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Maiden United: Across The Seventh Sea (Review)

Artist:

Maiden United

Maiden United: Across The Seventh Sea
Album:

Across The Seventh Sea

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Iron-Maiden-Tribute als akustische Rock-Ausgabe

Label: Eigenpressung / Just For Kicks
Spieldauer: 51:01
Erschienen: 28.09.2012
Website: [Link]

„Die Liebe ist ein seltsames Spiel, sie nimmt uns alles und sie gibt auch viel zu viel, die Liebe ist ein seltsames Spiel.“ Nein, ich bin nicht verrückt geworden oder plemplem, wenn ich meine Kritik zu einem mehr oder weniger ambitionierten Musikprojekt mit dem Schlagersternchen Connie Francis beginne, die 1960 diese Textzeile in die Welt setzte, welche auch anno 2012 noch einen hohen Bekanntheitsgrad genießt.

Ja, die Liebe ist ein seltsames Spiel und zwar nicht nur zwischen zwei Menschen, sondern auch zwischen unterschiedlichen Musikern. In diesem Falle sind das holländische und englische Musiker der Bands THRESHOLD (Damian Wilson), WITHIN TEMPTATION (Mike Coolen & Ruud Jolie), CLOUDMACHINE (Marco Kuypers) sowie UP THE IRONS (Joey Bruers) mit finnischer APOCALYPTICA-Unterstützung (Perttu Kivilaakso) auf zwei Songs, die ihre heiße Liebe für eine britische Hard-Rock- & Heavy-Metal-Band musikalisch, und zwar ausschließlich akustisch, ausleben. Die eisernen Ur-Jungfrauen haben es dieser Musik-Vereinigung dermaßen angetan, dass sie ihre Leidenschaft für IRON MAIDEN durch eine recht seltsame Liebesbekundung zum Ausdruck bringen. Denn sie ent-elektrifizieren deren Musik und nehmen ihr in gewisser Weise auch ihre Härte, indem sie Maiden-Songs aus den Jahren von 1980 – 1988 rein akustisch interpretieren. Ein gewagtes Vorhaben, das, wie zu erwarten war, nur teilweise gelingt und an dem bestimmt mehr musikalische „Weicheier“ ihre Freude haben werden, als alle beinharten IRON MAIDEN-Fans.

MAIDEN UNITED sind mit „Across The Seventh Sea“ Wiederholungstäter. 2010 warteten sie bereits mit „Mind The Acoustic Pieces“ mit der akustischen Ausgabe eines kompletten IRON MAIDEN-Albums auf: „Piece Of Mind“ aus dem Jahr 1983. Diesmal aber beschränken sich die Musiker zum Glück nicht ausschließlich auf ein einzelnes Werk, sondern segeln nicht nur über die sieben Meere, sondern auch durch die sieben IM-Alben der Jahre 1980 – 88. Während sich die Musik zwar auf akustisch Abgespecktes beschränkt, wird bei der Gestaltung des Albums erst einmal total in die Vollen gegangen. Ein wundervolles Digi-Pack-Artwork erwartet alle Käufer des Albums, die sich noch immer nicht für die unsägliche „Download-Kultur“ einlassen wollen. Auch absolute Traditionalisten werden reichlich verwöhnt, wenn sie auf das Doppel-Vinyl-Album zurückgreifen, das als besonderes Schmankerl die erste LP im schwarzen und die zweite im durchsichtigen blauen Vinyl zu bieten hat.

Solch farbenfrohe Vielfalt hat die Musik auf „Across The Seventh Sea“ jedoch nicht zu bieten. Kein Wunder. Wobei es durchaus mutig ist, als Tribute-Band – und was Anderes sind MAIDEN UNITED nun mal nicht – eine Metal-Band in ein rein akustisches Musik-Kleidchen zu hüllen. Absolute Stärke ist hierbei der herrlich charismatische Gesang des vokalen THRESHOLD-Ausnahmetalents DAMIAN WILSON, den viele sicher auch von seinen grandiosen Auftritten bei AYREON kennen. Eine weitere Bereicherung ist eindeutig das wilde Cello-Spiel von PERTTU KIVILAAKSO auf „Infinite Dreams“ und „The Evil That Men Do“ - eine bereichernde Klangfarbe neben Grand Piano, akustischer Gitarre, akustischem Bass und verhalten eingesetztem Schlagzeug. Doch letzten Endes erinnert dieses Album unweigerlich an die Unmengen von „MTV Unplugged“-Ausgaben, die nicht nur zu Weihnachten den Musikmarkt überschwemmen. Musik, die den Vorteil hat, dass man sie auch mal auflegen kann, wenn die ganze Familie um den weihnachtlich gedeckten Tisch sitzt und andächtig auf die gebratene Gans blickt, der man den Garaus machte, damit dieses freudvolle Fest und die tödliche Gans-Tradition sich richtig schön entfalten können. Doch wenigstens darf die Musik dann die sieben Meere überqueren, ohne das Klappern von Messer und Gabel zu beeinträchtigen.

FAZIT: Neu arrangierte und auf akustisch getrimmte Musik von IRON MAIDEN, die im Falle von MAIDEN UNITED wie die „Unplugged“-Version einer Dampflok klingen, die als Spielzeugeisenbahn durch ein eisern-jungfräuliches Kinderzimmer rauscht.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4924x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • (Seven Deadly Sins I)
  • Only The Good Die Young
  • 2 Minutes To Midnight
  • Prowler
  • Flash Of The Blade
  • Children Of The Damned
  • Infinite Dreams
  • 27 Acacia Avenue
  • The Evil That Men Do
  • Wasted Years
  • (Seven Deadly Sins II)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Andreas Schiffmann
gepostet am: 13.12.2012

Sorry, ich finde das Projekt absolut spitze. Wenn man eine einzige Cover-Band auf dieser Welt rechtfertigen müsste, dann diese.
Thoralf Koss [musikreviews.de]
gepostet am: 13.12.2012

Komisch, Andreas - ich gebe dir zwar recht in Bezug auf die Musiker und die akustische Umsetzung, aber mir ging's nach mehrmaligem Hören so, dass mich die Musik echt zu langweilen begann.

Nach den ersten zwei Hördurchgängen fand ich die Scheibe noch richtig toll, doch dann wurde sie von mal zu mal schwächer - sogar der Gesang von Wilson weist bei Weitem nicht so viele Facetten wie bei seiner Stammband auf.
Tobi
gepostet am: 27.01.2013

User-Wertung:
15 Punkte

Es wäre gut, wenn ihr an solch einen Test lieber jemanden setzen würdet, der akkustische Umsetzungen nicht abgrundtief hasst.
Dieses Projekt ist einfach nur genial, auch als "Extremmetaller".
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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