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Caligula's Horse: Moments From Ephemeral City (Review)

Artist:

Caligula's Horse

Caligula's Horse: Moments From Ephemeral City
Album:

Moments From Ephemeral City

Medium: CD
Stil:

Unspektakulärer Prog Metal

Label: Eigenproduktion / Just For Kicks
Spieldauer: 42:37
Erschienen: 24.02.2012
Website: [Link]

Wahrscheinlich muss man wohl aus dem fernen Australien kommen, um sich als Band diesen eigenartigen Namen CALIGULA'S HORSE zu verleihen. Da hätten sich die fünf strammen australischen Jungs im Grunde auch gleich INCITATUS nennen können, denn das war der Name des Pferdes, welches der komplett durchgeknallte römische Kaiser Caligula (12 – 41 nach Christi) nicht nur zum Konsul berufen wollte, sondern für das er auch einen Palast errichten ließ und es mit allem Reichtum dieser Welt überschüttete. Ob er es auch anderweitig beglückte, ist geschichtlich nicht überliefert – nur so viel, dass er diesbezüglich mehr auf Inzest mit seinen Schwestern stand. Nach vier Jahren Herrschaft wurde Caligula dann gewaltsam in den Hades geschickt, wobei die historischen Quellen leider nicht vermelden, was aus seinem galoppierenden Freund geworden ist, der sicher auch mit etwas mehr Hafer, statt mit all dem Gold und den Edelsteinen, zufrieden gewesen wäre.

Manchmal frage ich mich wirklich, warum so viele progressive Bands sich immer wieder in solche antiken Geschichten oder Mythologien zurückziehen und damit der Musik nicht unbedingt einen Gefallen tun. Gerade dadurch erscheint sie für viele so weltfremd und abgehoben – ein Stück Märchen in einer nicht gerade märchenhaften Zeit. Und darum ist wohl auch die Musik von CALIGULA'S HORSE bedeutend unspektakulärer als die Geschichte hinter dem Bandnamen.

Auf „Moments From Ephemeral City“ lässt sich der Multiinstrumentalist SAM VALLEN gemeinsam mit dem wirklich begnadeten ARCANE-Sänger JIM GREY knapp 45 Minuten lang dazu hinreißen, melodisch angehauchten Prog-Metal unter der Ägide von OPETH und DREAM THEATER vorzutragen, der extrem austauschbar, aber gerade wegen des Gesangs, doch ziemlich außergewöhnlich ist.

Dummerweise legen die Australier mit dem ersten Song „The City Has No Empathy“ recht beeindruckend los, aber vermögen es im Verlauf des kompletten Albums nicht, auch nur ein einziges Mal an die Qualität des Openers anzuknüpfen.

Selbst die textliche Grundlage hinter dieser seltsamen Stadt ist nicht mehr oder weniger als ein Beiwerk zur musikalischen Umrahmung dieses Albums, das auch durchaus tolle Momente hat, die allerdings immer wieder durch den ewig gleichen, schon tausendfach bekannten „Krach“ progressiver Metal-Gitarren zerstört wird.

Und wenn dann im „Grande Finale“ bei „Calliope's Son“ mit Zirkusmusik begonnen wird, die in brachialen Metal übergeht und am Ende klassischem Melodic-Rock huldigt, dann kommt der Hörer zur Erkenntnis, dass ihn hier viel Zirkus, aber nur wenig Beeindruckendes erwartet.

FAZIT: Nichts Neues, nichts Besonderes, nichts Aufregendes, nichts Bleibendes – etwas für die Wühlkiste derjenigen, die nach Musik suchen, die ähnlich wie OPETH, DREAM THEATER, SYMPHONY X oder PAIN OF SALVATION klingt. Dieses Album kann man einfach nicht wie das Pferd von Caligula mit verbalem Gold überschütten. Sorry!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 9311x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • The City Has No Empathy
  • Silence
  • Singularity
  • Alone In The World
  • Ephemera
  • Equally Flawed
  • Calliope's Son

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thomas
gepostet am: 19.03.2012

User-Wertung:
11 Punkte

Ich habe doch über diese Review gestutzt; die 7 Punkte finde ich persönlich deutlich zu tief gegriffen. Interessanterweise wird die gleiche Scheibe heute bei BBS mit 12/15 bewertet
Ist halt Geschmackssache... und darüber lässt sich nicht streiten
Thoralf Koß [musikreviews.de]
gepostet am: 19.03.2012

Also ich finde die Scheibe in den BBS deutlich zu hoch bewertet ;-)

Aber ganz im Ernst - nachdem ich die CD etwas acht- oder neunmal gehört hatte, fiel mir auf, dass im Grunde nicht sonderlich viel hängen bleibt. Der Gesang vielleicht und ein wirklich guter erster Titel.

Doch von Mal zu Mal rauschte der Rest des Albums am Ende nur noch an mir vorbei. Übrigens hätte ich nach dem ersten und zweiten Hördurchgang wohl auch 10 oder 11 Punkte vergeben, aber nach dem achten oder neunten waren nur noch 7 Punkte übrig geblieben.
Marc
gepostet am: 18.04.2012

Nur eine kleine Anmerkung: der Hades ist das griechische Totenreich, die Römer verwendeten dafür den Begriff Orcus.
Thoralf Koß [musikreviews.de]
gepostet am: 18.04.2012

Vielen Dank Marc, du hast natürlich recht!
Aber ich hoffe sehr, dass zumindest meine Beschreibung der Musik bei dir zutreffend ist - und die armen Griechen haben ja momentan genug Probleme!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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