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Yakuza: Beyul (Review)
Artist: | Yakuza |
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Album: | Beyul |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Profound Lore | |
Spieldauer: | 38:49 | |
Erschienen: | 19.10.2012 | |
Website: | [Link] |
Zu Beginn ihrer Karriere wurde die Chicagoer Band YAKUZA fälschlicherweise in die Neumetall-Sparte eingeordnet und in Europa weitgehend übersehen. Spätestens durch die Zusammenarbeit mit dem findigen Label Profound Lore seit „Of Seismic Consequence“ von 2010 und nun dank des neuen Albums dürfte es zu einer Umbewertung der Avantgardisten kommen.
Diese Bezeichnung führt indes auf eine nicht ganz richtige Fährte, denn „Beyul“ mag zwar keine leichte Kost sein, ist aber eben auch nicht unverdaulich, wenn man das Werk von Gary Nestler schätzen gelernt hat, also mit CIVIL DEFIANCE aufsteht und PHILM vorm Zubettgehen durch die Bude donnern lässt. Auch YAKUZA arbeiten mit noisigen, teils chaotischen Passagen und hohen Gitarrenwänden, die beispielsweise im packenden „The Last Day“ zu einem schwelgerisch melodischen Zwischenpart mit gefühlvollem Gesang zusammenbrechen. Interessant dabei: Die Leadstimme klingt auf „Beyul“ ein ums andere Mal nach dem jungen Ozzy Osbourne, allerdings ohne unangenehmes Näseln.
Nicht nur am Mikrofon, sondern auch als Bläser prägt Bruce Lamont YAKUZAs Musik. Der über acht Minuten lange Schleifer „Man Is Machine“ geizt nicht mit tiefen Urlauten aus den Abgründen der Seele, während der durchweg unaffektierte, natürliche Gesang für die notwendige Bodenhaftung an der Oberfläche sorgt. Eingedenk der zudringlichen Riffs erweisen sich alle Stücke nach kurzer Eingewöhnung als relativ unkompliziert und regelrecht eingängig.
„Fire Temple And Beyond“ fällt sogar noch länger aus und erweckt mit Streichern sowie Percussion leicht orientalisches, in jedem Fall mystisches Flair. Die verloren klingende Stimme leitet in einen hämmernden bis walzenden Mittelteil über, ehe verschlungene Bassmelodien das Stück in die ursprüngliche Umlaufbahn zurück lenkt, was einen stimmigen Schluss ergibt. Das knapp zweiminütige „Mouth Of The Lion“ gestaltet sich als relativ typischer Post Metal ohne die prägenden Merkmale der Band, bereitet so aber auf den Aberwitz „Species“ vor eine noch kürzere Lärmorgie, die unerheblich ist im Vergleich zu dem, was folgt.
„Lotus Array“, das schönste Stück, wenn man dies so ausdrücken darf, bleibt fast gänzlich instrumental und beläuft sich auf die gleichen Stilmittel wie „Mouth Of The Lion“, steigert deren Kontraste aber aufs Dramatischste. Leider hat die Verwendung der Bläser im Vergleich zu den letzten drei Scheiben abgenommen, doch auch so sind YAKUZA ein zwingendes Erlebnis für den Freund des Anderen im Metal.
FAZIT: Wer den seligen MASS nachtrauert, die kreatürliche Dringlichkeit des freien Jazz schätzt und auf metallisch geordnete Strukturen Wert legt, ist bei YAKUZA an der richtigen Adresse. Ihre Form von organisierten Klangverbrechen erweist sich auf „Beyul“ als variantenreich wie gefühlvoll, deshalb vielleicht sogar allgemeinverbindlicher denn je.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Oil And Water
- The Last Day
- Man Is Machine
- Fire Temple And Beyond
- Mouth Of The Lion
- Species
- Lotus Array
- Bass - Ivan Cruz
- Gesang - Matt McClelland, Ivan Cruz, Bruce Lamont
- Gitarre - Matt McClelland
- Schlagzeug - James Staffel
- Sonstige - Bruce Lamont (Saxofon, Klarinette)
- Beyul (2012) - 10/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Mirko
gepostet am: 05.11.2012 User-Wertung: 10 Punkte |
Schönes Dingen, kann ich aber nicht immer hören.
P.S. Bitte noch den Künstler korrigieren, das "A" am Ende fehlt. |