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Full of Hell: Full of Hell & Merzbow (Review)

Artist:

Full of Hell

Full of Hell: Full of Hell & Merzbow
Album:

Full of Hell & Merzbow

Medium: CD/Download
Stil:

Powerviolence / Grind / Noise

Label: Profound Lore
Spieldauer: 23:08
Erschienen: 24.11.2014
Website: [Link]

Für diese Kollaboration kamen zwei der härtesten Acts des Planeten zusammen: die jungen Powerviolence-Rowdys FULL OF HELL und die japanische Noise-Legende Masami Akita, besser bekannt unter seinem Künstlernamen MERZBOW. Letzterer begann in den 70er Jahren damit, Musik zu machen, die sich kaum noch als solche bezeichnen lässt. Seine extrem verzerrten Krachcollagen aus Rauschen, Fiepen und Donnern kann man als Kunst oder als Bullshit betrachten, fest steht: Sie tun weh. In den 90er Jahren näherte sich MERZBOW, immer auf der Suche nach neuen Extremen, dem noch recht jungen Death Metal und Grindcore an und veröffentlichte einige Alben auf dem Prügellabel Relapse.

Auch FULL OF HELL loten musikalische Grenzen aus und arbeiten fleißig auf den höllischsten Grind aller Zeiten hin - ein Projekt, das unzählige Bands bereits seit über zwanzig Jahren beschäftigt, angefangen bei NAPALM DEATH und CARCASS. Daher kam es FULL OF HELL sicherlich gelegen, dass MERZBOWs Drummer Balázs Pándi auf sie aufmerksam wurde, dem Noise-Großmeister von ihnen erzählte und dieser der Band daraufhin 45 Minuten Material zukommen ließ. "Full of Hell & Merzbow" - der Albumtitel verspricht eine ziemlich blutige Fresse.

Und tatsächlich hinterlassen die ersten vier Tracks - mit einer kumulierten Spielzeit von unter fünf Minuten - glänzende Augen (bei Fans des Stoffs) bzw. verwirrte Gesichter (bei normalen Menschen). Allerdings bestehen sie hauptsächlich aus dem irrwitzigen Gekloppe, dem FULL OF HELL ihren ansehnlichen Szene-Bekanntheitsgrad verdanken. Man braucht ein gutes Ohr oder extreme Lautstärke, um MERZBOWs Beitrag herauszuhören. Im direkten Vergleich mit früheren Alben von FULL OF HELL fällt auf, dass die Lärmwand auf den neuen Nummern dichter ist, doch dass ein weiterer Künstler dafür verantwortlich ist, merkt man nur, wenn man es vorher weiß.

Das auf den wütenden Eröffnungsvierer folgende "Raise Thee, Great Wall, Bloody and Terrible" ist der erste Track, der mehr aus Noise als aus Grind besteht. Hier haben FULL OF HELL ihr Geschrei und Gitarrenfeedback über Masami Akitas Radau gelegt. Eher ein MERZBOW-Track als eine Kollaboration, so wie umgekehrt auf "Thrum in the Deep" (langsam) und "Shattered Knife" (schnell) wieder fast nur die Band zu hören ist. Erst ab der kurzen Explosion "Mute" gibt es die versprochene gleichwertige Verbindung der beiden Acts. Für das schleppende "High Fells" holten FULL OF HELL sich eine kaputte Trompete ins Studio. Wer nach dem Teil noch gesund und glücklich ist, für den öffnet "Ludjet Av Gud" das Höllentor, ohne Gitarren, dafür mit Trommelschlägen und grimmig leidenden Vocals, von denen so manche Black-Metal-Band noch etwas lernen könnte. Auf dem abschließenden "Fawn Heads and Unjoy" gibt es nochmal alles auf einmal, Haue, Trompete, Noise.

FAZIT: 23 Minuten Spielzeit sind in diesem Fall nicht kurz, sondern gnädig. FULL OF HELL gelingt es dank der Mitwirkung von MERZBOW, noch schmerzhafter zu klingen als bisher. Allerdings ist der Beitrag des Japaners nur selten deutlich hörbar - vielleicht, weil die Künstler keine gemeinsame Studioarbeit verbrachten. Insofern bieten die meisten Tracks gewohnte Qualität der Beteiligten, aber wenig Neues.

Philipp Walter (Info) (Review 5173x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Burst Synapse
  • Gordian Knot
  • Humming Miter
  • Blue Litmus
  • Raise Thee, Great Wall, Bloodied And Terrible
  • Thrum In The Deep
  • Shattered Knife
  • Mute
  • High Fells
  • Ludjet Av Gud
  • Fawn Heads And Unjoy

Besetzung:

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