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Prong: Carved Into Stone (Review)
Artist: | Prong |
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Album: | Carved Into Stone |
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Medium: | CD | |
Stil: | Prong |
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Label: | SPV | |
Spieldauer: | 42:27 | |
Erschienen: | 20.04.2012 | |
Website: | [Link] |
Das letzte PRONG-Album, „Power Of The Damager“, war ein muskelbepacktes, schwer groovendes Riffmonster, mit dessen Spitzenklasse im Vorfeld kaum einer gerechnet haben dürfte. Als großes Plus erwies sich die Besetzung, die neben Tommy Victor aus Monte Pittman (ansonsten in Madonnas Live-Besetzung) und Drum-Kraftpaket Aaron Rossi bestand. Gerade Rossis akzentuiertes, dynamisches Spiel hatte den Effekt eines Brandbeschleunigers. Der maschinelle Anstrich, den Ted Parsons der Band durch seine Präzisionsbeats verlieh, wurde ergänzt durch den Nachdruck des Hardcore und verlieh der Musik eine bis dahin ungekannte Vehemenz. Auch Tommy ließ sich davon offenbar anschieben und zauberte, als ginge es um seine Rente – es entstand ein Album, das man beinahe pathetisch als großes Alterswerk bezeichnen möchte.
Offenbar hat die Scheibe auch kommerziell einen gewissen Erfolg gehabt, denn PRONG machen nicht nur weiter, erstmals seit sehr langer Zeit gibt es auch wieder einen namhaften Produzenten. Statt D.I.Y. in Al Jourgensens Schnapskeller übernahm den Job dieses Mal Steve Evetts (SNAPCASE, SEPULTURA, EARTH CRISIS u.v.a.). Hier liegt das Hauptproblem der Scheibe. Evetts hat, wie so viele, eher sich selbst produziert als die Band. Natürlich klingt „Carved Into Stone“ nach audiophilen Gesichtspunkten klar runder und ausgewogener als der kratzige, rumpelnde Bollersound von „Power Of The Damager“. Was Evetts jedoch nicht verstanden hat – und das ist bei einem Mann seiner Reputation erstaunlich – ist die Wichtigkeit gewisser Sound-Trademarks. So hat er Victors unverwechselbare Gitarrenwand glattgebügelt und durch einen völlig egalen Grabbeltischsound ersetzt. Wie sehr das in die Hose gehen kann, hat Rock’n’Rolf auf den letzten Alben bewiesen, auf denen er seinen ebenfalls großartigen Klampfensound das Klo runterspülte.
Das mag sich soweit nach einer Überbewertung des klanglichen Aspekts anhören, doch fällt es wirklich auf, kostet eine Menge und ist bei dem personellen Potenzial hinter der Scheibe unverständlich.
Nun zur Musik. Die erneut ausgewechselte Hintermannschaft spielt, wie immer bei PRONG, respekteinflößend auf den Punkt und klingt im Ganzen mehr nach Thrash Metal als je zuvor. Der neue Schlagzeuger ersetzt Rossis Hardcore-Note durch Metal, blastet sogar mal kurz und fügt sich dadurch rein subjektiv nicht ganz so organisch in die Stücke ein. Die Songs tönen gleichwohl schon durch die Riffs, den Gesang und die Arrangements immer typisch nach PRONG.
Auch Volltreffer gibt es durchaus einige zu verzeichnen, so macht sich Tommy mit dem melodischen „Revenge… Best Served Cold“ selbst alle Ehre, auch das pfeilschnelle „List Of Grievances“, der Wall-Of-Sound-Groover „Substract“ (bei dem der öde Gitarrensound vielleicht am deutlichsten zur Hypothek wird) und der erhabene Titelsong sind echte Granaten. Die Fähigkeit, auch im hohen Bandalter noch Songs zu schreiben, die neben den Referenzwerken bestehen können, ist Tommy erhalten geblieben. Ebenso typisch gibt es keine wirklich schwachen Songs, einen Ausrutscher wie „Pure Ether“ von der letzten Scheibe sucht man hier vergeblich.
Am Ende des Tages lohnt sich die Scheibe für Fans schon deshalb, weil hier Tommy Victor die Gitarre in der Hand hat und das Ergebnis allein dadurch immer irgendwie geil ist – ob bei MINISTRY, DANZIG oder auf dem zu Unrecht geschmähten PRONG-Comeback „Scorpio Rising“.
FAZIT: Insgesamt könnte der Eindruck noch stärker sein, wenn die Jungs etwas mehr Dreck in der Produktion gelassen hätten, außerdem fand ich persönlich Rossi am Schlagzeug wie gemacht für die Band, so dass sein Ausstieg wirklich schade ist. Wer jetzt erst in den PRONG-Kosmos einsteigen will, dem sei „Power Of The Damager“ empfohlen. Wer die schon besitzt und auf ein weiteres starkes Album gewartet hat, kann beruhigt zugreifen. Und wer auch so ein Sound-Nerd ist wie der Rezensent, zieht von der Note einen Punkt ab.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Eternal Heat
- Keep On Living In Pain
- Ammunition
- Revenge ... Best Served Cold
- State Of Rebellion
- Put Myself To Sleep
- List Of Grievances
- Carved Into Stone
- Subtract
- Path Of Least Resistance
- Reinvestigate
- Bass - Tony Campos
- Gesang - Tommy Victor
- Gitarre - Tommy Victor
- Schlagzeug - Alexei Rodriguez
- Carved Into Stone (2012) - 11/15 Punkten
- Ruining Lives (2014) - 10/15 Punkten
- Songs From The Black Hole (2015)
- State of Emergency (2023) - 11/15 Punkten
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