"Up To The Sky" und "Halo Tears" wirken so entspannt wie PINK FLOYD, die im Morast stecken und sich mit dem Erstickungstod abgefunden haben, was weniger despektierlich gemeint ist als auf den verhuschten Gesamtsound von "Spiritus Mundi" verweisen soll.

Wie üblich in diesem schwer fassbaren Genre, wo vieles Makulatur und auf den bloßen Effekt ausgerichtet ist, fungiert der Leadgesang vielmehr als weitere Klangfarbe, statt konkreten Bezug auf irgendetwas zu nehmen - geschweige denn, dass eingängige Melodien herumkämen, wenn Frontmann David den Mund aufmacht. Einzig im mit Percussion und Ratschen Latin-Flair verbreitenden "Jungle Man" und während des gleichsam schmissigen, weil locker leichten "Human Toad" wippt man mit, bevor man sich die Kadenz auch länger behält als bis zur nächsten Skip-Marke. Ferner fühlt sich das Trio in seiner Heimatsprache hörbar am wohlsten, denn das schummrige "Tu Seras Roi" wirkt von allen Stücken am wenigsten erzwungen.

Das eintönig hämmernde "Turn On Your Mind" verbindet HAWKWIND mit dem Schmutz, den man in seit den Sechzigern nicht mehr gesäuberten Garagen zusammenkehren mag, derweil dieses Prinzip in "Crystal Man" besser auf die Reihe bekommt und "Roller Coaster" von den 3TH FLOOR ELEVATORS zum Nullachtfuffzehn-Stoner mit zu langem Gitarren-Genudel degeneriert; dabei komponieren AQUA NEBULA OSCILLATOR generell weitestgehend kompakt, wobei sich mancher Ideen-Abgrund in Gestalt von Leerstellen auftut (die knappe Minute "Frankie", ein einfaches Akustik-Fragment, und das Titelstück, reiner Drone mit beschwörender Frauenstimme), die schlicht Langeweile verbreiten ... und Sitar-Klänge wie im retardierenden Moment "Varanasi" sind längst zum unsäglichen Klischee verkommen. Diese Band genügt im Split-Single-Format auf einer B-Seite zur Gänze; ein volles Album braucht man nach wie vor nicht von ihr.

FAZIT: Gerade im Bereich angeblich psychedelischer Musik im Geiste der progressiven Bewegung ab den späten Sechzigern wird heuer vieles überbewertet. AQUA NEBULA OSCILLATOR gehören dazu, denn auch ihr neues Album enthält zahllose Redundanzen, die man sich beim besten Willen nicht ohne Drogen im Schädel geben kann, sorry. Nur weil man als Wiederkäuer so lange unterwegs ist, stellt man längst keine Institution dar.