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Arkells: Michigan Left (Review)

Artist:

Arkells

Arkells: Michigan Left
Album:

Michigan Left

Medium: CD
Stil:

Langweiliger Pop auf kurzweiliger CD

Label: The Organisation / Soulfood Music
Spieldauer: 35:39
Erschienen: 15.02.2013
Website: [Link]

Glauben heutzutage noch gewisse Bands, egal woher sie auch kommen mögen, daran, dass sie ihre Qualität schon von vornherein aufwerten, wenn sie CD's veröffentlichen, die eine läppische Spielzeit von unter 40 Minuten aufweisen? Schließlich haben das ja die BEATLES oder BEE GEES oder BEACH BOYS als 60er-Jahre-Pop-Größen auf ihren Langrillen auch so gemacht. Nur damals waren das eben noch LP's mit einer deutlich geringeren Laufzeit als eine CD.

Das kanadische Quintett ARKELLS, die sich nach einem Straßennamen benannten, scheinen an solchen Quatsch zu glauben – und ihre Musik wertet das natürlich in keiner Weise auf, sondern eher ab. Viel zu schnell bemerkt der Hörer, dass wir es auf dem Nachfolger von „Jackson Square“ (2008) mit Indie-Pop zu tun haben, der melodiöse PHOENIX mit den etwas rockigeren Hitversuchen des 80er-Jahre-BRUCE SPRINGSTEEN verbindet, ohne wirklich auch im Entferntesten an irgendeinem Pop- oder Rock-Olymp zu kratzen.

Mit viel La La La und Oh-ho-ho kommt man auch locker ohne textliche Einfälle auf ein paar austauschbare Melodien zum Mitwippen und Mitsingen – viel mehr aber hat „Michigan Left“ nicht zu bieten. Außer vielleicht der geheimnisvollen Tatsache, dass diese Scheibe bereits 2011 in Kanada erschien und in Europa bzw. Deutschland das Licht der Welt im Februar 2013 erblickt, nachdem es in Kanada bereits für den „kanadischen Grammy 2012“ nominiert worden war. Und dass die ARKELLS dann auch noch als „Group Of The Year“ ausgezeichnet wurden, bleibt mir persönlich schleierhaft. Vielleicht sind die Jungs ja live der totale Bringer. Was sie allerdings auf „Michigan Left“, ihrem zweiten Studio-Album, zu bieten haben, ist absolut preisunwürdig.

„Where U Going“ soll beispielsweise eine Hommage für HALL & OATES sein. Wer braucht so was noch? „On Paper“ versprüht das poppige Springsteen-Flair von „Born In The U.S.A.“, ohne auch nur im Entferntesten an den BOSS heranzureichen. „One Foot Out The Door“ liebäugelt mit STING, während „Agent Zero“ und „Coffee“ sich voller Verzweiflung auf die Suche nach einer gelungenen Hookline begeben. Auch eine Prise HOUSEMARTINS und SMITHS sind unverkennbar.

Am Ende ist und bleibt diese Musik komplett austauschbar und reiht sich in die lange Reihe der Indie-Pop-Alben ein, die einen kurz an irgendwas oder irgendwen erinnern, um dann schnell wieder vergessen zu werden, weil man viel lieber auf besagten Irgendwas oder Irgendwen zurückgreift.

FAZIT: Sänger und Gitarrist KERMAN bemerkte zu diesem Album: „Wir wollten dieses Mal einfach neue Dinge ausprobieren und die Songs dekorieren. Wir dekorieren unsere Songs mit Pop, aber es sind immer noch Rock-Songs.“ Die ARKELLS sind in Sachen Deko-Pop unterwegs und kleistern über ehrlichen Rock eine längst aus der Mode gekommene olle Flower-Power-Tapete mit Blümchenmotiv.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4054x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Book Club
  • Where U Goin'
  • Michigan Left
  • Coffee
  • On Paper
  • Kiss Cam
  • One Foot Out The Door
  • Bloodlines
  • Whistleblower
  • Agent Zero

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thomas
gepostet am: 16.02.2013

User-Wertung:
15 Punkte

Es ist kein Überalbum, aber einen Verriss muss man nun auch nicht schreiben. 3-4 Sterne wären verdient und auch realistisch. Eingängig, popig und mit netten Arrangements ist es ein durchaus gelungenes Album. Wer keine Lust mehr auf den ewig gleichen Folk oder aktuelle 90er Trends hat macht mit dem Album sicher nichts verkehrt.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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