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Dreadlink: Zero One (Review)

Artist:

Dreadlink

Dreadlink: Zero One
Album:

Zero One

Medium: CD
Stil:

Modern Thrash Metal

Label: Massacre Records
Spieldauer: 43:52
Erschienen: 27.07.2012
Website: [Link]

Moderner Metal der härteren Gangart hat sich längst etabliert, und so wird, um Otto Rehagel zu zitieren, die Breite an der Spitze immer dichter. Das heißt auch, dass es für neue Gruppen immer schwieriger wird, prägenden Eindruck zu hinterlassen.

DREADLINK aus Schleswig-Holstein versuchen es mit dem Etikett „Modern Thrash Metal“, der sich überwiegend an der mittleren Schaffensperiode von MACHINE HEAD orientiert (besonders in Sachen Phrasierung der Vocals, man vergleiche „Haterpillar“ mit „Bulldozer“ vom „Supercharger“-Album). Daneben greift der Fünfer, der sich im Artwork das Image einer liebenswerten wie schlagkräftigen Mafia-Truppe gibt, aber auch auf Metalcore-Elemente und leichte Death-Vibes zurück.

Positiv hervorzuheben ist die Variabilität der Band. Neben flotten Thrashparts mit und ohne Doublebass gibt es auch harte Blastpassagen, wie man sie auch im Hause DEW-SCENTED gerne einschiebt, Breakdowns, Refrains mit Melodiegesang und vereinzelte Solos oder atmosphärische Teile. Ansonsten verstehen es DREADLINK, über weite Strecken von „Zero One“ facettenreich im Midtempo zu grooven. Das alles wird technisch kompetent (natürlich mit tiefer gestimmten Gitarren) vorgetragen, Sänger Raffa hat einen mächtigen Hals und die Produktion lässt genretypisch nicht zu wünschen übrig.

Dennoch verleitet „Zero One“ nicht zum Malträtieren der Repeat-Taste, und das liegt vor allem an kompositorischen Defiziten. Verglichen mit den Referenzwerken des Genres sind viele Riffs schlicht platte B-Ware. Nichts gegen Einfachheit – im Falle von „New Era“ reicht auch ein mäßig originelles Main Riff mit PANTERA-Flair, um den Song zu tragen und die Nummer ordentlich laufen zu lassen. Wie es nicht funktioniert, zumal, wenn außer dem alten Strophe-Refrain-Schema nicht mehr passiert, hört man zum Beispiel bei „Wall“. Zweiter Kritikpunkt ist die Verwendung besagter, für Abwechslung sorgender Teile. Auch hier gibt es mit dem Opener „Soulburn Industries“ ein gelungenes Beispiel für einen erfrischenden und zugleich organischen Einbau des Blastparts. In der zweiten Hälfte von „Zero One“ gewinnt aber der Eindruck die Oberhand, als wären Cleangesang oder Geknüppel nur an den Song geklebt, weil so was eben dazugehört. Der Midi-Streicherteil gegen Ende von „Revolt“ (keine Ahnung, wie das live funktionieren soll, eine Minute andächtig dem Einspieler lauschen, bevor's weitergeht?) offenbart gnadenlos die melodisch-harmonischen Schwächen der Band.

FAZIT: Durchschnittskost für den modernen Thrasher, die live mehr Spaß machen dürfte als auf Platte. Abschreiben sollte man DREADLINK aber nicht. Schon etwas Nachhilfe in Sachen Harmonielehre und Kreativität könnte Wunder wirken, denn was eine Thrashband sonst so braucht, hat die Truppe.

Joe A. (Info) (Review 5239x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Soulburn Industries
  • Fist Vs. Face
  • New Era
  • Haterpillar
  • Reinforced Concrete
  • Revolt
  • Wall
  • Seven
  • Red Soil
  • Godforsaken

Besetzung:

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