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Karg: Von den Winden der Sehnsucht #2 (Review)
Artist: | Karg |
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Album: | Von den Winden der Sehnsucht #2 |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Karge Welten Kunstverlag | |
Spieldauer: | 77:36 | |
Erschienen: | 06.12.2010 | |
Website: | [Link] |
Sein zweites Album genauso zu nennen, wie das erste und lediglich "#2" anzuhängen, zeugt nicht gerade von überschäumender Kreativität im Hause KARG. Dahinter steckt mit V. Wahntraum jemand, der sich im Booklet des ersten Albums noch mit geritzen Armen ablichten lies. Im zweiten Teil liest man nun, dass dieser Mensch sich selbst nicht mehr so sehr hasst, die Menschheit jedoch umso mehr. Man darf also davon ausgehen, betont unfröhliche Musik auf "Von den Winden der Sehnsucht #2" zu hören.
Und in der Tat sollten Freunde depressiv-suizidaler Black Metal-Klänge mit dem Gebotenen gut zurecht kommen, wobei sich die Musik von KARG nicht darauf beschränkt, sondern sich ebenfalls stark am deutschsprachigen Black Metal der späten 90er orientiert. Angenehmerweise hat V. Wahntraum das Schlagzeug nicht per Computer eingespielt, sondern hat dies von einem Sessiondrummer erledigen lassen, wodurch das Album nicht ganz so amateurhaft wie manch andere Ein-Mann-Kapelle klingt. Dafür bewegt sich der Rhythmusgitarren-Sound auf Staubsauger-Niveau, was dem Ganzen einiges an Druck raubt. Das etwas eintönige Geschrei passt wiederum gut zur Musik, die zwischendurch immer wieder durch Samples aufgelockert wird.
Zwar verderben zu viele Köche bekanntlich den Brei, doch ist es auch nicht immer von Vorteil, ganz allein zu arbeiten, da vier Ohren mehr hören, als zwei. So fehlt dem Künstler ein bisschen der Blick für das Wesentliche, so dass die Songs teilweise unnötig aufgebläht wirken und sich ab einem gewissen Punkt nur noch wiederholen. Das erschwert es enorm, die Konzentration über 78 Minuten aufrecht zu erhalten. Jedoch gelingt es KARG immer wieder, die Aufmerksamkeit zurück zu holen, sei es durch feine Melodien, unerwartete Aggressionsschübe, Tempowechsel und das eine oder andere spielerische Schmankerl. So bleibt letztlich ein positiver Gesamteindruck, auch wenn die Musik von KARG keinesfalls innovativ, noch außergewöhnlich gut ist und nicht nur am Sound, sondern auch an Timingschwierigkeiten krankt.
FAZIT: Es ist nicht schwer, "Von den Winden der Sehnsucht #2" mies zu finden, wenn man sich aber emotional auf die Musik einlassen kann, sollte man Gefallen dran finden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ich bin gefallen
- Wahntraum
- Ruhe unsanft
- Sturm deiner Sommer
- Grabestau
- Wehmut
- In die Ferne
- Bass - V. Wahntraum
- Gesang - V. Wahntraum
- Gitarre - V. Wahntraum
- Keys - V. Wahntraum
- Schlagzeug - Mb. Crohn
- Von den Winden der Sehnsucht #2 (2010) - 9/15 Punkten
- Traktat (2020) - 12/15 Punkten
- Resilienz (2021) - 10/15 Punkten
- Resignation (2022) - 12/15 Punkten
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