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Annihilator: Feast (Review)

Artist:

Annihilator

Annihilator: Feast
Album:

Feast

Medium: CD
Stil:

Thrash Metal

Label: UDR / EMI
Spieldauer: 49:40 + 71:13
Erschienen: 23.08.2013
Website: [Link]

Man darf zu Dave Padden stehen, wie man will, doch der Jungspund brachte Konstanz ins Wechselspiel von ANNIHILATOR, zumal er - wie die Bonus-CD des aktuellen Albums beweist - die Stile aller bisherigen Frontleute der Band aufgesogen hat und überzeugend wiedergeben kann. Insbesondere bei den Soli und in Sachen Sound wurde zum Teil aufgestockt, was "Re-Kill", so der Name des Tellers, zu einer im Vergleich zu ähnlichen Geschichten von anderen Bands, nicht einmal als unerhebliches Zubrot erscheinen lässt ... aber kommen wir zu "Feast" selbst, dem neuen Album der Band, die über die Jahre leider beträchtlich an Profil eingebüßt hat, weil ihre Alben nie richtig mies, aber eben auch nicht das Gelbe vom Ei waren.

Jeff Waters wiederholt sich auch 2013 auf hohem Niveau. Das eröffnende "Deadlock" orientiert sich am Gehämmer von "Criteria For A Black Widow", ist ein typischer Thrasher vordergründig stumpfer Anmutung, dessen Riffs allerdings jedem durchschnittlich begabten Gitarristen zu schaffen machen dürften. Padden intoniert dabei vor allem im Refrain ein wenig wie Tom Araya, und das leicht klinisch klingende Schlagzeug schlägt dir ebenso die Zähne aus wie im peitschenden "Fight The World", das mit Akustikintro noch Zuckerbrot in Aussicht stellt. Im Laufe der sieben Minuten des Stücks wechselt die Band mehrmals das Tempo ohne jedoch abseits der Solosektion für wirkliches Aufsehen zu sorgen. Anders "No Way Out" und "Smear Campaign", die als straighte Uptempo-Stücke mit jeweils griffigem Chorus und ausschweifender Bridge sehr viel Spaß bereiten.

Es sind jedoch die weniger schematischen Songs, die auf "Feast" besonders gut gefallen, weil man sie nicht sofort durchschaut. Das zunächst gewollt modern anmutende "Demon Code" hat einen coolen Refrain, während Waters mit interessanten Gitarrensounds arbeitet, ohne die Komposition aus den Augen zu verlieren, deren Stimmung wiederholt changiert. "No Surrender" erweist sich nach funky Beginn mit Slap-Bass als Stakkato-Wüterich mit abwechselnd schwebenden Strophenabschnitten, wobei man auch nach mehreren Hördurchgängen nicht weiß, was man davon halten soll. Wiederum beeindruckt ANNIHILATORs Musikalität, bloß möchte sich auf emotionaler Ebene keine Erfüllung einstellen.

Mit dem abschließenden "One Falls, Two Rise" reichen die Kanadier nicht etwa eine ihrer stets guten Balladen ein - die heißt nämlich "Angel Eyes" und steht ganz im Zeichen von "Phoenix Rising" sowie "Innocent Eyes", wie man zu Beginn denken könnte, sondern mit neun Minuten schlichtweg zu langen Durchlauf. Geballer mit virtuosen Zwischenparts und rhythmischen Schlenkern zu verbinden, wie es ANNIHILATOR hier und auch anderswo zu häufig tun, ist einfach ein wenig zu kurz gegriffen, und ehrlich gesagt steht jetzt schon fest, dass "Feast" langfristig keine Rotation mehr im heimischen Player des Schreibers erfährt, jedenfalls nicht vor ihrem alten Stoff.

FAZIT: Instrumental ist "Feast" ein durchweg hörenswertes Album mit nur wenigen Passagen, die man als uninspiriert bezeichnen könnte, aber an ihre Klassiker reichen ANNIHILATOR im Leben nicht mehr heran - das Dilemma vieler Legenden, die in anderen Fällen jedoch in weniger Würde gealtert sind als Jeff Waters, der sich offensichtlich zur Gänze selbst genügt ... womit er in Kauf nehmen muss, dass seine Musik alte Fans kaltlässt, während potenzielle neue vielleicht lieber einen Brüllaffen am Mikrofon sähen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 7434x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Deadlock
  • No Way Out
  • Smear Campaign
  • No Surrender
  • Wrapped
  • Perfect Angel Eyes
  • Demon Code
  • Fight The World
  • One Falls, Two Rise
  • Fun Palace
  • Alison Hell
  • King Of The Kill
  • Never, Neverland
  • Set The World On Fire
  • Welcome To Your Death
  • No Zone
  • Bloodbath
  • 21
  • Stonewall
  • Ultra Motion
  • Time Bomb
  • Refresh The Demon
  • Word Salad
  • Brain Dance

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
hendrik
gepostet am: 22.08.2013

Ich muss mal ne Lanze für Padden brechen. Der Mann ist zusammen mit Joe Comeau der beste Fronter, den die Band je hatte. Kann beim besten Willen nicht verstehen, was alle für Probleme mit ihm haben. Er kann singen, er kann brüllen und auch noch ganz schön cheffig Gitarre spielen. Dass die letzten Alben (dieses inklu) nicht so doll waren, geht kaum auf seine Kappe.
Greg
gepostet am: 25.08.2013

User-Wertung:
14 Punkte

Padden liefert auf Feast meiner Meinung nach seine beste Gesangsleistung bei Annihilator ab, speziell One falls, two Rise und die Neueinspielungen von Alice in Hell und Never, Neverland interpretiert er hervorragend. Bisher war ich kein Fan von ihm, aber mit Feast hat er sein Gesellenstück abgeliefert. Für mich persönlich ist Feast das beste Annihilator Album seit Carnival Diablos.
Andreas Schiffmann
gepostet am: 25.08.2013

Meine Meinungen soweit - ihr beide :)
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