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Doc Holliday: From the Vault (Review)

Artist:

Doc Holliday

Doc Holliday: From the Vault
Album:

From the Vault

Medium: CD
Stil:

Mainstream / Hardrock

Label: Phoenix Records /Soulfood
Spieldauer: 57:18
Erschienen: 24.06.2011
Website: [Link]

DOC HOLLIDAY sind so alt wie der Autor und bieten neuerdings eine Zusammenstellung von am Wegrand Liegengebliebenem feil. Die Gruppe rangiert seit jeher zwischen wenig Südstaaten-Rock (immerhin stammt man aus Georgia) und vie Allgemeinverträglicherem, womit sie es auch schon zu Chart-Ehren in Deutschland brachte.

Das eröffnende "Last Ride" zeigt, wo der Hase herläuft: Vom Southern-Kontext losgelöst machte es mit seiner kräftigen Hookline keiner AOR-Band eine Schande und umgeht jedweden Kitsch. "Don't Go Talking" deutet hinterher an, wie es um das Klima der Achtziger bestellt war - glatt rockig und gekonnt gespielt, allerdings aber ebenfalls leicht spießig klingend, trotzdem jedoch oder gerade deshalb zeitlos. "Drowning In The Sea Of Love" macht dies als gefühliger Weichzeichner noch deutlicher, und da das Teil ein sicherer Hit ist, befremdet umso mehr die Tatsache, dass es sich nur um einen Outtake vom Debütalbum aus dem Jahr 1981 handelt. "Automatic Girl" vom unter Eingeweihten gerügten "Danger Zone"-Teller erweist sich als schmatzender Knaller, kommerziell hin und her. Besseres in diesem Bereich hat man zu jenen Zeiten kaum gehört, und überhaupt: Im Vergleich zu WHITESNAKE in ihrer schleimigsten Phase oder den klebrigen TOTO, die per se das gleiche Publikum ansprachen, gehen die Gitarren hier niemals im Produktionsschmalz unter. "All The Right Moves" war dereinst ebenfalls Ausschuss und ist Arena-Rock im Guten wie Schlechten, aber in diesem Zusammenhang wollen wir gar nicht von den viel grausigeren Haarspray-Armeen damals sprechen. Die beiden Coverversionen im Anschluss live aus Finnland braucht dagen wohl auch der Hardliner nicht.

"Son Of The Morning Star" vom gleichnamigen Album erscheint hier in einer umarrangierten Version von 1996 und ist damit nur drei Jahre älter als das Original. Ähnliches gilt für das Cover des uralten "Lonesome Guitar" (THE LOVIN' SPOONFUL): Es klingt ebenso melancholisch; offenbar machte der Alterna-Boom Anfang der Neunziger auch im Süden nicht Halt. Beim Nachhören erweisen die beiden Tracks sich als relativ ursprungstreue Rückgriffe, der andere Mix des drögen "Good Time Music" von 2003 ohnehin. Dem blaugrasigen Country-Traditional "Glendale Train" fügt sich ein komplett neuer Song an: "Can't Live Without You" zeigt DOC HOLLIDAY als gesetzte Boogie-Herren. Ohne Fanbrille und mit entsprechenden Stilpräferenzen kommt man nicht umhin, die stärksten Songs der Band in ihrer wirtschaftlich erfolgreichsten Phase anzusiedeln, als sie konsequent aufgeblasene Sounds und auf breiter Ebene wirkende Kompositionen raushauten, also eben nicht die Vorzeige-Cowboys waren.

FAZIT: "From the Vault" bietet sich titelgetreu nur Kennern der Band an. Generell sollte man im Falle DOC HOLLIDAY auch auf Southern Rock können, aber halt nicht nur. Wer sich für gut gemachten Kommerz-Rock wie zu dessen Hochphase interessiert, dem seien "Rides Again" und das neuere "Legacy" zum Einstieg empfohlen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4632x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Last Ride
  • Don't Go Talking
  • Drowning In The Sea Of Love
  • Automatic Girl
  • All The Right Moves
  • Sweet Home Alabama
  • Johnny B. Goode
  • Son Of The Morning Star
  • Lonesome Guitar
  • Good Time Music
  • Glendale Train
  • Can't Live Without You

Besetzung:

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