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Dead Shape Figure: Opus Victoria (Review)

Artist:

Dead Shape Figure

Dead Shape Figure: Opus Victoria
Album:

Opus Victoria

Medium: CD
Stil:

Death / Thrash / Gothic

Label: Dynamic Arts
Spieldauer: 40:35
Erschienen: 26.04.2013
Website: [Link]

Zum Zehnjährigen schenken sich diese Dreschflegel aus der finnischen Hauptstadt ihre dritte offizielle LP, deren Titel (auch jene der Songs) für sich spricht beziehungsweise sprechen: DEAD SHAPE FIGURE machen auf auf kernig und überlegen, wo ihr Niemandsland-Gemisch aus abgehalfterten Grooves, nahezu typisch skandinavischen Harmonien und unbestimmten Anleihen bei Death, Gothic sowie Metalcore rein gar nichts dergleichen rechtfertigt.

Mit ihren Allesbediener-Qualitäten fabrizieren die Musiker letztlich Songs, die jede angepeilte Klientel kaltlassen. Stoßen sie im eröffnenden "Break While Speeding" noch mit Deathcore-typischen Explosions-Samples und Breakdowns for den Kopf, tut Sänger Galzi dies als kleiner Ian Astbury in den SENTENCED-Bausätzen "Hurtsong" und "Wranglers" (tritt zumindest instrumental Popo) allein. Seinem Grollen andererseits geht gleichfalls jeglicher Ausdruck von Individualität ab, wie die Gitarristen im Erbgut schwedischer Melo-Death-Helden stöbern, ohne auf eigene Gedanken zu kommen. Mit "Sole Ignition" bekunden DEAD SHAPE FIGURE Mut zur Dissonanz, scheitern aber an der Herausforderung Eingängigkeit.

Das mit satten Riffs und einem packenden Hook ausgestattete "Fake Kings Day", der zum Luftgitarrenspiel animierende Abschluss "Perdition Receiver" (lustige Aussprache von "belfry" nebenbei bemerkt) sowie das pfeilschnelle "To The Proper Vandal", ein gelungenes Bekenntnis zur Virtuosität der Gitarristen gehören zu den Lichtblicken des Albums. "In Robes Of Bullshit" klingt nach den frühen THE HAUNTED, die generell als Vergleichspunkt angeführt werden können, ironischerweise jedoch eher in ihrer kopflosen Spätphase. Dolving und Co. sind mit ihren letzten Alben eine ähnlich zweifelhafte Angelegenheit: Vieles wird angedacht und gefällt irgendwie auch, aber hängen bleibt letztlich wenig, allem voran eine emotionale Bindung welcher Art auch immer an die Musik.

Im epischen Viertel-Thrasher "Epimendes" (Sprechgesang - was soll das) sowie während des sinnfrei melancholischen Zwischenspiels "Of Light And Uncanny Matter" kommen Keyboards hinzu, die das düstere Moment der Scheibe forcieren, die als Potpourri nicht einmal zerfahren klingt, bloß komponieren die Macher mit wenigen Ausnahmen im Programm zu unauffällig, als das sie langfristig auf zwei festen Beinen stünden könnten. Übrigens wird die von SAMAELs Xy produzierte Platte nicht als CD, sondern nur digital und auf Vinyl erscheinen, und dieser vermeintlich innovative Zug lässt vielmehr einen anderen Albumtitel passend erscheinen: Quo vadis?

FAZIT: Man kann "Opus Victoria" abwechslungsreich nennen oder einfach nur stiloffen stillos. Am Ende sind DEAD SHAPE FIGURE nämlich alles und nichts, ihre Songs Widerspieglungen von Standards der jeweils abgehandelten Genres in einer ohne Anlass zur Klage umgesetzten Form. Ihrem Namen gemäß ist die Combo amorph, ihr aktuelles Opus kein Sieg, sondern Scheitern auf erhöhtem Niveau, weil es gleichgültig zurücklässt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3570x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Break While Speeding
  • Hurtsong
  • Epimenides
  • Fake Kings Day
  • Wranglers
  • Of Light And Uncanny Matter
  • To The Proper Vandal
  • In Robes Of Bullshit
  • Sole Rendition
  • Perdition Receiver

Besetzung:

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