Partner
Services
Statistiken
Wir
Cosmos: mind games (Review)
Artist: | Cosmos |
|
Album: | mind games |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Pink Floyd und die Folgen |
|
Label: | Just For Kicks | |
Spieldauer: | 61:24 | |
Erschienen: | 11.05.2012 | |
Website: | [Link] |
Machen wir uns nichts vor, auch wenn das Presseinfo behauptet, dass sich COSMOS „stetig weiterentwickelt“ und eine „eigene Identität zugelegt“ haben; wir befinden uns mit der ersten Gitarren- und Gesangslinie im Universum PINK FLOYD, zwischen „The Wall“ und „The Divison Bell“, garniert mit kleinen Ausflügen in Richtung „Wish You Were Here“. Okay, das mit der Weiterentwicklung stimmt insofern, dass einzelne Keyboardfiguren, Effekte, kurze Passagen die FLOYDsche Welt verlassen, nur um schleunigst wieder dorthin zurück zu kehren. Lediglich das kindliche „Tschüss“ zum Abschied ist was ganz eigenes…
…sowie die eindringliche, elektronisch-verfremdete Vocoder-Sequenz im Opener „Contact“, das auf einer Nahtod-Erfahrung des Drummers Reto Iseli beruht (sagt das Infosheet). Nicht zu stark bewerten, es könnte auch um die Abwesenheit eines ehemalig schillernden Diamanten von Gitarristen und Songwriter gehen, den Drogen, Krankheit und Zeitläufte aus der Bahn geworfen haben. Der moralisch-melancholische Impetus ist bei COSMOS stets spürbar und wird äußerst gefällig in opulenten Klangkaskaden umgesetzt. Inklusive neuer Sängerin, die keinesfalls schlechter ist als das Personal, welches die Originale zu ihren Liveshows und für späte Studioaufnahmen zu Gehör brachten.
FAZIT: Es mag abgeschmackt klingen und lässt sich in fast allen Rezensionen zu COSMOS finden; doch ändert sich nichts an seiner Wahrhaftigkeit: Wer den Status PINK FLOYD in den oben erwähnten Zeiträumen schätzt und vermisst, wird bei COSMOS einen höchst kompetenten Ersatz finden. Der Sound, die Effekte sind verdammt nah am Original. Produktionstechnisch fehlen ein wenig die Mittel, aber was soll’s. James Camerons „Titanic“ war auch nicht das Original und zumindest die anderthalbstündige Untergangssequenz war beeindruckend. Man muss nicht unbedingt bei der realen Uraufführung dabei gewesen sein, um die mediale Verwertung zu schätzen.
COSMOS verwalten ein Erbe, tragen es aus dem United Kingdom in die Schweiz und gehen verantwortungsbewusst und respektabel damit um. Kleinere Ausbrüche sind erlaubt, aber spätestens wenn im Schlusstrack höchst offensichtlich ein weiterer Stein der Mauer zugefügt (oder herausgebrochen) wird, sind wir da, von wo aus wir uns hinbewegen: „Interstellar Overdrive“ to Planet PF, im Gedenken an Richard Wright.
Als sentimentaler alter Sack finde ich es bewundernswert und konsequent; liebe das Album für (lange) Momente und frage mich trotzdem, ob wir derartige Ausflüge in die ewige Reproduktion tatsächlich nötig haben. Ist egal, Konsens bleibt: Wer einen Trabanten im Universum PINK FLOYD begehrt oder mag, ist bei COSMOS gut aufgehoben. Wer das überflüssig findet, sollte die Finger von den „mind games“ lassen.
Was die Wertung angeht: Für den Nostalgiker, der nach mehrfachem Hören anerkennend feststellt, dass er selbst nie so nah an den Sound jener Band kommt, die er so sehr schätzt: 12 Punkte.
Für diejenigen, die das Klonen ablehnen, auch wenn den Klonen kleine Ausflüge (bloß viel zu kurz) in die Eigenständigkeit gelingen: 7 Punkte.
Da wir scharf richten, runden wir ein bisschen nach unten ab.
Eine kleine Polemik, die ich mir nicht verkneifen kann: Der Keyboarder spielt selbst weit bessere Musik als manche Band, die er gut findet. Daniel in der LEAP-DAY-Grube. Respekt!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Contact
- Skygarden
- Lost Years
- Freak Show
- No Point In Living
- Hollow Man
- Paranoia
- There Are Millions Of Reasons To Carry On [Instrumental]
- Close To The Edge
- Sequences
- Bass - Heiko Garnn
- Gesang - Oliver Maier, Reto Iseli, Mirjam Heggendorn, Sandra Moser
- Gitarre - Oliver Maier
- Keys - Daniel Eggenberger
- Schlagzeug - Reto Iseli
- Sonstige - Daniel Eggenberger
- mind games (2012) - 9/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Mirko
gepostet am: 24.05.2012 |
Nachdem es immerhin um meine Lieblingsband geht, werde ich mal reinhören. |