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Dark New Day: Hail Mary (Review)
Artist: | Dark New Day |
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Album: | Hail Mary |
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Medium: | CD | |
Stil: | Modern Metal / Alternative |
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Label: | Pavement Entertainment | |
Spieldauer: | 43:47 | |
Erschienen: | 19.02.2013 | |
Website: | [Link] |
Dies ist ein "verlorenes" Album, mit dem die Allstar-Geschichte DARK NEW DAY schon vor rund 8 Jahren auf den Plan treten wollte, bloß dass man sich damals zwischenzeitlich auflöste. „Hail Mary!“ stellt allerdings keinen entwicklungstechnischen Zwischenschritt dar … als hätte dies jemand bei einer erzkonservativen amerikanischen Modern-Rock-Band erwartet.
Immer noch, schon damals oder wie auch immer spielt die Gruppe von tieffliegenden Riffs dominierte Songs im Radioformat mit kernigem Gesang (während der Strophen) und schwelgerischen Refrains. Rhythmisch ist alles straight gehalten, doch die Gitarristen legen mitunter mehr Virtuosität an den Tag als die Alternative-Szene, der man DARK NEW DAY in den Neunzigern vermutlich zugerechnet hätte, da Metal im höheren Maße tabu war. Theoretisch ist ein Stück wie „Anywhere“ nicht weit entfernt von ALICE IN CHAINS während jener Zeit, bloß ging (mit dem Vorläufer „New Tradition“) und geht den (Ex-)Mitgliedern von SEVENDUST und EVANESCENCE sowohl das Feingefühl als auch der Tiefgang von Jerry Cantrell und Co. ab.
Dies spiegelt sich bereits im künstlich aufgeblasenen, mechanischen Sound wider, der Freunde von DISTURBED verzücken dürfte und in „Vicious Thinking“ zwar einen MUSE-igen Außenseiter aufwertet, für den breitbeinigen Konsens der übrigen Stücke aber unpassend erscheint beziehungsweise in den Staaten toll funktioniert, ohne Europa im Sturm zu nehmen. Nicht zuletzt der widerwärtig artifiziell produzierte (manipulierte?) Gesang sorgt für Verärgerung.
Das theatralische und mit Keyboards verzierte „Simple“, der epische „Saddest Song“ (spannend arrangiert mit Hintergrundgesang und Stimmungswechseln) und der in Sachen Gitarrenarbeit engagierte Treiber „Fiend“ stellen die besten Momente dar; ideenloser Durchschnitt wie das pathetische Titelstück, das friedfertig beliebige „Someday“ oder die poppige Pseudo-Akustik-Schote „Dear Addy“ und der aufgesetzte Punker „Outside“ ist indes schlicht zu präsent auf „Hail Mary!“, als dass DARK NEW DAY damit hierzulande Boden gewännen. Davon abgesehen nutzt sich auch der Rest nach einer Weile beträchtlich ab. Kaugummi-Musik eben.
FAZIT: DARK NEW DAY mögen eine schlagfertige Zeitgeist-Rock-Band sein, doch ihre Kompositionen stehen zwischen den Stühlen gewollter Hit-Anwärter und künstlerischer Ambition, die sich in einer feisten Produktion und halb gelungenen Klangexperimenten äußert, paradoxerweise jedoch sowohl kalkuliert anmutet als auch eine geringe Halbwertszeit besitzt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Goodbye
- Anywhere
- Vicious Thinking
- Simple
- Hail Mary
- On My Way
- Saddest Song
- Dear Addy
- Someday
- Fiend
- Outside
- Give Me The World
- Bass - Corey Lowery
- Gesang - Brett Hestla
- Gitarre - Clint Lowery, Troy McLawhorn
- Schlagzeug - Will Hunt
- New Tradition (2012) - 8/15 Punkten
- Hail Mary (2013) - 8/15 Punkten
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