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Puddle Of Mudd: Re:(Disc)overed (Review)
Artist: | Puddle Of Mudd |
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Album: | Re:(Disc)overed |
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Medium: | CD | |
Stil: | Hard Rock / Blues Rock |
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Label: | Goomba Music | |
Spieldauer: | 62:11 | |
Erschienen: | 21.10.2011 | |
Website: | [Link] |
Wer vor zehn Jahren Fred Durst folgte, tat dies wohl auch, als er seinen großen Einfluss auf die Szene dazu nutzte, Grunge zum Post-Grunge zu machen. So lernte man nicht nur den Herzschmerz von STAINDs "Break The Cycle" kennen, sondern auch Wes Scantlins' Schlammpfütze. Jeder kennt die Geschichte von Scantlin, der Durst nach einem Konzert ein Tape in die Hand drückte und so zu Ruhm und Ehre kam (und ich frage mich immer wieder aufs Neue, was an dieser Geschichte so besonders ist, dass man sich auch eine Dekade später noch an sie erinnert).
„Come Clean“ war das gefühlte Debüt der Amerikaner, ihr Durchbruch jedenfalls: Ein glattes, gut verdauliches Mainstream-Rockalbum, dessen Wiedererkennungsmerkmal in Scantlins’ kratzig-nöliger Stimme lag. Gerade die verriet dann auch die eigentliche Anlage der vermeintlichen Post-Grunger, ließ sie sich doch mit Blues- und Hard Rock untermalt wesentlich authentischer vorstellen als in der Rolle des Cobain- und Staley-Offsprings.
So gesehen bietet die Heldenverehrung auf der eher unoriginell betitelten Coverplatte „Re: (Disc)Overed“ wenig bis gar keine Überraschungen: Die frühen 70er bekommen einmal mehr einen Besuch abgestattet, wenn die ROLLING STONES, NEIL YOUNG, AC/DC, ELTON JOHN oder LED ZEPPELIN zu erneuten Ehren gelangen, wiederentdeckt zu werden.
Wie zu erwarten, geriet die Mudd’sche Neuauflage glatt und eingängig, sehr originalgetreu und wenig mutig. Eine facettenreiche Hochglanzproduktion und Scantlins Stimme machen die entscheidenden Unterschiede aus, ansonsten werden die meisten Stücke in die ikonischen Silhouetten der Klassiker eingepasst, so sehr sogar, dass man das Gefühl hat, die Band hätte Zeit ihrer Existenz an ihrer eigentlichen Bestimmung vorbeigespielt und die Coverband-Rolle liege ihnen besser als das eigene Schreiben von Songs. Nur so ist zu erklären, dass PUDDLE OF MUDD von der populärkulturellen Wirkungskraft der von ihnen ausgewählten Objekte dermaßen überrannt werden, dass sie selbst kaum mehr eine Rolle spielen. Im Popkultur-Zusammenhang exzessiv verwendete Tracks wie „The Joker“ (STEVE MILLER BAND) oder „All Right Now“ (FREE) lassen beinahe schon den Eindruck entstehen, man lausche einer Werbepause im Familien-Abendprogramm. Und wie notwendig ist eine zugegeben hochwertig eingespielte Sammlung von Klassikern aus den Jahren 1970 bis 1975, wenn die Interpreten selbst vollends in den Hintergrund rücken?
Immerhin beweisen die Herren trotzdem alleine im kleinen Zeh mehr Geschmack als ihr Entdecker Fred Durst mutmaßlich am ganzen Körper. Dies gilt zwar – betrachtet man bloß diese eine Veröffentlichung - nicht für die Bandbreite (hauptberuflichen Musikern traut man natürlich mehr Einflüsse zu als bloß solche aus einem Zeitraum von fünf Jahren), dafür allerdings klingt das Gesamtpaket ausgesprochen homogen; würde es all die Songs nicht schon geben, eine zutiefst begnadete Band hätte sie durchaus für ein einzelnes Album zusammenschreiben können, so suggeriert es der Gesamteindruck.
FAZIT: Diese Platte hätte mal vor zehn Jahren erscheinen sollen. Nu-Metal-Kids wären eventuell von LIMP BIZKIT zu PUDDLE OF MUDD schnurstracks auf die goldenen 70er gestoßen, und das in Windeseile. Da, wo PUDDLE OF MUDD jetzt stehen, handelt es sich aber eher um ein Album von der Band für die Band – die mainstreamige Methode zu OPETHs „Heritage“, sich über die eigenen 70er-Jahre-Wurzeln (und wer hat die nicht?) klar zu werden und daraus die Kräfte für eine inspirierte neue Platte mit eigenem Material zu ziehen. Für den Käufer resultiert daraus ein durchaus authentisch klingendes Erlebnis, das sich flüssig hören lässt, aber auch die Frage aufwirft: Was habe ich denn jetzt persönlich von der ungefähr 40. bekannten Version von „Gimme Shelter“?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Gimme Shelter (The Rolling Stones)
- Old Man (Neil Young)
- T.N.T. (AC/DC)
- Stop Dragging My Heart Around (Tom Petty & Stevie Nicks)
- Joker (Steve Miller Band)
- Everybody Wants You (Billy Squier)
- Rocket Man (Elton John)
- All Right Now (Free)
- Shooting Star (Bad Company)
- D'yer Mak'er (Led Zeppelin)
- Funk #49 (James Gang)
- Cocaine (JJ Cale) (Bonus Track)
- With A Little Help From My Friends (The Beatles) (Bonus Track)
- Bass - Doug Ardito, Corey Britz
- Gesang - Wesley Scantlin, BC Jean, Gia Giambotti, Kim Yarbrough
- Gitarre - Paul Phillips, Wesley Scantlin, Duane Betts, Corey Britz, Justin Durringo
- Schlagzeug - Doug Bowders, Greg Upchurch
- Sonstige - Bill Appleberry (Piano, Orgel)
- Volume 4: Songs In The Key Of Love & Hate (2010) - 7/15 Punkten
- Re:(Disc)overed (2011) - 7/15 Punkten
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