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Therion: Sitra Ahra (Review)

Artist:

Therion

Therion: Sitra Ahra
Album:

Sitra Ahra

Medium: CD
Stil:

Symphonic Metal

Label: Nuclear Blast GmbH
Spieldauer: 61:11
Erschienen: 17.09.2010
Website: [Link]

Es ist gefühlte Ewigkeiten her, seit THERION mit Alben wie "Theli" und "Vovin" beeindruckende Hybriden aus dunklem, hartem Metal und symphonisch-klassischen Elementen erschaffen haben. Die Symbiose aus diesen Summanden war in den 90ern neuartig und für damalige Verhältnisse perfekt umgesetzt und wurde mit "Deggial" fortgesetzt. Es folgten weitere Alben, die nicht mehr so erfolgreich waren und bei denen die Death Metal-Elemente der Anfangszeit immer weiter verschwanden.

Nun steht mit "Sitra Ahra" das bereits 13. Album in den Startlöchern und es ist als Fortsetzung des 2004er-Doppeldeckers "Sirius B" und "Lemuria" zu verstehen. Das bedeutet, dass die Songs schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Zwei der für "Sithra Ahra" geplanten Songs landeten allerdings schon auf "Gothic Kabbalah", so dass das neue Album als vierter und letzter Teil einer Quadrologie fungiert. Dies war wohl auch nur deshalb möglich, weil Mastermind Christofer Johnsson das THERION-Zepter wieder alleine in die Hand genommen hat und die Gebrüder Niemann folglich ihre Posten räumen mussten. Somit waren in die Aufnahmen neue Mitglieder involviert, das bekannteste dürfte Sänger Thomas Vikström sein, den man vor allem als ehemaligen CANDLEMASS-Vokalisten kennen dürfte.

Soviel zu den Fakten. Im Jahre 2010 sehen sich THERION allerdings mit gleich drei Problemen konfrontiert. Das erste ist die Tatsache, dass andere Bands es heutzutage weitaus besser verstehen, Metal und Symphonik zu verbinden und das sowohl im Hinblick auf die Arrangements, als auch auf die Kompositionen selbst. Man vergleiche nur mal "Sacred Worlds" und "Wheel Of Time" vom neuen BLIND GUARDIAN-Album mit dem hier gebotenen. Aber auch DIMMU BORGIR und NIGHTWISH haben diesbezüglich mehr zu bieten, als THERION. Problem Nummer zwei betrifft die Chor-Arrangements. Da darf eine Band wie CORVUS CORAX seit ihren "Cantus Buranus"-Werken als Referenz angesehen werden und deren Chöre blasen die auf "Sithra Ahra" komplett weg. Und letztlich bleibt festzustellen, dass das metallische Fundament auf diesem Album viel zu dünn und farblos ist und sich auf einfachsten Power Metal ohne Durchschlagskraft beschränkt. Daran ändern auch ein paar gute Leads und Soli in "Kings Of Edom" nichts und auch das unerwartet harte "Din" ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Was bleibt also? Nicht viel. Ein paar nette Details retten THERION davor, mit diesem Album in der Belanglosigkeit zu verschwinden. So gefällt die slawisch anmutende Geige in "2012" und dem atmosphärisch ansprechenden "The Shells Are Open". Der eröffnende Titeltrack hat dank seines Refrains Ohrwurmpotenzial und das mit vielen verschiedenen Stimmen intonierte "Hellequin" gefällt mit schrägem Musical-Charakter und Prog-Orgeln. Hin und wieder macht man dezent psychedelische 70er-Einflüsse aus, die werden aber leider nicht konsequent durchgezogen. In "Land Of Canaan" überteibt man es dann maßlos und wirft scheinbar alle Ideen zusammen, die sich anderweitig nicht unterbringen ließen. Mit Western-Mundharmonika, Flötentönen und fürchterlichen "mmh mmh"-Parts am Schluss (die irgendwie an BONEY M. erinnern) gibt man sich der Lächerlichkeit preis. Zwischendurch herrscht auch mal gepflegt-symphonische Langeweile ("Cu Chulain", "Kali Yuga III") und wenn einem gar nichts mehr einfällt, dann baut man eben mal Elemente aus "Das Phantom der Oper" ein ("Unguentum Sabbati"), das geht ja immer. Oder auch nicht. Zum Schluss gibt es dann mit "After The Inquisition: Children Of The Stone" noch einen Song, in dem die Chöre gemäß des Titels an Kinderchöre erinnern und das sich zum Ende hin zu einem Stück Musik wandelt, dass man auch zum Kaffeetrinken mit Oma und Opa hören kann.

