Für folkige Klänge und auch Country jenseits von TRUCK STOP-Greueltaten stets offen, lag es nahe, auch ACOUSTIC REVOLUTION ein Ohrenpaar zu leihen. Doch nach den dreizehn Songs war Ernüchterung das dominanteste aller Gefühle. Denn: Der Nachfolger zum - mir leider unbekannten) Debüt - „Ramble & Roam“ ist nicht viel mehr als das folkige Pendant zu Fernsehcountry à la TEXAS LIGHTNING.

Schön auf das deutsche Pop-Publikum gebürstet, bleibt bei den eigentlich kompetent vorgetragenen und mit feinen Melodien gespickten Songs kaum noch authentisches Country- oder Folkfeeling übrig. Eher rauschen die Nummern trotz ihrer eindeutigen Non-Pop-Instrumentierung reichlich unspektakulär an Hammer, Amboss und Steigbügel vorbei - beinahe wie 98% dessen, was tagtäglich im Radio dudelt.

Sollte Radioairplay das Kalkül sein, so mag dieses Unterfangen eventuell sogar gelingen, denn der eingängige Stoff, den ACOUSTIC REVOLUTION fabrizieren, eignet sich prima zum Nebenbeihören - doch zum konzentrierten Hinhören fehlt schlichtweg die songschreiberische Substanz und der gewisse Aha-Moment.

FAZIT: Jetzt erst einmal etwas OYSTERBAND oder THE GO SET hören gehen. Deren Musik hat wenigstens Widerhaken, die sich in den Gehörgängen festsetzen.