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The Living Fields: Running Out Of Daylight (Review)

Artist:

The Living Fields

The Living Fields: Running Out Of Daylight
Album:

Running Out Of Daylight

Medium: CD
Stil:

Kauziger Metal-Klassik-Prog-Epic-Death-Doom-Whatever-Mix

Label: Candlelight Records
Spieldauer: 62:47
Erschienen: 18.07.2011
Website: [Link]

Zugegeben, das selbstbetitelte Debütalbum ist mir kein Begriff, weswegen ich bezüglich der Chicagoer Band absolut jungfräulich unterwegs bin. Und auch wenn das vorliegende zweite Album nun schon einige Rotationen hinter sich hat, mag sich noch keine eindeutige Meinung im Gehirn verankern, denn einerseits ist der Mix todinteressant, andererseits kann das über einstündige Monstrum ganz schön nerven.

THE LIVING FIELDS sind Genregrenzen offensichtlich zuwider – der größte gemeinsame Nenner dürfte schlichtweg „Metal“ sein, und nicht mal das kann man mit Sicherheit sagen. „Running Out Of Daylight“ beinhaltet so vieles: Doomige Schwere. Schwarzmetallische Kälte norwegischer Natur. Tödlichen Groll. Epik. Klassische Instrumentierung, sowohl im metallischen als auch im stilistischen Sinne. Pagan/Viking-Attacken. Dann wieder breitbeiniges Abrocken. MERCYFUL FATE kopulieren mit MY DYING BRIDE, CANDLEMASS springen mit CATHEDRAL ins Gebüsch. PARADISE LOST holen sich ROB HALFORD, UDO DIRKSCHNEIDER und ein paar Mönche ins Boot. AGALLOCH tanzen Ringelreihe mit EMPYRIUM. NEGURA BUNGET machen einen auf Hard Rock. Dann mutieren RONDO VENEZIANO zu Headbangern und ANDRÈ RIEU wird zum Werwolf.

Was zum Teufel soll das also sein? Richtig, ein äußerst heterogenes Etwas, das ein wenig so ist wie ein Vulkanausbruch: Es ist furchtbar, gefährlich, faszinierend und wunderschön zugleich. Oder wie ein Thunfischsalat mit Eiern, Knoblauch und Zwiebeln: Stinkt wie Sau, schmeckt aber vorzüglich. Mangelnde Kreativität und Originalität kann man den Amerikanern also nicht vorwerfen, und auch die Fähigkeiten der vier Herrschaften sind außergewöhnlich. THE LIVING FIELDS scheinen es zu lieben, Gegensätze mit voller Wucht aufeinander prallen zu lassen. Da haben wir die melancholische, schönklingende Ruhe auf der einen und hysterisch-pathethischen Wahnsinn inklusive Falsettgesang auf der anderen Seite. Oder simples Gestampfe und komplexe Melodien, die sich gegenseitig zerfleischen.

Während diese bewussten Reibereien zwischen diversen Bandcharakteristika bei zahlreichen anderen Formationen allerdings hervorragend funktionieren – oftmals in noch widersprüchlicheren Konstellationen –, wirkt vieles auf dem acht Songs starken Album oftmals einfach zu „erzwungen schräg“ und „gewollt anders“, was einen beinahe zur Kapitulation zwingt. Aber man ist ja neugierig und möchte trotzdem wissen, was als nächstes passiert... Obwohl... eigentlich passt doch alles. Nicht. Doch. Janeinjajaneinjaneindoch.

FAZIT: Es sieht ganz danach aus, als ob THE LIVING FIELDS sich in der „love it or hate it“-Rolle wohl fühlen. Wenn selbst der Hörer nicht so genau weiß, was er nun denken soll, scheint das Quartett offensichtlich doch einiges richtig zu machen. Der Plan geht auf: Die Musik spaltet die Persönlichkeit. Das Ego findet das Album großartig, und das Alter Ego könnte kotzen. Und dann wird getauscht. Was macht diese Band da eigentlich gerade mit mir? Ich brauch‘ ein Glas Kaffee zum Müdewerden. Ich habe Hunger und trinke mal etwas. Ich habe Schnupfen, mein Fuß tut schon ganz weh. Ich höre so schlecht, Moment, ich setze mal meine Brille auf. Pfrrz. Ratlosigkeit. Banane. Nudelholz. Error.

Chris Popp (Info) (Review 4275x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Remnant
  • Perseverance
  • From Miseries To Blood-Drenched Fields
  • When The Walls Go Up
  • Bitterness
  • Glacial Movements
  • ~ intermissione ~
  • Running Out of Daylight

Besetzung:

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