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Tokyo Blade: Thousand Men Strong (Review)
Artist: | Tokyo Blade |
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Album: | Thousand Men Strong |
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Medium: | CD | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Fastball Music | |
Spieldauer: | 46:16 | |
Erschienen: | 18.03.2011 | |
Website: | [Link] |
Im Gegensatz zur Freude, die fast vergessene NWOBHM-Legende in Kürze mal wieder live sehen zu können (sie sind u.a. für das Headbangers Open Air und für Wacken bestätigt), war meine Erwartung an ein neues Studioalbum von TOKYO BLADE eher verhalten. Die letzten Versuche wie "Burning Down Paradise" von 1995 waren einfach zu durchwachsen und zu weit weg von den musikalischen Wurzeln der Band; das von Original-Sänger Alan Marsh Ende der 90er veröffentlichte "Pumphouse"-Album lassen wir gleich mal ganz unter den Tisch fallen.
Die Ankündigung von Bandchef Andy Boulton, der "Thousand Men Strong" mal kurz als das 'richtige' dritte TOKYO BLADE-Album und den wahren Nachfolger von "Night Of The Blade" bezeichnet, weckt dann aber einige, wenn auch skeptische Neugierde. Und das wird dann noch forciert, wenn einem die aktuelle Besetzung (übrigens: wer alle Musiker, die mal unter dem TOKYO BLADE-Banner gespielt haben, aus dem Kopf aufsagen kann, darf sich Superfan schimpfen und kriegt 'nen goldenen Metal-Keks) bewusst wird. Es sind doch tatsächlich drei der 'Debüt-Musiker' mit von der Partie und Bassist Andy Wrighton ist ja ebenfalls ein alter Weggefährte, der ab dem zweiten Album dabei war. Komplettiert wird das Quintett auf dem Sängerposten vom einzigen tatsächlichen Neuzugang Nicolaj Ruhnow, den man bisher hauptsächlich von den deutschen Melodic Metallern DOMAIN kennt.
Der Opener "Black Abyss" drückt schon mal unerwartet heftig aus den Boxen und anhand dieses Songs hätte die Band wohl kaum jemand auf Anhieb als TOKYO BLADE identifiziert (was aber im Grunde nichts Neues in der musikalisch wechselhaften Karriere der Band ist). Das zählt dann auch erst mal für die folgenden Nummern, die man wohl getrost als melodischen, keyboardfreien Euro Metal - um diesen wackeligen Begriff mal zu nutzen - bezeichnen kann; traditionell, aber kein Stück altbacken (was mich ja nicht stören würde), zumal mit moderner Produktion, für die kein anderer als Chris Tsangarides ("Painkiller" und diverse andere Großtaten) verantwortlich zeichnet. Apropos JUDAS PRIEST: Dass man neben kurzen Gedankensprüngen Richtung SAXON ("Thousand Men Strong") auch an die ungleich erfolgreicheren Landsleute bei Songs wie "No Conclusion", "The Ambush" oder "Heading Down The Road" tatsächlich immer wieder denken muss, liegt nicht zuletzt auch am neuen Sänger. Der liefert nicht nur insgesamt einen prima Job ab, er hat auch oftmals einen 'halfordschen' Unterton in der Stimme. Und wenn er mal weiter in die Höhen geht, wie bei "Lunch-Case", bewegt sich die Band kurzfristig fast schon im Power-Metal-Bereich.
Je weiter man auf der CD fortschreitet, desto stärker kommen in den Songstrukturen und gerade im Gitarrenbereich aber auch die Ursprünge von TOKYO BLADE immer mehr zum Vorschein. Oder man hört diese insgesamt mit jeden Durchlauf mehr raus, wenn man sich an den Sound der Scheibe erst einmal richtig gewöhnt hat. Nicht nur Songs wie das getragene "Forged In Hell’s Fire", das fast siebenminütige "Killing Rays" und erst recht "Condemned To Fire" tragen auf jeden Fall deutliche Spuren der NWOBHM in sich und dürften auch von den Altfans der Band sehr wohlwollend aufgenommen werden.
Auch wenn man an die Klassiker aus den Anfangstagen nicht herankommt, klingt alles auf dem regulär wohl siebten TOKYO BLADE-Longplayer wirklich gut - und vor allem besser als das Meiste aus den langen Durstjahren der Band. Nur die Neueinspielung von "Night Of The Blade" am Ende der CD hätte man sich indes sparen können. Das Original ist einem viel zu vertraut, um diese aufgefrischte und 'verhärtete' Version übermäßig toll zu finden.
FAZIT: Sehr überraschend - TOKYO BLADE klingen nach langer Zeit nicht nur wieder britisch, ich bin sogar äußerst geneigt, Mister Boulton recht zu geben: "Thousand Men Strong" ist das drittbeste Album der sich wieder ihrer Vergangenheit besonnenen Herrschaften aus Südengland.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Black Abyss
- Thousand Men Strong
- Lunch-Case
- Forged In Hell’s Fire
- No Conclusion
- The Ambush
- Killing Rays
- Heading Down The Road
- Condemned To Fire
- Night Of The Blade
- Bass - Andy Wrighton
- Gesang - Nicolaj Ruhnow
- Gitarre - Andy Boulton, John Wiggins
- Schlagzeug - Steve Pierce
- Thousand Men Strong (2011) - 11/15 Punkten
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