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Thulcandra: Fallen Angel's Dominion (Review)

Artist:

Thulcandra

Thulcandra: Fallen Angel's Dominion
Album:

Fallen Angel's Dominion

Medium: CD
Stil:

Black Death Metal

Label: Napalm Records
Spieldauer: 45:39
Erschienen: 04.06.2010
Website: [Link]

Grundsätzlich ist es ein Tabu, den Stil einer bekannten Band nahezu 1:1 zu imitieren. Aber keine Regel ohne Ausnahme und so drückt man im Falle von THULCANDRA beide Augen freudig zu. Denn die Band um OBSCURA-Frontmann Steffen Kummerer macht auf ihrem Debütalbum "Fallen Angel's Dominion" genau da weiter, wo Jon Nödtveidt zunächst nicht weitermachen wollte (stattdessen nahmen DISSECTION das nicht unumstrittene "Reinkaos" auf) und dann nicht weitermachen konnte (wegen Tod). THULCANDRA verfolgen den Weg, den Nödtveidt musikalisch auf "The Somberlain" und "Storm Of The Light's Bane" gegangen ist, mit aller Konsequenz weiter.

Das fängt beim Coverartwork an, dass nicht nur in Blautönen gehalten ist, sondern auch vom gleichen Künstler erstellt wurde, wie bei den beiden Referenzalben, nämlich Kristian "Necrolord" Wåhlin, und endet mit einer Coverversion von "The Somberlain", die sich nahtlos an alle anderen Songs anfügt. Die Musik auf "Fallen Angel's Dominion" wirft einen augenblicklich in die 90er Jahre zurück. Da kann man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, wenn der Trommelwirbel am Anfang von "Night Eternal" wirklich genau der gleiche ist, wie anno dazumal bei "Night's Blood". Und auch sonst kommt einem das alles sehr, sehr bekannt vor: episch-hymnisches Midtempo, klirrende Raserei, akustische Intermezzi und immer wieder absolut packende und fesselnde Melodien. Selbst die Songtitel ähneln den Titeln von DISSECTION in Wortwohl und Ausdruck. Klar, das ist alles nur geklaut, nur wirkt es in diesem Zusammenhang nicht wie Diebstahl, sondern wie eine Verbeugung vor dem Schaffen eines genialen, aber leider verrückten Musikers, der Nödtveidt unbestritten war.

Zum Zwecke einer solchen Huldigung (die man auch als Tribut an ähnlich klingende Bands wie UNANIMATED und SACRAMENTUM verstehen darf) gründete Kummerer die Band 2003 mit Jürgen Zintz, der aber 2005 krankheits- und drogenbedingt Selbstmord beging. Eine tragische Parallele, die offenbar in "Night Eternal" thematisiert wird, so hört man hier mehrfach das Wort "suicide" heraus. Vollendet wurde Kummerers Arbeit dann mit den Gebrüdern Ludwig, die auch bei HELFAHRT tätig sind, während die Drums von Seraph (DARK FORTRESS) eingespielt wurden. Mit V. SANTURA war ein weiteres Mitglied von DARK FORTRESS für die Produktion zuständig und bedenkt man diese Hintergründe, so ist klar, dass "Fallen Angel's Dominion" musikalisch in jeder Hinsicht absolut souverän erklingt. So bleibt nur noch festzustellen, dass auch das Songwriting superb ist, wer bei dem bereits erwähnten "Night Eternal", dem rasendne Titeltrack, dem hymnischeren "Frozen Kingdom" oder bei "Legions Of Darkness" nicht vor Verzückung im Pentagramm springt, dabei die Matte kreisen lässt und die Luftgitarre bearbeitet, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

FAZIT: THULCANDRA veröffentlichen mit "Fallen Angel's Dominion" ein musikalisch wunderbares Album, das natürlich keinen Originalitätspreis gewinnt, aber als liebevolle (welche unpassendes Wort, irgendwie) Hommage an DISSECTION mehr als gelungen ist und die Wartezeit zum kommenden WATAIN-Album gekonnt überbrückt.

Andreas Schulz (Info) (Review 7148x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • In The Realm Of Thousand Deaths
  • Night Eternal
  • Fallen Angel's Dominion
  • Frozen Kingdom
  • Everlasting Fire
  • Spirit Of The Night
  • Legions Of Darkness
  • In Silence We Eternally Sleep
  • The Somberlain

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Andreas
gepostet am: 02.06.2010

Das käme doppelt so überzeugend und weniger bemüht, wenn sie nicht ein solches Artwork hätten und das Label in seiner Promo nicht mit dem Zaunpfahl winkte. Diese Anbiederung an diejenigen, die sich ein zweites "Storm of the Light's Bane" wünschen, ist irgendwie ätzend - egal, wie gut oder schlecht das Ergebnis klingt.
Mirko
gepostet am: 02.06.2010

Die MS Songs klingen echt toll; instrumental muss man sich bei der Besetzung eh keine Sorgen machen.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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