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MSV Brecht: Hippie Tunes (Review)
Artist: | MSV Brecht |
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Album: | Hippie Tunes |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz mit Rock-Attitüde |
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Label: | Unit Records | |
Spieldauer: | 49:32 | |
Erschienen: | 17.02.2012 | |
Website: | [Link] |
MSV BRECHT?
Spielen die Fußball?
Oder mögen die Gedichte, Dramen und epische Werke von einem Großmeister der deutschen Literatur, der immer alles klein geschrieben hat und damit den deutschen Kultusministern noch aus dem Grabe heraus seinen Stinkefinger zeigte, als die uns weismachen wollten, dass ihre verkorksten Änderungen in der deutschen Rechtschreibung nichts Anderes als dümmliche Plattitüden, aber garantiert keine Reform, waren? Und die so mit ihrer plumpen Macht-Euphorik unsere (Schrift-)Sprache eher verkomplizierten, statt sie mit der radikalen Abschaffung der Großschreibung zu erleichtern!
Nein!
Die vier jungen Herren sind allesamt studierte Musiker, die verdammt gute Jazz-Musik spielen und deren Bandname sich mit ein wenig Fantasie aus ihren Familiennamen zusammensetzt: M(eyer), S(tick) V(oll)BRECHT, wobei die beiden Meyer-Brüder, Peter und Bernhard, allerdings nur auf ein M reduziert wurden. Ähnlich einfallsreich wie ihre Namensfindung ist auch ihre Musik, die neben dem deutlichen Jazzfeeling auch einiges an psychedelischen, elektronischen und rockigen Einflüssen sowie einige Loops aufzuweisen hat. Selbst die Tatsache, dass in regelmäßiger Abwechslung jeweils einer der vier Brechtianer die Komposition beisteuert, weist schon auf einen abwechslungsreichen Musik-Mix hin, bei dem die Betonung mal auf Tenorsaxofon oder Klarinette, mal auf Bass, Gitarre und Schlagzeug liegt.
Und so war es schon kaum mehr verwunderlich, als mich bei den Vollbrecht-Kompositionen „Tale Of Jordan“ oder „Le Clap“ sogar Erinnerungen an die Jazz-Phase von ROBERT FRIPP überkamen, als der besonders mit dem KING CRIMSON-Album „Islands“ und dessen Nachfolger „Starless & Bible Black“ gerade wegen der ungewohnt ausschweifenden Jazz-Ausflüge einiges Aufsehen erregte. Aber auch für freiere Improvisationen, wie bei der Stick-Komposition, die natürlich vom experimentellen Schlagzeugspiel lebt, gibt’s jede Menge Freiraum. Doch trotz alledem weist jedes einzelne Musikstück eine gewisse, recht entspannte Atmosphäre auf, die mir an einigen Stellen, wie beispielsweise „Unumbium“, mitunter zu entspannt und ruhig klingt. Aber das ist natürlich schon wieder Meckern auf höchstem Niveau von einem Typen, der sich eben manchmal etwas mehr typisch Crimsoneskes als getragen Jazziges wünscht.
Definitiv ist das bereits zweite Album (Auch die erste CD „Urwaldallee“ soll's wirklich in sich haben!) von MSV BRECHT richtig guter Jazz aus deutschen Landen, der wohl gemäß dem Propheten, der ja bekanntlich im eigenen Lande nicht so viel zählt, in seinen Konzerten auf die großen Bühnen der weiten Welt, egal ob die nun in Spanien, Amerika, Italien, Costa Rica, Frankreich oder Chile stehen, ausweicht. Es ist schon beeindruckend, sich die Auftrittsorte durchzulesen, in die es die verspielt-jazzigen Brecht-Jünger schon verschlagen hat. Hochachtung, kann man da nur sagen und wenn jetzt noch jemand an der musikalischen Qualität von MSV BRECHT zweifeln sollte, dann käme das schon einer kleinen „Jazz-Götter-Lästerung“ gleich. Hebt euch eure blasphemischen Gedanken diesbezüglich lieber für unsere politische Pfarrer-Tochter und den bald in sein Schloss ziehenden Ober-Pfarrer auf. Da wären sie sicher besser angebracht als auf den „Hippie Tunes“ einer verdammt hippen Jazz-Kapelle!
FAZIT: Das „JAZZthing Magazin“ bezeichnete die Musik von MSV BRECHT als einen „Energy-Drink für die Ohren“! Sowas muss einem erst einmal einfallen. Und passend ist dieser symbolhafte Vergleich allemal!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Perlenbaum
- Tale Of Jordan
- Apart From Being A Part
- Le Clap
- Zombo
- Hippie Tune
- They Tell Me
- Unumbium
- Bass - Bernhard Meyer
- Gitarre - Peter Meyer
- Schlagzeug - Hanno Stick
- Sonstige - Timo Vollbrecht (Tenorsaxofon & Klarinette)
- Hippie Tunes (2012) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Mirko
gepostet am: 29.02.2012 |
Könnte etwas für mich sein, wird reingehört! |