthus-Falte. "Huhe Namjila" und "Long Song, The Rabbit On The White River Bank" erinnern wiederum daran, woher zeitgenössischer Drone seine Einflüsse nimmt, nämlich aus der Mantra-artigen Musik ebenjener Regionen, aus welchen HANGGAI und Co. stammen.
FAZIT: Man muss Bands wie HANGGAI nicht trivialisieren und als schrullige Attraktionen auf deutschen Scheißfestivals verniedlichen, um sich an ihrer Musik zu begeistern - im Gegenteil: "Baifang" zeugt von ernsten, in ihrem Stil und darüber hinaus sehr beschlagenen Künstlern, die - und darauf sollte es am Ende des Tages hinauslaufen - für alle Welt fühl- und mit dem Herzen nachvollziehbare Songs schreiben können. Fremd klingt das nicht, sondern vielmehr zeitlos.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Mangala Sutra
- Baifang (Back To You)
- Hershut Hero
- Tavan Hasag
- Miss Daughter (Missing You, My Daughter)
- Qinghai Lullaby
- Hong Galou
- Gold Buttons
- Ulanbator Nights
- Green Tara Mantra
- Long Song, The Rabbit On The White River Bank
- Golden Autumn
- My Mother
- Huhe Namjila
- Beautiful Mongolian Horse
- Daya Bala
- High Trees
- The Medicine Buddha Sutra
- Bass - Xin Niu
- Gesang - Huricha, Yiliqi 'Ichi', Yilalata, Batubagen
- Gitarre - Yilalata, Xu Jingchen
- Keys - J.B. Meijers
- Schlagzeug - Li Zhongtao
- Sonstige - Huricha (Maultrommel), Sangka (Zither), Pim Kops (Akkordeon), Yiliqi 'Ichi' (Tobshuur), Batubagen (Morin Khuur)
- Baifang (2014) - 11/15 Punkten
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