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Caliban: I Am Nemesis (Review)
Artist: | Caliban |
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Album: | I Am Nemesis |
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Medium: | CD | |
Stil: | Modern Metal / Metalcore |
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Label: | Century Media / EMI | |
Spieldauer: | 45:31 | |
Erschienen: | 03.02.2012 | |
Website: | [Link] |
So langsam ist ein Ende des Metalcore-Booms abzusehen, die Schwemme an mittelmäßigen Veröffentlichungen in diesem Genre hat in den letzten Monaten merklich nachgelassen. Es kristallisiert sich heraus, dass - wie bei jedem anderen Trend - nur die Bands übrig bleiben, die sich mit Durchhaltevermögen, Konstanz und vor allem der Fähigkeit, richtig gute Songs zu schreiben, von der Masse absetzen können. Zumeist sind das dann auch die Bands, die schon lange mit dabei sind, wie HEAVEN SHALL BURN oder deren Kumpels von CALIBAN.
"I Am Nemesis" ist das achte Album der Band aus dem Ruhrpott und glänzt mit Abwechslungsreichtum, einem Songwriting auf hohem Niveau und einem wirklich guten Sound. Hier können selbst HEAVEN SHALL BURN noch was lernen, denn deren letztes Werk "Invictus" war schwer überproduziert und nervte mit seinem zu lauten Sound. "I Am Nemesis" dagegen klingt so, wie eine Platte dieses Genres klingen muss: fett, wuchtig, modern - aber eben nicht übersteuert. CALIBAN werfen auf ihrem neuen Album darüber hinaus alles zusammen, was man im modernen Metal mag (oder eben auch nicht): Groove, Melodie, Emotionalität. Typischer Metalcore trifft auf Screamo und melodischen Death Metal und wird angereichert mit gelungenen und nie aufdringlichen Keyboards. Hinzu kommen ein paar zeitgenössische Elemente wie flirrende Gitarren und dezente rhythmische Ausflüge ins angesagte Djent- bzw. Mathcore-Gebiet. Sänger Andreas Doerner brüllt und schreit alles in Grund und Boden, immer wieder setzt man aber auch in den Refrains Klargesang ein, der aber zu keiner Zeit zu cheesy wirkt.
Sieht man mal davon ab, dass die "We are, we are"-Shouts im Opener "We Are The Many" etwas zu sehr an den HEAVEN SHALL BURN-Smasher "Endzeit" erinnern, ist auch das Songwriting eigenständig und gutklassig - und das durchgängig. Ausfälle gibt es keine, lediglich "Open Letter" wirkt etwas beliebig. Dafür gibt es mit "Memorial", das gekonnt zwischen brachial und poppig pendelt, dem abwechslungsreichen "Davy Jones" und dem mit coolen Keyboards ausgestatteten "Broadcast To Damnation" lupenreine Hits. Ebenfalls erwähnenswert: das ruhigere, schwermütige "This Oath", das brachiale "Deadly Dream" und das am deutlichsten nach Göteborg tönende "No Tomorrow". Es ist schon beachtlich, wie spielerisch leicht es CALIBAN fällt, Eingängigkeit und Härte zu kombinieren, ohne einen dieser Faktoren vernachlässigen zu müssen.
FAZIT: Dass "nur" elf Punkte unter diesem positiven Review stehen, hängt mit den subjektiven Vorlieben des Verfassers zusammen, zwölf oder dreizehn Punkte wären hier auch nicht unangemessen. Mit "I Am Nemesis" zementieren CALIBAN ihren Status als deutsche Speerspitze in Sachen zeitgemäßen Metal neben HEAVEN SHALL BURN. Fragt sich nur, warum man so ein gutes Album mit so einem unansehnlichen Coverartwork versieht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- We Are The Many
- The Bogeyman
- Memorial
- No Tomorrow
- Edge Of Black
- Davy Jones
- Deadly Dream
- Open Letter
- Dein R3.ich
- Broadcast To Damnation
- This Oath
- Modern Warfare
- Bass - Marco Schaller
- Gesang - Andreas Doerner, Denis Schmidt
- Gitarre - Marc Goertz, Denis Schmidt
- Schlagzeug - Patrick Grün
- Coverfield EP (2011)
- I Am Nemesis (2012) - 11/15 Punkten
- Ghost Empire (2014) - 12/15 Punkten
- Zeitgeister (2021) - 12/15 Punkten
- Dystopia (2022) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Thoralf Koß [musikreviews.de]
gepostet am: 13.02.2012 |
Nichts für ungut, Andreas, aber das Cover provoziert auf jeden Fall zum Hinsehen!
Und mich macht's auch irgendwie neugierig auf die Musik! |
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 13.02.2012 |
Auffällig ist es, klar. Aber schön geht halt anders. Und ich finde nicht, dass es zur Musik passt. |
Dino
gepostet am: 14.02.2012 User-Wertung: 1 Punkte |
Daumen runter |
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 14.02.2012 |
@Dino: Eine Begründung hätte schon was. :-) |
Taplanese
gepostet am: 21.02.2012 User-Wertung: 13 Punkte |
Gibt es nichts zu sagen, sie werden von Album zu Album besser! |
Doney
gepostet am: 11.07.2012 User-Wertung: 14 Punkte |
Man-o-man hätte nach dem letzten Album nicht gedacht, dass die nochmal was reißen können. Aber man lernt ja gerne dazu:) Für mich definitv die Scheibe des Jahres, läuft schon seit 2 Monaten im CD-Spieler und will einfach nicht langweilig werden;) |
mrvanderham
gepostet am: 23.08.2012 User-Wertung: 13 Punkte |
Ich finde das Cover passt perfekt zur Scheibe!
Es geht doch um's Überleben! |
Thomas
gepostet am: 06.06.2013 |
Das Cover ist für mich eine Katastrophe; solch abstoßende Werke bekommen als Blindkauf bei mir keine Chance |