Partner
Services
Statistiken
Wir
The Prestige: Black Mouths (Review)
Artist: | The Prestige |
|
Album: | Black Mouths |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Post/Math/Hardcore |
|
Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 40:56 | |
Erschienen: | 2012 | |
Website: | [Link] |
Ui, diese vier Herren aus Frankreich scheinen heftige Verdauungsprobleme zu haben, so garstig, wie sie hier den Großteil der etwa vierzig Minuten unterwegs sind. Gleich zu Beginn der zweiten, sehr schick aufgemachten Langrille geht es chaotisch in die Vollen: Unsteter New School- wechselt sich mit Posthardcore ab, zwischendurch werden ein paar mathematische Formeln dechiffriert oder die Chaostheorie wird vertont. Dann aber wieder findet sich auch Screamo oder Rock'n'Roll (!) im Sound, der Sludge nimmt Einzug oder es werden Orgel, Wurlitzer oder ein Mellotron eingesetzt.
INTRICATE, RUINER,THE DILLINGER ESCAPE PLAN, DIGRESSION ASSASSINS oder frühe POISON THE WELL sind eventuell vage Anhaltspunkte, wenn es darum geht, die laute Seite der Band etwas einzukreisen, doch das wilde, wechselhafte, übellaunige Durcheinander, das THE PRESTIGE hier veranstalten, kann man wohl nur schwer mit anderen Bands vergleichen - und selbiges kann man auch von den ruhigeren Passagen behaupten. Klar, CULT OF LUNA schimmern mal hier, COMITY und ruhige ISIS mal dort als Inspiration hindurch, aber selbst da geht das Quartett seinen eigenen Weg.
Auch bezüglich des Sounds haben es THE PRESTIGE gerne unbequem: Wenngleich die Produktion wuchtig klingt, wurde nichts totkomprimiert, und der Klang der Instrumente ist ungeschliffen und direkt, und so hat die Produktion eher etwas von einem gut ausgesteuerten kleinen Gig, irgendwo in einem Jugendzentrum. Und das tut verdammt gut im heutigen auf Hochglanz getrimmten Musikmarkt.
Am stärksten ist die Truppe, wenn sie wie im kleinen Hit „The Never Ending End“ die extremen Kontraste wirken lässt: Laut, leise. Melodisch, disharmonisch. Krach, Schönklang. Leiden, Hoffnung. Es mag eventuell etwas anstrengend sein, sich in dieses Ungetüm hineinzuhören, da die Südwesteuropäer extrem sperrige Songs schreiben, doch ist man offen für die herausfordernden Core-Ableger, kann man hier eine Menge Knabberspaß genießen.
FAZIT: Nichts für schlichte Gemüter und Harmoniesüchtel.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Truth
- Burn Down Vegas
- Ballroom
- Crane Flies
- Pluie
- The Never Ending End
- Forward
- Backward
- A Thousand Trees In My Closet
- Hooks And Lips
- Bass - Julien Bouladoux
- Gesang - Alex Diaz
- Gitarre - Raphael Jassin, Alex Diaz
- Schlagzeug - Thibaut Cavelier
- Black Mouths (2012) - 11/15 Punkten
- Amer (2015) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews