Partner
Services
Statistiken
Wir
Pavlov's Dog: Live And Unleashed (Review)
Artist: | Pavlov's Dog |
|
Album: | Live And Unleashed |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Folk Rock/Prog Rock/Art Rock |
|
Label: | Rockville Music | |
Spieldauer: | 76:04 | |
Erschienen: | 28.01.2011 | |
Website: | [Link] |
Die alten Scheiben wurden neu (und mit Bonustracks) aufgelegt, ein aktuelles Studioalbum (namens "Echo & Boo") ist kürzlich erschienen - was fehlt noch von PAVLOV'S DOG? Richtig: Ein Live-Mitschnitt. Voilà, hier ist er, der erste nach 36 Jahren Bandgeschichte.
Und dann kommt diese Aufnahme gleich mal mit einer großen Überraschung daher, die sich schon nach dem Blick auf die Tracklist ergibt: "Julia" ist nicht dabei. Sag bloß, die spielen live ihren größten, eigentlich ihren einzigen Hit nicht? Sachen gibt´s - und schade ist es ganz gewiss, denn die Nummer ist weit davon entfernt, über die Jahre 'totgedudelt' worden zu sein, so bekannt war sie dann im Mainstream doch nicht. Davon abgesehen (es bleibt aber irgendwie unglaublich) erwartet einen auf der mit 76 Minuten vollen Disc aber ein guter Querschnitt durch das Schaffen der von Querulanten-Stimme David Surkamp angeführten und neu aufgestellten Truppe. Aber was heißt neu, genau gesagt sind PAVLOV'S DOG ja bereits seit ungefähr sechs Jahren wohl in dieser Konstellation unterwegs. Die Aufnahmen von "Live And Unleashed" sind dabei im Jahre 2009 an verschiedenen Orten in Europa entstanden, darunter ein Auftritt in Karlsruhe oder auch auf dem Burg Herzberg Festival.
Gerade auf das letztgenannte Hippie-Event in Hessen passt diese Band verdammt gut, das belegt auch diese Scheibe ziemlich deutlich. Aber auch ein intimer Konzertsaal oder ein Schlosstheater sind wohl ebenfalls ein passendes Ambiente für die auf ihre eigene Art emotionale Musik. Denn eine überbordende Konzertatmosphäre braucht man bei einer PAVLOV'S DOG-Show natürlich nicht erwarten. So sind die hier zu hörenden Reaktionen auf den ebenso folkloristisch wie progressiv angehauchten Nicht-Alltags-Rock der vielköpfigen Band erwartungsgemäß eher dezent und man kann sich auch ohne Bild gut vorstellen (eine DVD wäre trotzdem nett), wie die Besucher aufmerksam dem Geschehen auf der Bühne folgen und sich - einmal mehr besonders von der Stimme - dabei faszinieren lassen. Der ein- oder andere Hippietanz dabei sicher nicht ausgeschlossen, auch kein entrücktes Schunkeln, etwa bei "Episode".
Groß ist der gesangliche Unterschied zu den Studioversionen nicht, die Stimme Surkamps, das große Markenzeichen, klingt live vielleicht mal etwas hektischer, auch mal rauer, wie die Songs auch schon mal etwas härter sind, aber Emotionen und Seelenqual vermag er in der Spanne vom Einstieg "Of Once And Future Kings" über intensive Altsongs wie "Late November" oder "Theme From Subway Sue" bis zum Schlussakkord von "Angel’s Twilight Jump" gewohnt nachdrücklich rüberzubringen. Seine hörbar eingespielte Mannschaft steht da nicht unerwartet zwar etwas im Schatten, dass auf der Bühne dennoch so einiges los gewesen sein dürfte, belegen nicht nur diverse Streicherparts und ein echtes Piano, sondern auch mehrere Gitarren mit ausreichend Platz für Soloeinlagen oder die wiederholten Gesangseinsätze von Sara Surkamp. Und wenn es bei Songs wie "Not By My Side" instrumental mal etwas schräg klingt, gehört das bei PAVLOV'S DOG sowieso dazu.
Neben überraschend vielen neuen Songs vom aktuellen Album, das zum Zeitpunkt der Auftritte ja noch nicht erschienen war, finden sich mit "Looking For My Shadow" und dem direkt anschließenden "Wrong" sogar zwei Nummern vom letzten Surkamp-Soloalbum "Dancing On The Edge Of A Teacup". Ansonsten liegt der Schwerpunkt auf dem Debüt, von dem - erwähnte ich es schon? - aber doch tatsächlich "Julia" fehlt...
FAZIT: Nach jahrelangem Verschwinden in der Legenden-Versenkung, ist diese Live-Scheibe der nächste, der endgültige Beweis, dass im Forscherhund wieder einiges an Leben drin ist. Und auch hier zeigt sich, wie einzigartig PAVLOV'S DOG sind, damals wie heute. Fazit im Fazit: Wenn sie in eurer Nähe sind, unbedingt hingehen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Preludin
- Of Once And Future Kings
- Breaking Ice (Intro: Dedication to Sigfried Carver)
- I Don’t Need Magic Anymore
- Heat Of Mine
- Late November
- Not By My Side
- Theme From Subway Sue
- Episode
- I Love You Still
- Gold Nuggets
- Looking For My Shadow
- Wrong
- Standing Here With You (Megan’s Song)
- Angeline
- Angel’s Twilight Jump
- Bass - Rick Steiling
- Gesang - David Surkamp, Sara Surkamp
- Gitarre - Bill Franco, David Surkamp, Sara Surkamp
- Keys - Nicholas Schlueter
- Schlagzeug - Mike Safron
- Sonstige - Abbie Hainz (Violine, Mandoline), David Surkamp (Mandoline), Sara Surkamp (Percussion),
- Echo & Boo (2010) - 11/15 Punkten
- Live And Unleashed (2011)
- Has Anyone Here Seen Sigfried? (2014)
- The Pekin Tapes (2014)
- House Broken Live 2015 (2016)
- Prodigal Dreamer (2018) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews