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Incredible Hog: Volume 1 +4 (Review)
Artist: | Incredible Hog |
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Album: | Volume 1 +4 |
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Medium: | CD | |
Stil: | 70s Blues/Hard Rock |
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Label: | Rise Above | |
Spieldauer: | 52:00 | |
Erschienen: | 16.05.2011 | |
Website: | [Link] |
London, Anfang der 70er Jahre: Die unglaublichen Mastschweine laden zum Ständchen in den "Pig Sty". Die raumfüllenden Rauchschwaden lassen sich durch fächernde Handbewegungen kaum vertreiben. Der Sportzigarettenduft übertüncht den Pisse-, Schimmelmoder- und Spermarestgeruch nur spärlich. Erste Körper schwingen bereits benebelt zur Kopfmusik, ehe drei filzhaarige Gestalten die Bühne beschlurfen, um den Anwesenden ihre massiven Testikel nicht vorzuenthalten. Lange Bluesschwaden haben am Ende flatternde Schlaghosen in hüftentblössende Trieffladen verwandelt. Wer hat nochmal gespielt? INCREDIBLE HOG. Egal, war ganz dufte.
So in etwa stelle ich mir die damaligen Begebenheiten eines INCREDIBLE HOG-Konzerts in ihrem, aus Mangel an Auftrittsmöglichkeiten eigens gegründeten, Club vor. Die Angebote häuften sich, man spielte mit Thin Lizzy, Taste oder Status Quo. Den ersehnten Plattenvertrag musste man sich aber doch erbetteln. Die Retro-Spezialisten von Rise Above Relics holen mit "Volume 1" das einzige Langspiellebenszeichen von INCREDIBLE HOG aus der Grotte und schmücken es mit Demo-Aufnahmen zum geplanten, niemals erschienenen Nachfolger.
Am Erscheinungsdatum, 1973, war die Musikwelt nicht gerade arm an Blues-Rock-Bands. INCREDIBLE HOG gehören, wie viele andere, zur, aus heutiger Sicht, stark staubbedeckten Variante. Kräftiges Pusten kann die vergilbte Rille nur grob freilegen.
Blues-Rock also. Komprimierte Jam-Sessions, blass psychedelisch befleckt. Proto-Metal nur sehr bedingt. Sie möchten das Gniedeln gar nicht unterlassen, nur ein Fade-Out kann Einhalt gebieten. Festgelegte, einfache Gitarrenthemen gehen zumeist in improviesierte Aktivitäten über. Am Besten sind INCREDIBLE HOG in ruhigen Momenten, begleitet von nervösem Drumming. Einer dieser Momente, "Execution", eignet sich hervorragend für den Abspann eines Streifens über gescheiterte Adoleszenten.
FAZIT: Für Genre-Aficionados an und für sich bestens geeignet, dabei allerdings alles andere als essentiell. Es gibt im vergleichbaren Bereich klar bessere Veröffentlichungen. Niemand erwartet vergessene Schätze auf Led Zeppelin-Niveau. Aber Zeitgenossen beschritten bereits ganz andere Wege. INCREDIBLE HOG wollten nicht mehr als Schweinerock verkörpern, ohne ihm ein individuelles Antlitz zu verleihen und das macht sie wohl auf Ewig zur typischen Vorband. Vor Kurzem erst, es gab eine Reunion, für die Gentleman's Pistols.
Ingo Bergmann
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lame
- Wreck My Soul
- Execution
- Tadpole
- Another Time
- Warning
- Walk The Road
- There's A Man
- To The Sea
- Losing Myself
- Burnout (Previously Unreleased second album demo March 1973)
- Finger Fish (Previously Unreleased second album demo March 1973)
- Going Down (Previously Unreleased second album demo March 1973)
- Stumble (Previously Unreleased second album demo March 1973)
- Bass - Jim Holmes
- Gesang - Ken Gordon
- Gitarre - Ken Gordon
- Schlagzeug - Tony Awin
- Volume 1 +4 (2011) - 9/15 Punkten
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