FAZIT: In der Summe der Einzelheiten ist "Sitra Ahra" kein schlechtes Album, aber der Teufel steckt zum einen im Detail, zum anderen ist das musikalische Konzept von THERION heutzutage überholt. Ein paar ordentliche, aber bei weitem nicht überragende Gesangs-Arrangements reichen nicht mehr aus, um die angesprochenen Mängel zu kaschieren. In dieser Form ist Christofer Johnssons musikalische Ausgeburt sehr verzichtbar geworden.

Andreas Schulz (Info) (Review 7016x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Sitra Ahra
  • Kings Of Edom
  • Unguentum Sabbati
  • Land Of Canaan
  • Hellequin
  • 2012
  • Cu Chulain
  • Kali Yuga III
  • The Shells Are Open
  • Din
  • After The Inquisition: Children Of The Stone

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Heiko
gepostet am: 25.09.2010

User-Wertung:
3 Punkte

Ganz schwache CD ist das. Austauschbar, auch unschlaue Arrangements.. Langweilig. Völlig überflüssig; soll er doch was anderes machen, nicht diese in keiner Richtung ausgeformten Songs.
Christian
gepostet am: 27.09.2010

User-Wertung:
5 Punkte

Schwächstes Album bisher (auch wenn ich den direkten Vorgänger nicht kenne)
Andy
gepostet am: 27.09.2010

Wirklich lausig. Nach Secrets of the Runes hat Mister Johnsson einfach nichts gescheites mehr gebracht. Das schlimme: mir gefällt dieses Album aber noch besser als der Vorgänger.
Thomas
gepostet am: 02.10.2010

User-Wertung:
14 Punkte

... also für mich das beste Album seit Vovin. Man muss den Therion-Stil eben mögen...
Für mich ein wenig seltsam, dass im obigen Artikel Blind Guardian, Dimmu Borgir und Nightwish als Vergleich herangezogen werden; aus musikalischen Gesichtspunkten ist Therion hier deutlich überlegen, insbesondere hinsichtlich der Einbindung des Orchesters (im Übrigen ohnehin ein schwieriger Vergleich; der Anspruch ist jeweils ein anderer).
Theodred
gepostet am: 03.10.2010

User-Wertung:
15 Punkte

Das Ding entwickelt seine Klasse erst nach einigen Durchlaeufen. Alle anderen abwertenden Aeusserungen sind musikalisch ziemlich undifferenziert. Hier liegt ein Meisterwerk vor !
Inessa
gepostet am: 21.10.2010

User-Wertung:
15 Punkte

Warum sind Bands eigentlich verpflichtet immer einem Stil (meist ihrem ursprünlichen) treu zu bleiben?
Ich bewundere Therion für ihre Vielseitigkeit im Laufe ihrer Geschichte.
Seien es ihre Death Metal-Anfänge oder die Teilnahme an einem Opern-Festival.
Ich gehe zwar mit den politischen Ansichten von Johnsson nicht konform (ein guter Freund von mir kennt ihn ziemlich gut) aber musikalisch ist er unübertroffen.
"Sitra Ahra" ist ein Meisterwerk, das nun seit Wochen fest in meinem Auto-CD-Player steckt, evtl. braucht man ein paar Durchläufe um es ganz zu verstehen ;)
Der Vergleich mit DB hinkt...
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 21.10.2010

Darf ich fragen, welche politischen Ansichten Johnsson denn hat?
Roadracer
gepostet am: 31.10.2010

User-Wertung:
15 Punkte

Nach dem langweiligem 08/15 Gothic Kaballah Album nun wieder Therion in Perfektion. Ein wahnsinns Album! Perfekter Gesang, Chor und Instrumentalisierung!
Erik H.
gepostet am: 09.12.2010

User-Wertung:
2 Punkte

Unglaubliche Dilettantenscheiße!! Da passt gar nichts. Der Gesang ist noch schlechter als früher. wie kann das sein? Nee Leute, ihr müsst echt Probleme haben. Perfektion? Dass ich nicht lache!! Scheiße Mann..
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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